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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Eingangshalle und weiter in die Bibliothek.
    „Bin gleich zu rück“, rief sie Danilo noch zu und schloss die Tür hinter ihm.
    „Ist er da? “ Mit hochrotem Gesicht stellte sich Karo ihrer Freundin in den Weg. „Wo hast du ihn versteckt?“
    „ Stopp! Ich bin noch nicht fertig mit deinem Göttergatten. Fünf Minuten, Karo, bitte. Es wäre nett, wenn du wartest, bis Áine den Kaffee aufgebrüht hat, und du uns den bringst. Gib mir fünf Minuten, dann gehört er dir.“
    „Ich will ihn umbringen, solange ich ihm noch böse bin.“
    „Ha-ha-ha. Quatsch nicht solch unqualifiziertes Zeug, Karo, sondern geh mir aus dem Weg und hol schnellstens Kaffee. Der arme Kerl da drin sieht nämlich ganz so aus, als würde er mir jeden Moment aus den Latschen kippen.“
    „ Ja, natürlich! Bemitleide ihn auch noch! Wie ich mich fühle, ist dir wohl scheißegal?“
    „Ist es nicht , Große. Und deswegen machst du jetzt genau das, was ich dir gesagt habe. Geh und sei ein liebes Mädchen.“
    Das Gebrummel, welches Karo daraufhin von sich gab, war zwar unverständlich, doch Suse ging davon aus, dass es sich dabei um etwas so Nebensächliches wie eine weitere wüste Morddrohung handeln musste.
     
    „Deine blutrünstige Gattin fragt sich, wieso du Angels Akte mit nach Hause genommen hast. Wolltest du ihr jetzt doch erklären, was damals passiert ist?“
    Danilo rieb sich über die rotgeränderten Augen und ließ den Kopf in beide Hände sinken. So saß er auch noch, als Karo, die Kaffeekanne und drei Tassen, Zucker und Sahne auf einem Tablett balancierend, in das Zimmer gestolpert kam und sich drohend vor ihrem Gatten aufbaute. Suse zog ihre Freundin am Ärmel zu sich, setzte das Geschirr auf dem kleinen Tischchen ab und bedeutete Karo mit einem herrischen Kopfnicken, bloß ja die Klappe zu halten und sich zu setzen.
    „Es war ein Fehler, die Unterlagen mitzunehmen, das muss ich zugeben. Aber es ist etwas passiert … ich wollte in Ruhe …“
    Danilo schloss für einen Moment die Augen, atmete ein paar Male tief durch und begann noch einmal. „Vor einer Woche erhielt ich Post von einer Anwaltskanzlei in den Staaten. Sie hatten mich – über das Wie kann ich momentan höchstens Vermutungen anstellen – als den Alleinerben eines gewissen Stojan Stojkow ausfindig gemacht. Ich kann euch nicht erklären, wieso ich stutzig geworden bin, als ich diesen Namen las. Stojan . Ich weiß nicht, wieso ich beinahe sofort die Querverbindung zu Angel zog. Und damit zu mir. Vielleicht war es Intuition, vielleicht … irgendetwas anderes.“
    Er nahm einen Schluck aus seinem großzügig gefüllten Cognac-Schwenker und hielt unwillkürlich die Luft an.
    „ Bevor ich Überlegungen anstellen wollte, ob ich das Erbe eines mir vollkommen fremden Menschen antreten würde, habe ich einen Freund gebeten, Erkundigungen über diesen Stojkow einzuholen. Er hat sich Zutritt zu dem Haus verschafft, das Stojan Stojkow zuletzt bewohnte. Vor drei Tagen bekam ich die DNA-Analyse. Er war unser Vater. Stojanow war Angels … es ist unser Vatersname. Angel und Danilo Stojanow Stojkow.“
    Karo sprang aus ihrem Sessel und kniete sich neben ihren Gatten, ihre Hand streichelte tröstend über seine. Er schaute sie mit einem bitteren Lächeln an und nahm ihr Gesicht zärtlich zwischen seine Hände.
    „ Karo, ich habe Angels Akte für den Vergleich benötigt. Ich wollte das nicht in der Klinik tun. Aber ich musste es wissen, verstehst du? Es ging um Angel. Ich war mir sicher, dass es etwas mit ihm zu tun hatte. Mir ist klar, ich hätte mit dir darüber reden müssen. Ich war vollkommen durcheinander und wusste nicht, was ich tun sollte. Nach all den Jahren habe ich nicht damit gerechnet, dass alles wieder hochkocht.“
    „ Du hättest zu mir kommen können.“ Da ging ihr ein Licht auf. „Du wolltest nicht, dass alte Wunden wieder aufreißen, nicht wahr? Du wolltest mich schützen, so wie immer.“
    Der starre Ausdruck in seinen Augen verriet, dass er nie vorgehabt hatte, sie einzuweihen.
    „Hat dein Freund irgendetwas über eure Mutter in Erfahrung gebracht?“
    Danilo schüttelte kaum merklich den Kopf. Dann lächelte er plötzlich und zog Karo auf seinen Schoß, wo sie ihren Ko pf voller Vertrauen und inniger Liebe an seine Brust lehnte. „So viel Zeit blieb ihm nicht. Aber ich denke, wir werden spätestens zur Testamentseröffnung selbst Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und Antworten zu finden.“
    „Kenne ich diesen Freund?“, erkundigte sich Karo

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