Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
Vom Netzwerk:
verstand tatsächlich. Falls die Polis diesen Aufstand unterstützte, dann war es seine Pflicht, das auch zu tun. Er musste zuerst überprüfen, was Stanton ihm erzählt hatte, aber ansonsten sah er kein Problem darin, sich mit den beiden ins Gefecht zu stürzen. Tatsächlich freute er sich sogar darauf, denn nach allem, was er von Stanton wusste, war der Mann ein vollendeter Profi. »Falls Sie mir die Wahrheit gesagt haben, bin ich dabei. Das ist sogar mein Job.«
    »Nun, das ist nett«, sagte Jarvellis und blickte ihn offen an. »Sollten Sie uns jedoch in irgendeiner Form verraten, wird einer von uns Sie natürlich umbringen.«
    »Desgleichen«, sagte Thorn und lächelte sie an.
    Sie nickte und fuhr dann mit einem kurzen Blick auf Stanton fort: »Wir verfügen über Chamäleonware.«
    »Das verhindert aber keine Antigrav-Ortung«, wandte Thorn ein.
    »Nicht ganz«, gestand sie. »Sie kann die Emissionen jedoch über einen Viertelkilometer verstreuen, und die Theokratie hat nichts, was modern genug wäre, um das anzumessen. Das einzige Problem besteht im Grunde in der Bremszündung, da unsere Ware nicht ausreicht, um die Wärmesignatur und die Ionenspur dieses Vorgangs zu tarnen.«
    Thorn dachte darüber nach. Chamäleonware der Polis konnte niemals AG-Emissionen tarnen, weshalb die ECS für verdeckte Planetenlandungen auch Tarn-Dropbirds benutzte, die im Gleitflug landeten.
    »Ist das die gleiche Ware, die auf Broms Schiff verwendet wurde?«, wollte er wissen.
    »Das ist sie«, bestätigte Stanton. »Ich war dort, um die zweite Rate dafür zu zahlen, weshalb für mich auch keine scharfen Sicherheitsvorkehrungen galten und ich das tun konnte, was ich getan habe.«
    »Ich dachte, Sie wären wegen des Diakons Aberil Dorth dort gewesen?«
    »Reiner Zufall. Ich hatte die ganze Zeit schon vor, ihn mir auf Masada zu schnappen.«
    »Ich schätze, dann hatte ich Glück. Ohne die Absicht, Broms Schiff zu demolieren, hätten Sie mich wohl nicht befreit.«
    »Oh, ich wollte Brom ohnehin in den Arsch treten! Giftige Insekten wie ihn zerstampft man am besten schnell«, entgegnete Stanton.
    Thorn musterte ihn lange. Was trieb diesen Mann jetzt an? Vor den Ereignissen auf Viridian hatte ihn anscheinend nur Geld motiviert. Warum hatte er sich seither so stark verändert? Thorn ließ diesen Gedanken wieder fallen – ihm war generell nicht danach, anderer Leute Charakter zu analysieren, wie er auch nie geneigt war, sich selbst ähnliche Fragen zu stellen.
    »Wissen Sie, woher diese Chamäleonware ursprünglich stammt? Brom gab sich in diesem Punkt ein wenig zurückhaltend, und wie Sie ja wissen, erhielt ich später nie mehr die Chance, ihn zu fragen.«
    »Eine Forschungsbasis der Separatisten – und bevor Sie fragen: nein, ich kenne ihren Standort nicht. Anscheinend arbeitet ein Spitzen-Biophysiker für sie. Er war es auch, der Broms giftiges kleines Spielzeug hergestellt hat. Ich weiß nur den Namen: Skellor.«
    Der Name löste in Thorn eine vage Erinnerung aus – etwas, was mit einem anderen Einsatz in Zusammenhang stand. Daher vermutete er, dass die ECS die Aktionen dieses Mannes ein für alle Mal gestoppt hatte – oder im Begriff stand, das zu tun.
    Thorn wandte sich Jarvellis zu. »Sie wollten mir gerade etwas über die Wärmesignatur und die Ionenspur erzählen.«
    Jarvellis, die mit ihrem Frühstück fertig war, lehnte sich zurück, die Tasse mit beiden Händen umfasst. »Nun, den größten Teil der Bremsphase durchlaufen wir gerade, abgeschirmt durch Kalypse. Den Rest erledigen wir in der Atmosphäre von Masada selbst.«
    »Wie zum Teufel tarnen Sie das?«
    Als sie es ihm erklärte, dachte Thorn, dass diese beiden tatsächlich ein wenig verrückt waren.

Kapitel 10
    Mit methodischer Entschlossenheit und ohne großen Rückgriff auf Messer und Gabel mampfte der Junge sein Abendessen hinunter. Neben ihm am Tisch saß die Frau und trank geistesabwesend aus einer Tasse Kaffee, während sie, das Buch studierte, das aufgeschlagen auf ihrem Knie lag.
    »Und so kam es«, las sie vor, »dass Bruder Serendipity hinausgesandt wurde, um sein Glück zwischen den Farmen zu suchen, aber die Boshaftigkeit der Morlocks trieb ihn hinaus in die Wildnis.« Die Frau schnaubte und murmelte: »Morlocks! Das soll wohl ein Witz sein!« Dann fuhr sie mit den Worten fort: »Am ersten der drei Tage, die durch seinen Sauerstoffvorrat vorgegeben waren, traf er eine junge Heroyne, die im Flötengras darbte.«
    Die Frau hob den Blick und sah, dass

Weitere Kostenlose Bücher