Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
Vom Netzwerk:
du würdest dich dafür nicht interessieren “, fügte Damien eilig hinzu, der Manuels Wandlung mit zunehmender Besorgnis beobachtete. „Er weiß, du hast momentan hundert andere Dinge im Kopf, und deswegen war er der Meinung, ich sollte nicht solch einen Wind darum machen. Immerhin hattest du gestern das Haus voller Leute, um die du dich kümmern musstest.“
    Gestern Abend hatte er lediglich eines im Kopf gehabt, dachte er angewidert, nämlich wie er am schnellsten Alicia in sein Bett bekam.
    „ Was ist mit Ean?“ Manuel schaute seinem Bruder in die betretene Miene und inzwischen war es zweifellos Zornesröte, die sein eigenes Gesicht färbte. „Sag jetzt nicht, er ist immer noch nicht aufgetaucht!“
    „Tut mir leid, aber das wäre … mmmh, nicht ganz die Wahrheit.“
    „Herrgo tt nochmal, hatte mam nicht mit ihm reden wollen?“
    „He! He, Mann, bleib ruhig. Okay? Immer mit der Ruhe. Sie wird es tun, wenn sie es für erforderlich erachtet und der rechte Zeitpunkt dafür ist. Du pass bloß auf, dich nicht einzumischen.“
    „ Na schön“, sagte Manuel und es hörte sich an wie Donnergrollen. Mit einem heftigen Ruck schob er seinen Stuhl nach hinten, um aufzustehen. „Wenn sie es also nicht über ’s Herz bringt, wird es Zeit, dass ich ihm mal ein paar Takte erzähle.“
    „ Das solltest du besser nicht tun, Manuel. Wenn es um Ean geht, versteht mam keinen Spaß. Zerschlage nicht noch mehr Porzellan.“
    „ Lässt sie mir das so ausrichten? Dass ich bereits genug kaputtgemacht habe und mich deswegen aus euren Angelegenheiten raushalten soll?“
    „Was bist du do ch für ein Idiot! Das ist meine Meinung.“
    „ Ich habe seinen Gehaltszettel gesehen. Natürlich habe ich gewusst, dass Matthias einer von den Typen war, die ihr Geld mit beiden Händen zum Fenster rausschmeißen können. Aber habt ihr euch neulich nicht lautstark beklagt, es würde nicht rosig um Sean Garraí stehen? Und trotzdem leistet ihr euch einen Schmarotzer wie …“
    „Es war Matthias’ Wunsch, dass wir die Gehälter nicht kürzen, wenn es mal mit den Geschäften nicht so gut läuft. Und er selber hat Ean dazu gedrängt, Bríd auf seine Kosten in einem Internat unterzubringen, bevor man sie ihm wegnimmt. Denn das hätte Ean endgültig den Rest gegeben.“
    „Ihr macht … was?! “
    Als Manuel von seinem Stuhl in die Höhe schoss, war Damien mindestens ebenso schnell vor ihn getreten und versperrte ihm mit ausgebreiteten Armen den Weg zur Tür. „Bleib hier! Du hängst dich nicht in diese Sache rein! Das geht einzig und allein Ean und mam etwas an.“
    „Ich frage mich, was ich hier überhaupt zu suchen habe. Ihr kommt ohne mich wesentlich besser zurecht und bei den wirklich wichtigen Angelegenheiten macht ihr ohnehin, was ihr wollt. Mir dagegen bleiben so anspruchsvolle Dinge wie Repräsentationspflichten und Smalltalk mit irgendwelchen Schmarotzern, die es auf unser Geld abgesehen haben. Vielen Dank auch!“
    „Hätte ich dich gebeten, mir mit den Pferden zu helfen, wenn es wirklich so wäre? Außerdem müsste ich lügen, würde ich etwas anderes behaupten, denn Tatsache ist, ich … großer Gott, nun glotz mich nicht so an! Ja, ich habe mich in der Zwischenzeit echt an dich gewöhnt und bin mittlerweile sogar heilfroh, dass du hier bist.“ Er boxte seinen Bruder freundschaftlich gegen die Schulter. „Und könnte ich mir endlich wieder ein Familienleben leisten, wenn du nicht aufgetaucht wärst? Rede also nicht einen solchen Blödsinn, von wegen du würdest nicht gebraucht werden, sondern hilf mir. Wir sehen uns in einer Viertelstunde. Bei den Pferden.“
     
    Furchteinflößende Schreie, die über den Hof gellten, ließen Damien auf seinem Weg zu den Ställen jäh Halt machen und die Richtung ändern. Die Stimme kam ihm vage bekannt vor und so eilte er mit langen Schritten in den Garten, wo er die Ursache des Lärms vermutete.
    Und tatsächlich fand.
    Denn da lag sein Sohn in einem Heuhaufen und wehrte sich verzweifelt gegen seine Tante Ena, die rittlings auf ihm saß, die Augen zusammengezwickt und die Lippen gespitzt.
    „Ena , a torathar , runter von Shawn! Was zur Hölle soll das?“
    „Er hat mich doch auch gern.“
    „Na und?“
    „Na u nd?“, äffte Ena ihren Bruder nach und zog eine Grimasse, womit sie Shawn zum Kichern brachte. „Und dann macht man das eben so.“
    „Ach so? Und woher weißt du das, du Schlaumeierin?“
    „Ich habe das …“ Zufällig natürlich! „… gesehen.“ Sie verschränkte

Weitere Kostenlose Bücher