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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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nicht. Er kann keiner Fliege etwas zuleide tun und ich würde beide Hände für ihn und seine Aufrichtigkeit ins Feuer legen. Himmel, wie gut kennst du deinen Mann eigentlich?“
    „ Meinst du vielleicht, ich frage mich das nicht selber, seit ich die Akte entdeckt habe? In jeder verdammten Minute habe ich mich seitdem gefragt, mit wem ich da überhaupt zusammenlebe! Wie gut ich denjenigen kenne, neben dem ich jede Nacht im Bett liege und der mich so sanft und uneigennützig und voller Liebe verwöhnt. Der niemals die Hand gegen einen Menschen erhoben hat – selbst wenn er ihn noch so sehr provozierte. Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Ich will nie mehr jemandem etwas glauben.“
    „Damit schaffst du kein Problem aus der Welt. Und dieses schon gar nicht. Du musst mit ihm reden. Hast du ihm wenigstens die Möglichkeit gegeben, sich zu deinen Vorwürfen zu äußern? Dein Aufbruch sah eher nach einer Flucht aus als nach einem längerfristig geplanten Urlaub.“
    Karo zuckte vielsagend mit der Schulter. „Ich dachte mir, bei dir wäre genug Platz, sodass ich mich nicht unbedingt vorher anmelden müsste.“
    „Darum geht es nicht! Du weißt, du bist mir jederzeit willkommen und kannst hier aufkreuzen, wann immer du willst. Und deswegen wirst du …“
    Suse fuhr herum, entnervt, ärgerlich und vor allem nicht gewillt, ihrem Unmut dieses eine Mal nicht nachzugeben, als Ena die Tür aufzerrte, woran sie offenbar Shawn lautstark zu hindern versuchte.
    „Herrgott nochmal!“, tobte Suse los. „Hatte ich nicht ausdrücklich gesagt, ich hätte gerne fünf Minuten meine Ruhe? Und dieser Befehl galt auch und vor allem für dich, mein liebes Fräulein!“
    „Aber mam , es sind schon neun Minuten rum und er hat gesagt, es ist wichtig, weil er unbedingt mit dir reden muss und er wieder …“
    „Wer? !“
    „Ein Ma -hann“, trällerte das Mädchen vergnügt. „Am Te-le-fooon.“
     

29. Kapitel
     
    „Danilo!“ Blitzschnell war Karo aufgesprungen und mit ausgebreiteten Armen zwischen ihre Freundin und deren Tochter getreten. „Nein! Ich flehe dich an, geh auf keinen Fall ran, Suse! Sag ihm bloß nicht, dass ich da bin!“
    „Das hab ich ihm schon erzählt“, verkündete Ena mit vor Stolz geschwellter Brust.
    Suse kaschierte ihr Lachen hinter einem Hüsteln, als Karo die Augen verdrehte und mit einem theatralischen Seufzer in sich zusammensackte.
    „Und als Belohnung hat mir Danilo versprochen, dass er mir beim nächsten Besuch einen echten Karatefußtritt zeigt.“
    „Wie ich deine geschwätzige Familie doch liebe“, fauchte Karo, spreizte die Finger und schlich sich an Ena heran, als wollte sie ihr den Hals umdrehen. „Ich brauche unbedingt neue Freunde.“
    „ Hiiilfe!“ Kreischend rannte das Mädchen davon und stolperte geradewegs in die Arme von Damien. „Oh, du mein Retter! Vernichte dieses Wesen!“
    „ Mmmh, mal sehen. Was kriege ich dafür?“
    „Du darfst Karo als Erster fragen, was sie uns mitgebracht hat.“
     
    Bereits am nächsten Vormittag traf Karos Ehemann in Killenymore ein. Die Erleichterung, seine Gattin zwar sauer auf ihn, nichtsdestotrotz wohlauf bei ihrer Freundin zu wissen, war Doktor Danilo Iwanow ins Gesicht geschrieben.
    Susanne allerdings bemerkte noch viel mehr an ihm und das erschreckte sie zutiefst. Eine abgrundtiefe Erschöpfung hatten sich über den normalerweise vor Zuversicht und Vitalität strotzenden Arzt ausgebreitet. Seine Schultern hingen kraftlos herab und dunkle Schatten lagen unter seinen märchenhaft blauen Augen. Er hatte sich nicht einmal rasiert und das offenbar seit mehreren Tagen.
    „Du siehst furchtbar aus, Danilo, furchtbar müde. Wann hast du das letzte Mal geschlafen?“
    „Wo ist sie? Geht es ihr gut?“
    „Natürlich geht es ihr gut“, entgegnete Susanne spitz und blickte pikiert zu Danilo Iwanow auf, als hätte er sie verdächtigt, seine Frau bei Wasser und Brot in eines der Kellerverliese gesperrt zu haben.
    A ls er zielstrebig auf das Portal zusteuerte, hielt sie ihn am Arm zurück und deutete auf eine Bank im Garten hinter dem Haus.
    „ Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie eilig du es hast, zu deinem holden Weib zu kommen. Und, Danilo, mir ist ebenfalls klar, dass ihr diese Sache in erster Linie unter euch ausmachen müsst. Ich würde mich freiwillig auch niemals in eure Angelegenheiten einmischen, aber da ihr mich nun schon in diesen Krieg mit hineingezogen habt, indem ihr meinen Boden zum Schlachtfeld auserkoren habt, könntest du

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