Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
Vom Netzwerk:
geschrieben hatte, auf den Supercomputer, der sich an die Arbeit machte, das Passwort aus den Dateien ihres Spions herauszufiltern.
    Sie tat es nicht gerne, trotzd em ließ sie ihren Laptop für die nächsten zwei Minuten aus den Augen, um sich eine Flasche Wasser aus der Küche zu holen. Sie konnte momentan ohnehin nichts anderes tun, als abzuwarten, bis das Passwort gefunden war. Es war schwer abzuschätzen, wie lange der Computer dazu benötigen würde, eine Unsicherheit, die ihr immer wieder zu schaffen machte. Sie war kein sehr geduldiger Mensch. Wenn sie Pech hatte, würde sie erst in ein paar Stunden weiterarbeiten können. Was ihr andererseits Zeit für etwas Schlaf verschaffte.
    Zur Sicherheit stellte sie ihren Wecker und legte sich aufs Bett. Sie war tatsächlich hundemüde, wie sie erstaunt feststellte. Ihre allnächtlichen Aktivitäten hatten sie offenbar über die Gebühr strapaziert. Als das Brennen ihrer Augen beinahe genauso unerträglich wie das Pochen hinter ihrer Stirn wurde, stand sie wieder auf und ging ins Bad, um sich Tropfen in die trockenen Augen zu träufeln. Einen Moment schielte sie zu der Packung Schlaftabletten, griff jedoch lediglich zu zwei Aspirin. Dann setzte sie sich erneut an den Schreibtisch.
    Sekunden , nachdem sie mit angehaltenem Atem den Code eingegeben hatte, erschien die Antwort auf dem Monitor: „Datei gesperrt. Keine Zugangsberechtigung.“
    „ Merde! “, fluchte sie und wurde blass. Sie schloss für einen Moment die Augen und grub die Zähne in die Unterlippe.
    „ Feisigh do thóin féin “, setzte sie dann noch eins obendrauf.
    Jetzt konnte sie bloß noch beten, dass man ihren Computer nicht ausfindig gemacht hatte oder die offensichtlich streng geheime Verschlusssache Peters nicht mit einem Stolperdraht versehen war. Der konnte irgendwo im System einen Alarm auslösen, sobald sich jemand Zugang zu einer besonders brisanten Datei verschaffen wollte. Sie hatte damit gerechnet. Sie rechnete bei jedem Ausflug in fremde Maschinen damit. Und es war nicht das erste Mal, dass sie an einer Sicherung aufgehalten wurde.
    Während sie das Tarnprogramm durchlaufen ließ, spielte sie in Gedanken mehrere Möglichkeiten durch, wie sie am schnellsten an eine Zugangsberechtigung herankommen konnte. Die Kritzeleien, die bei diesen Überlegungen auf ihrem Notizblock entstanden, hatten verblüffende Ähnlichkeit mit Fußabdrücken wild gewordener Hühner, doch sie halfen ihr, Querverbindungen zwischen befreundeten Hackern, bekannten Passwörtern und Programmen zu ziehen.
    Als es leise an die Tür klopfte und diese auf ihr „Herein“ geöffnet wurde, erhellte sich ihre Miene. „Du kommst wie gerufen, Danilo.“
    „ Tatsächlich? Es ist bereits nach zwei. Ich war gerade auf dem Weg in die Bibliothek, als ich das Licht in deinem Zimmer gesehen und etwas gehört habe, das wie Merde! klang“, erwiderte er schmunzelnd, sein Lächeln dagegen reichte nicht bis zu seinen Augen. „Und was war das noch?“
    „ Besser, ich wiederhole es nicht. Selbstverständlich warst nicht du damit gemeint. Nimm doch Platz. Ich kann auch nicht schlafen und deswegen … habe ich noch ein wenig gearbeitet.“
    Ihr e Augen flogen zum Monitor, wo das Ende des Tarnprogramms angezeigt wurde. Unter den aufmerksamen Blicken von Danilo fuhr sie den Laptop herunter und klappte den Deckel zu. „Alles geklärt zwischen dir und Karo?“
    „Wir haben bis vor wenigen Minuten geredet. Wir stehen das durch. Auch das. Aber sag, weshalb komme ich wie gerufen?“
    „Was weißt du von Frithjof Peters?“
    „Viel zu wenig, um ehrlich zu sein“, seufzte Danilo, „obwohl er einer der besten Freunde meines Bruders gewesen sein muss. Angel hat kaum von ihm geredet, was zum Teil mit einer retrograden Amnesie zusammenhängen muss, unter der Angel litt. Also durfte ich mir das meiste selbst zusammenreimen, dementsprechend vage ist mein Wissen über Frithjof. Karo hat Recht, die Geheimhaltung ging diesen Leuten über alles. Sicher ist auf jeden Fall, dass sich die beiden während Angels Ausbildung zum Kampfschwimmer kennenlernten. Und auch später noch, nach Angels Entlassung aus der Armee, standen sie in Kontakt.“
    „ Eine echte Männerfreundschaft also.“
    Er hob mit einer hilflosen Geste die Schultern. „ Ich weiß nicht, was sie später noch miteinander zu schaffen hatten, allerdings trafen sie sich hin und wieder. Wenn ich Angels Geschichte mit einem See vergleiche und du würdest fragen, was ich davon verstanden habe,

Weitere Kostenlose Bücher