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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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in sich selbst frei, mit deren Hilfe er seine Beute nun umfassender begutachten und verstehen konnte. Die Occam Razor war ein Furcht erregendes Schiff. Sie gehörte ihm aber noch nicht ganz. Das von Tomalon ausgelöste Zerstörungswerk war so umfassend ausgefallen, dass Skellor riesige Sektionen des Fahrzeugs nicht mal sehen konnte, geschweige denn steuern. Ihm wurde klar, dass er eine Atempause benötigte, um die Dschaina-Struktur durch das ganze Schiff wachsen zu lassen, und er begriff, dass er hier nicht an der besten Stelle war, um diesen Vorgang in die Wege zu leiten. Er benutzte ein weiteres Mitglied seiner Besatzung als ausgeklügelte Suchmaschine – als Spürhund auf der Fährte der Informationen – und fand rasch eine Aufzeichnung des Gesprächs, dem er die nötigen Angaben entnehmen konnte. Er lächelte gehässig: dorthin war Drache also unterwegs, nach außerhalb der Polis, zu einer Welt, die im Vergleich abgründig primitiv war, und wo es für Skellor leicht sein würde, redselige Zungen zum Schweigen zu bringen. Kurz nickte er dem Besatzungsmitglied zu, das die Subraumtriebwerke steuerte, und schon war die Occam abgetaucht und unterwegs. Als er dann durch die Dschaina-Substruktur den Subraum ohne jede Abschirmung wahrnahm, brüllte er los. Und eine Sekunde später ahmte ihn seine Kommandocrew darin exakt nach.

Kapitel 12
    Während sie noch las, bemerkte sie, dass es für den Jungen bald Zeit wurde, ins Bett zu gehen, denn sein Blick wurde zunehmend glasig. Sie blätterte weiter und stellte fest, dass nicht mehr allzu viel vorzulesen war und der Junge bald stärkeres Interesse entwickeln würde.
    »Am dritten Tag gelangte er in das Reich der Schnatterente und fand, dass viele Jahre verstrichen waren, seit die Ungläubigen hier gewesen waren und sich der Prüfung gestellt hatten, und es war auch viele Jahre her, seit die Kreatur zuletzt gespeist hatte; für Bruder Serendipity sah sie nur nach einem Haufen Fleisch und Knochen aus.« Die Frau biss sich auf die Lippe und zog ihren Stuhl zu dem des Jungen hinüber, damit er selbst das Bild im Buch sehen konnte. Die Schnatterente wirkte wie eine pyramidenförmige Monstrosität, die auf den kleinen Mann hinabblickte. Hinter dem Mann ragte die Heroyne turmhoch auf, und hinter dieser wiederum ringelte sich der Welsaran am Boden und stocherte mit einer Klaue zwischen den messerscharfen Zähnen. Alle drei Kreaturen zeigten Mienen unterdrückter Erheiterung. Der Junge passte jetzt tatsächlich besser auf.
    »›Bitte speise mich, denn ich habe viele Jahre lang nicht gefressen und stehe vor dem Hungertode‹, sprach die Schnatterente. ›Warum sollte ich dich speisen, wo du mich doch, von meinen Speisen gekräftigt, zu Tode schütteln könntest?‹, fragte der gute Bruder. ›Du hast mein Versprechen, dass es nicht geschieht‹, erwiderte die Schnatterente. ›Dann schwöre im Namen Gottes und seiner Prophetin Zelda Smythe‹, verlangte der Bruder. Und so schwor es die Schnatterente und erhielt dafür das letzte Drittel der Fleischfrikadelle, die eine Gabe der alten Frau war. In jener Nacht wagte nichts, sich Bruder Serendipity und seinen drei Beschützern zu nähern, als sie schließlich in Sichtweite des Grenzsteins der Agatha-Farm gelangten. «
    Als der Kältesarg aufging, erblickte Cormac einen Pterodaktyluskopf über sich, als würde dieser erwägen, eine Dose Lebensmittel zu öffnen. Eine Sekunde lang fühlte sich Cormac abgründig verletzlich, aber seine Einschätzung der Lage an Bord des Landungsbootes – innerhalb Draches – hatte sich nicht verändert. Falls Drache sie umbringen wollte, konnten sie nichts dagegen tun. Also ignorierte Cormac den Kopf und stemmte sich aus dem Sarg und zur Seite. Während er sich in der Luft drehte, ignorierte er ebenfalls die stets schmerzhafte Rückkehr des Empfindungsvermögens, streckte die Hand nach dem angrenzenden Spind aus und holte seine Kleider hervor. Erst als er angezogen war, sich das Shuriken-Halfter an den Arm geschnallt und die Schmalpistole in die Tasche gesteckt hatte, drehte er sich wieder zu Drache um.
    »Du hast die Zeiteinstellungen an den Särgen manipuliert«, sagte er.
    Eine Masse aus Tentakeln füllte nach wie vor die Luftschleuse, aber einige davon schlängelten sich, wie Cormac jetzt sah, durch die Luft und waren in die Instrumente des Bootes eingedrungen.
    »Ihr habt euch in der Zeit geirrt. Wir sind bereits vor Kalypse eingetroffen, und ihr hättet sonst noch eine weitere Solstan-Woche

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