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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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mittleren Frachtraum deponiert. Sie geht hoch in …«, er blickte auf den Armbandcom, »… sechs Minuten. Der auf ihrem Meiler müsste … jetzt gleich detonieren.« Er hockte sich hin, und Thorn tat neben ihm das Gleiche.
    »Welches ist Ihr Fluchtweg?«, fragte er.
    »Derselbe, auf dem ich gekommen bin«, antwortete Stanton und deutete rechts neben Broms Kabine, wo Thorn ihn vorher dabei gesehen hatte, wie er das Entladen des Katamarans beaufsichtigte.
    Der erste Sprengsatz ging hoch und riss in einiger Entfernung von ihnen die Seitenwand des Schiffs weg. Thorn sah, wie heißes Metall übers Meer wirbelte und in Dampfwolken versank; dann erhellte der orangefarbene Schein der Brände den Himmel, als alle Lichter auf dem Schiff ausgingen. Thorn drückte die Hand aufs Deck und spürte, wie die Vibrationen der Triebwerke stotternd ausfielen. Er blickte Stanton an und deutete mit dem Kopf auf den Turm, an dem sie eben vorbeigekommen waren.
    »Unabhängige Stromversorgung – ein Subraum-Ladegerät, denke ich«, erklärte Stanton und richtete sich auf.
    Einige Besatzungsmitglieder stürmten jetzt zur Explosionsstelle. Andere zeigten sich so klug, überhaupt nicht in diese Richtung zu laufen, sondern sich zu bewaffnen. Stanton und Thorn trabten los, um sich der hektischen Aktivität an Bord anzupassen.
    »Hey, Sie sind …«, brachte ein Mann noch hervor und unterbrach seinen Sturmlauf, mit dem er sich einer Gruppe seiner Kameraden anschließen wollte. Thorn schoss ihm ins Gesicht und schleppte die Leiche rasch zu einer nahe gelegenen dunklen Luke, durch die er sie nach unten schubste.
    Stanton stellte derweil den Timer an einem weiteren Sprengsatz ein, während er zu der Gruppe hinüberblickte, der sich der Tote hatte anschließen wollen. Er bückte sich und ließ den Zylinder übers Deck auf sie zu rollen; dann deutete er auf die lange Kabine in ihrer Nähe. »Wir gehen dort hindurch.«
    Thorn war nicht sicher, ob das eine besonders gute Idee war, wollte aber auch keine Einwände erheben – sein Gefährte schien zu wissen, was er tat.
    Stanton erläuterte es ihm ohnehin: »Diese Seite hier wird von einer Kamera überwacht, und Sie können sicher sein, dass Brom in diesem Augenblick seine Monitore im Auge behält.« Er trat die Tür auf und ging hindurch. Die Tür schloss sich vor den Explosionen und Schreien auf dem Deck hinter ihnen. In der Kabine saß ein Mann an einer Art Konsole, eine Frau schraubte gerade ein Energiepaket an ein Impulsgewehr, und ein zweiter Mann saß auf der Kante einer Koje und zog sich gerade die Stiefel an. Sowohl Stanton als auch Thorn schossen zuerst auf die Frau – die größte unmittelbare Gefahr –, sie kippte rückwärts über eine mit Waffen voll liegende Bank und verstreute den größten Teil ihres Kopfes darauf. Der Mann an der Konsole tastete gerade nach etwas rechts von ihm, als Stantons Schüsse ihn erst auf seinem Drehstuhl nach hinten schleuderten und dann zuckend zu Boden warfen, wo er mit ausgebreiteten Gliedern unter dem Stuhl liegen blieb. Thorn erschoss derweil den Mann auf der Koje, ehe er sich den zweiten Stiefel anziehen konnte.
    »Das hintere Fenster!«, drängte Stanton, und sie rannten die Kabine entlang.
    Rechts von ihnen sahen sie einen Mann vor einigen Spinden hocken; er trug nur eine Unterhose und war unbewaffnet. Stanton zielte auf ihn, überlegte es sich aber anders und ging auf ihn zu, um ihn bewusstlos zu schlagen. Thorn erschoss den Kerl, als dieser nach etwas im Spind griff. Der Mann klappte zusammen, ein schweres Elektromag-Gewehr in den Händen. Das Kabel und das Energiepaket purzelten auf ihn herunter, als die Waffe losging, die halbe Decke wegriss und damit die Kabine zur Nacht öffnete.
    »Scheiße«, sagte Stanton ausdruckslos.
    Thorn warf ihm einen tadelnden Blick zu.
    Stanton zuckte die Achseln. »In Unterhose?«, fragte er.
    Vier Schüsse – die nicht reichten, um das widerstandsfähige Kettenglas zu zertrümmern – rissen das Fenster komplett aus dem Rahmen. Für einen so schwer gebauten Mann zeigte Stanton einen wirklich eleganten Schwalbensprung hindurch, wonach er sich abrollte, umdrehte und auf etwas schoss, was Thorn nicht sehen konnte, der gerade durch das Loch stieg. Wenig später entdeckte er die beiden Wachleute vor Broms Kabinentür. Einer von ihnen lag am Boden, aber der andere war aufgerüstet wie Stanton und versuchte gerade sein Elektromag-Gewehr in Anschlag zu bringen, obwohl ihm inzwischen der rechte Arm fehlte.

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