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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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davongerannt, hätte Fethan sie nicht festgehalten.
    »Das Schiff war getarnt«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Es strahlt ein Feld aus, das unter anderem das Licht um sich herumbiegt und sich dadurch unsichtbar macht. Wir sind gerade in dieses Feld eingedrungen.«
    Eldene beruhigte sich und musterte die drei Personen, die sie erwarteten. Sie trugen keine Atemmasken, also ähnelten sie entweder Fethan oder hier wirkte sich irgendeine andere sagenhafte Polis-Technik aus. Lellan ging auf einen der beiden Männer zu – ein gedrungenes, rothaariges Individuum, das durchaus in der Lage schien, jemandem den Kopf abzureißen – und funkelte ihn an, die Arme in die Hüften gestemmt.
    »Wir hatten dich fast schon aufgegeben. Was zum Teufel hast du getrieben, John?«
    Der Mann rieb sich das Gesicht und erzeugte damit ein Schimmern des Feldes über Nase und Mund, das dort Luft festhielt.
    »Dorth war auf Cheyne III, also habe ich meinen Abschiedsbesuch bei Freund Brom vorgenommen, der ihn beherbergte«, erklärte Stanton.
    »Hast du ihn erwischt?«, fragte Lellan, plötzlich Eifer im Ton.
    »Nein, er ist hierher zurückgekehrt. Aber Brom ist jetzt aus dem Spiel.«
    Lellan senkte enttäuscht den Kopf.
    Derweil war Fethan fast unmerklich an den anderen Mann herangetreten. »ECS?«, fragte der Alte, und Thorn nickte. Fethan fuhr fort: »Dachte ich mir – liegt an der Gesellschaft, in der Sie sich bewegen.«
    Eldene konnte nicht umhin, sich bei all dem als Außenseiterin zu fühlen. Sie fasste den Entschluss, dass es nicht mehr lange dabei bleiben würde.
    Er heulte in seinem Kopf, bemüht, das inzwischen panische Brüllen der Septarchie-Mönche zu durchdringen – eine drückende, heiße, schlangenhafte Gegenwart. Loman war gar nicht darauf angewiesen, dass Aberil verkündete: »Behemoth ist hier!«
    Durch das breite Kettenglasfenster auf der Brücke des Führungsschleppers von Ragnarök konnten sie nur Kalypse sehen und ein fernes, schwaches Leuchten auf dem kleinen Mond Flint, wo nur Minuten zuvor noch eine Werft existiert hatte und eine Bevölkerung in den Tausenden. Vor dem Piloten und dem Navigator entfernte sich in dem Tank, der die relativen Positionen nahezu aller Körper im System von Masada zeigte, ein neues Objekt, rot umrahmt, von der verwüsteten Werft. Loman saß auf der speziell für ihn vorgesehenen Couch auf einem kürzlich installierten Gravofußboden und beugte sich vor, um den Tank genauer ins Auge zu fassen.
    »Was tut er?«, fragte er zähneknirschend.
    »Er dringt mit irgendeiner Art Realraumantrieb tiefer ins System ein«, antwortete Aberil und blickte auf die Instrumente vor dem Navigator, über dessen Schulter er schwebte – außerhalb des Einflussbereichs der wenigen für Loman eingebauten Gravoplatten. »Die Flotte startet gerade von Hope und macht sich für den Subraumsprung bereit, sobald dein Angriffsbefehl erfolgt.«
    »Wie lange noch, bis sie springen kann?«, fragte Loman.
    Aberil schloss kurz die Augen, und als er sie wieder öffnete, sagte er: »Achtunddreißig Minuten.«
    »Sag ihnen, sie sollen sich nur bereithalten.«
    Aberil warf ihm einen Blick zu. »Wir dürfen Behemoth nicht gestatten, in die Nähe unserer Zylinderwelten vorzudringen. Er muss vernichtet werden.« Loman starrte ihn an, bis er hinzufügte: »Hierarch.«
    Loman starrte ihn weiter an und spürte dabei, wie Panik in ihm aufstieg. Stets war man davon ausgegangen, dass Behemoth flüchten würde, sobald Miranda zerstört war. War er nicht ursprünglich hierher gekommen, um sich vor der Polis zu verstecken?
    »Die General Patten war unser größtes und modernstes Schiff, und doch hat Behemoth sie zerfetzt, ohne die Waffe einzusetzen, mit deren Hilfe er gerade den Komplex auf Flint vernichtet hat. Was denkst du, könnte die Flotte gegen ihn unternehmen?«, fragte er.
    »Sie könnte ihn bremsen, Hierarch«, gab Aberil zu bedenken.
    Loman stand auf, trat an den Rand seiner Gravoplatten heran und starrte zum Kettenglasfenster hinauf. Er legte die Finger an den Verstärker und versuchte, inmitten des Lärms, der die Kanäle blockierte oder vernichtete, etwas zu finden. Er brauchte nicht lange.
    »Amoloran! Amoloran! «, brüllte etwas in den Äther.
    »Hör mir zu«, sendete Loman zur Antwort. »Ich bin Hochwürden Epthirieth Loman Dorth, Hierarch von Masada. Amoloran ist tot. Was möchtest du hier, Behemoth?«
    Auf einmal verklangen die Störgeräusche, und Loman hatte das Gefühl, in einem riesigen Saal zu stehen. Das Fenster,

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