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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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allmählich die Nerven. Er lachte erneut, Tränen in den Augen, schüttelte dann den Kopf und deutete matt auf Narbengesicht, der inzwischen am Boden hockte und konzentriert in den Krater blickte, für den er sich von Anfang an stark interessiert hatte. Cormac nickte und räumte damit ein, dass Narbengesicht einem großen und schwer bewaffneten Frosch durchaus ähnlich sah, und wandte sich dann Gant zu, als der Golem auf einen Punkt hinter den Heroynes in der Ferne zeigte.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Gant. »Aus der Richtung, in die die Heroynes und die übrigen Dinge im Gras laufen, sehe ich Munitionsblitze, und was ich auf nicht verschlüsselten Frequenzen empfangen konnte, das spricht von einer Art Krieg dort.«
    »Der Untergrund«, sagte Cormac. »Sie werden dabei sein, die Oberfläche einzunehmen. Nach allem, was ich weiß, haben sie bestimmt die sich hier bietende Gelegenheit genutzt.«
    Wenig später erreichten sie die Stelle, auf die Gant gedeutet hatte. Der Aufprall hatte hier eine riesige Kalk-Steinplatte aus dem Grundgestein gerissen und wie eine Rampe auf den Abhang aus Schlamm geschleudert. Gemeinsam mit dieser Platte war eine Masse aus Kreide und Trikonusschalen losgerissen worden, die sich halb im Schlamm versunken ringsherum ausbreitete. Kreidehaltiges Wasser war daraus und aus der Platte hervorgesickert, war den Hang hinabgelaufen und hatte sich unten in milchigen Tümpeln gesammelt. Auch dort war Bewegung zu beobachten, denn es bahnten sich Trikonusse schmatzend ihre Bahn unter der Erdoberfläche und schleppten dabei zermalmte Vegetation mit, um sie da unten gemächlich zu verspeisen. Gant machte sich jetzt als Erster an den Abstieg, rasch gefolgt von Mika mit ihren Instrumenten, die sie aus Narbengesichts Tornister geholt hatte und fest mit beiden Händen umklammerte. Der Drachenmann bildete die Nachhut – widerstrebend und leise zischend, während er feinfühlig die Kalksteinplatte hinabstieg. Zerbrochene Schalen im Kreidematsch auf dieser Platte boten den Füßen festen Halt, und so dauerte es nur Minuten, bis sie alle wieder davon hinuntersteigen und durch kreidigen Morast auf die Überreste von Drache zustapfen konnten.
    »Die Umgebungstemperatur ist niedrig. Nach bisherigen Erfahrungen zu urteilen, zu niedrig. Außerdem keinerlei elektromagnetische Signatur anzumessen … nichts, was von den Normalwerten abwiche«, stellte Mika fest.
    »Möchten Sie damit sagen, dass er eindeutig tot ist?«, fragte Cormac, der stehen geblieben war, um die Sauerstoffflasche zu wechseln. »Keine Mehrdeutigkeit in den Messwerten, im Unterschied zu Draches Äußerungen?«
    »Ich denke … ja, ich bin sicher«, antwortete Mika.
    »Okay, wir geben Ihnen hier eine Stunde Zeit – also finden Sie heraus, was Sie können«, sagte er.
    Mika drehte sich zu ihm um. »Wieso nur eine Stunde?«, wollte sie wissen.
    »Na, die Frage klang fast schon natürlich«, fand Cormac. »Eine Schande, dass die Antwort so offenkundig ist.« Er hielt die leere Sauerstoffflasche hoch und warf sie dann weg. Mika machte sich rasch an die Arbeit.
    Eldene ließ den Geländewagen ausrollen, als er auf die freie Fläche vorgedrungen war. Thorn, der gerade die Magazine der Geschütztürme von einer Klappleiter aus begutachtete, fluchte und löste dann seinen Griff, um in geduckter Haltung auf dem Boden zu landen. Fethan saß jedoch vor ihm auf dem Sitz, vor der Geschützsteuerung und hielt das Zielerfassungsvisier bereit, um es sich aufs Gesicht zu heften.
    Eldene drehte sich um. »Irgendwas ist mit denen passiert«, sagte sie.
    Thorn richtete sich gewandt auf, war in einer Sekunde neben ihr und lehnte sich mit einer Hand auf die Konsole, während er zur Windschutzscheibe hinausblickte.
    »Fahren Sie vorsichtig weiter«, sagte er. Dann setzte er mit einem Blick auf Fethan hinzu: »Bleiben Sie dran.«
    Die letzten Flötengräser teilten sich vor dem Fahrzeug und gaben den Blick auf eine moosbedeckte Lichtung rings um einen niedrigen Kalksteinvorsprung frei, der sich zwischen schwarzen Wegerich und die knotenförmigen Rhabarbervolven kuschelte. Unweit des Felsvorsprungs war mit Mühe und Not noch der Panzerwagen zu erkennen, der vor ihnen geflüchtet war. Er war zerfetzt worden: das Heck und eine Achse, an der noch zerfledderte Ballonreifen hingen, entdeckten sie rechts; eine Sektion mit aufgerissenem Motor und einer Laufkette lag direkt vor ihnen, und die restliche Laufkette, die Kabine und Geschütze schienen erst durch einen

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