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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Verschwendung an Material. Als es an den Farmhäusern vorbeiging – wobei Fethan den Kommandeur der Rebellen grüßte –, betrachtete sie mit tiefer Empathie eine Gruppe verwirrter und gebückter Teicharbeiter, die die Arme schützend über ihren Skoles verschränkt hatten. Fast verlegen wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass sie mit der Hand auf die juckende Stelle unterhalb ihrer Brüste klopfte, wo die vom eigenen Skole zurückgelassene Wunde noch immer nicht ganz verheilt war; dann packte sie diese Hand mit der anderen, um sie ruhig zu stellen. Als sie dann sah, dass einige Rebellen die gepolsterten Overalls von Teicharbeitern unter den Fliegerjacken trugen – mit der Wölbung für die eigenen Skoles – verbesserte sich sofort ihre Laune. Ein Stück weiter konnte sie sehen, wie diese Leute – anscheinend frisch rekrutiert – Pakete mit Ajektansmitteln und Waffen unter ihren gerade befreiten Kollegen verteilten.
    Hinter der Farm stießen sie auf weitere Spuren von Blutbädern, für deren Durchquerung sie den größeren Teil einer Stunde brauchten, ehe sie einen weiteren Erdwall und Maschendrahtzaun voraus erblickten.
    »Wir müssten die ersten Koordinaten am frühen Nachmittag erreicht haben«, sagte Fethan. Er blickte Eldene an. »Möchtest du jetzt wieder ans Steuer?«
    Eldene zögerte – sie betrachtete es mit Skepsis, den Geländewagen die Böschung hinaufzufahren und damit den Zaun niederzuwalzen, wie es Fethan beim Vorstoß auf dieses Agrargebiet getan hatte. Ehe sie eine Antwort formuliert hatte, prasselte plötzlich ein Stakkato auf die Flanke des Geländewagens ein; Stücke von irgendwas klapperten und klimperten in der Kabine herum, und gelber Dichtungsschaum sickerte aus Löchern in den Kabinenwänden, während er sie abdichtete.
    »Scheiße! Scheiße!«, brüllte Thorn, als das Fahrzeug ruckte und sowohl er als auch Eldene zu Boden geschleudert wurden. Als Eldene einen der Griffe an der Wand packte, um sich wieder hochzuziehen, blickte sie von unten durch die Windschutzscheibe und sah, dass Fethan das Fahrzeug in einen Teich lenkte. Thorn setzte sich rasch an die Geschützsteuerung und klappte sich das Visier vors Gesicht; den linken Arm hielt er steif an der Seite, und Blut sickerte aus dem aufgerissenen Bizeps.
    »Woher zum Teufel kam das denn?«, wollte er wissen, während er die Steuerung der Geschütztürme bediente und den Kopf hin und her drehte – wobei ihm das Visier die Bilder der jeweiligen Richtung lieferte. »Ich habe ihn!« Einer der Türme drehte sich jaulend über ihnen und gab ein leises Trommeln von sich, als er ein Magazin teilweise entleerte. »Fethan, fahren Sie hinaus und weg hier. Sie sind gerade in einen Teich getaucht.«
    »Tut mir Leid, Soldat – wir haben einen Platten«, entgegnete Fethan.
    »Wer hat uns angegriffen?«, fragte Eldene.
    Thorn löste das Visier vom Gesicht und sah erst sie und dann Fethan an, der auch neugierig auf die Antwort schien.
    »Kleiner gepanzerter Wagen, und außerdem verdammt schnell«, antwortete er.
    »Er flieht also?«, fragte Fethan und warf einen Blick aufs Display, das zeigte, wie sich der Reifen wieder aufblies.
    »Ich schätze, schon«, antwortete Thorn und drückte sich das Visier wieder aufs Gesicht. »Jepp, eindeutig – sie fahren weiter.«
    Fethan drehte die Energiezufuhr zum Motor auf und fuhr den Geländewagen sachte aus dem Teich. Mit einer Gänsehaut sah Eldene die hakenbewehrten Buketts – die Mäuler von Squermen – vor der Windschutzscheibe aufblitzen, sah die Messingsegmentleiber durch die Luft peitschen und herunterfallen. Der Wagen neigte sich immer noch nach links vorn, wo sich der Reifen nach der Selbstreparatur langsam wieder mit Luft füllte. Als sie aus dem Teich heraus waren, wendeten sie und erhielten damit freien Blick auf ein schwarzes Panzerfahrzeug mit lenkbaren Laufketten vorn und Ballonreifen hinten. Es hatte beinahe schon den Erdwall erreicht, als beide Geschütztürme des Geländewagens stotterten und zischten. Nach wenigen Sekunden stellte einer der Türme das Feuer ein und erzeugte mechanische Klopf- und Summlaute, als ein frisches Magazin eingeführt wurde. Am Rumpf des anderen Wagens zuckten Blitze; Metallsplitter der Panzerung und abgeprallte Geschosse platschten in die umliegenden Teiche oder rissen kleine Erdfahnen hoch. Dann hatte er die Böschung geschafft, walzte den Zaun nieder, fuhr auf der anderen Seite hinab und war verschwunden.
    »Scheiße«, sagte Thorn knapp und zog

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