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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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irgendwo, wo ich nicht bin.“
    Als sie an ihm vorbei stürmte, schoss seine Hand vor und riss ihr die Kleidung aus den Fingern. „Geh nicht! Lass es mich erklären.“
    Sie machte sich mit einer heftigen Bewegung von ihm los und verschränkte die Arme vor der Brust, war sich jedoch sofort der Lächerlichkeit einer solchen Geste bewusst, also ließ sie sie wieder sinken und warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Bettlaken.
    „Was denn noch erklären?“
    „Du hast mich überrumpelt mit deinen Worten. Ich war nicht darauf gefasst und deswegen habe ich wohl nicht in der richtigen Weise reagiert. Es tut mir leid, wenn du etwas anderes erwartet hast. Aber so bin ich nun mal – ein Mensch, der am besten allein zurechtkommt. Liebe gehört nicht in meinen Lebensplan. So und nur so will ich es haben. Keine Verpflichtungen oder feste Zusagen. Nimm es nicht persönlich.“
    Sie hätte ein e Menge entgegenzusetzen gehabt. Sie hätte ihm sagen können, dass sie ihn liebte und nichts anderes zählte. Doch sie kannte ihn gut genug. Wenn er erst einmal einen Entschluss gefasst hatte, dann konnten ihn nichts und niemand davon abbringen.
    „Gefühle sind etwas sehr Persönliches, Manuel.“ Und nichts schmerzte so sehr wie unerwiderte Liebe. „Du wirst deine Meinung nicht ändern.“
    Es war keine Frage . Es war eine nüchterne Feststellung, die ihr das Herz zerriss, während sie diese Worte aussprach.
    „Nein, das werde ich nicht. Ich kann es nicht, selbst wenn ich wollte. Eines Tages wirst du es verstehen.“
    Mit jeder Minute wurde sie wütender. Sich streiten war genau das, was sie jetzt brauchte. „Bisher habe ich dich nicht für einen Feigling gehalten.“
    D as Erstaunen in seinem Blick war echt. „Warum musst du die Sache so komplizieren?“
    „Weil du es dir nicht dermaßen einfach machen kannst. Du schläfst mit mir und ergreifst am nächsten Tag die Flucht.“
    Endlich hatte sie ihn so weit, dass er ärgerlich wurde. Gut. Alles war besser als diese verdammt kühle, überlegene Fassade, die er zur Schau stellte.
    „Ich bin nicht feige.“
    „Und wie nennst du einen Mann, der sein Herz verschließt und den Gefühlen, die man ihm entgegenbringt, den Zugang versperrt? Du willst sie nicht erwidern müssen. Du fühlst dich sicherer, wenn du allein bist. Denn wenn du nicht liebst, ist es egal, wenn der andere wieder geht und dich allein lässt. Du hast deinen Vater über alles geliebt, er hat dir versprochen zurückzukommen, aber er hat dich im Stich gelassen.“
    Noch nie zuvor hatte sie ihn derart zornig gesehen. Nicht, dass er rot wurde und die Gefahr bestand, dass er explodierte. Er wirkte eiskalt und bedrohlich und sie musste erkennen, dass sie sich fremd waren, wenngleich sie einander vorhin so nahe schienen. Instinktiv machte sie einen Schritt zurück.
    Er konnte nicht glauben, dass sie es gewagt hatte, ausgerechnet den Teil seiner Vergangenheit anzusprechen, den er im hintersten Winkel seines Gehirns unter Verschluss hielt. Dass sie das Thema derart beiläufig anführte, empfand er als Angriff auf seine Person, als Verrat. Doch als er in ihr Gesicht blickte und nach einer Antwort suchte, gewahrte er den überwältigenden Sanftmut in ihrer Miene. Er sah ihre türkisfarbenen Augen auf sich gerichtet, Augen, in denen sich Intelligenz, Mut und eine Verletzlichkeit spiegelten, die ihn selbst mit Schmerz erfüllten. Lass uns die Bürde unserer Vergangenheit gemeinsam tragen, flehte das weiche Leuchten in ihren Augen. Wir können uns gegenseitig heilen.
    „ Lass meinen Vater aus dem Spiel. Was ich für ihn empfunden habe, geht niemanden etwas an. Es hat nichts mit dir zu tun, Alicia. Ich bin einfach nicht der Typ für Liebesschwüre. Ich will mein Leben nicht ändern. Es gefällt mir nämlich genau so, wie es bisher war.“
    „Wie es war, bevor ich dir etwas derart Unüberlegtes an den Kopf geknallt habe. Ich entschuldige mich noch einmal“, sagte sie und es klang so unaufrichtig, wie es gemeint war. „Und nun geh mir bitte aus dem Weg.“
    „Was zur Hölle soll das? Ich weiß ums Verrecken nicht, was du von mir willst! In der einen Minute erzählst du mir, du würdest mich lieben, und in der nächsten soll ich aus deinem Leben verschwinden. Verstehst du jetzt, weshalb ich euch Frauen so satt habe?! Immer, wenn ich glaube, euch zu verstehen, verwandelt ihr euch in Aliens. Ihr besitzt die Macht, einen vernünftigen Mann in einen vollkommenen Trottel zu verwandeln. Von euren Launen bekommt man ein

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