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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Schlimmste, was mir in meinem Leben widerfahren ist. Schlimmer als sämtliche Lügen und Demütigungen und … schmerzhafter als die Misshandlung durch meinen eigenen Vater. Mir blieb keine Kraft mehr zum Kämpfen, nachdem sie mich verlassen hatte. Alain Germeaux war bereits in dem Moment gestorben, als er sich von seiner Frau in Gabun verabschiedet hatte. Von da an wurden aus Sicherheitsgründen alle Entscheidungen von anderen getroffen, welchen Namen er tragen sollte, welche Schule Cat besuchen durfte, sogar sein Haus war von anderen ausgesucht und eingerichtet worden. Die Mörder seiner Frau sollten nicht auch noch ihn und Cat finden. So wurde aus Cat Alicia de la Sicotière. Ich wusste, ihr ging es gut. Also machte ich mich erneut auf die Suche nach meiner Frau, obwohl ich dazu den weiten Weg über den Regenbogen gehen musste. Das war selbstsüchtig von mir, magst du meinen, einfach aufzugeben. Und damit hast du selbstverständlich nicht Unrecht.“
    Manuel hob den Kopf und warf ihm einen Blick zu, der unzweifelhaft besagte, dass er immer Recht hatte.
    „Nicht immer, mein Junge.“ Alain drohte ihm spielerisch mit dem Zeigefinger der linken Hand. „Nicht immer.“
    „ Ist Ihnen überhaupt bewusst, dass Sie ihr das Herz gebrochen haben? Und nun stehe ich vor den Trümmern und weiß nicht, wie ich sie dazu bringen kann, mir zu vertrauen.“
    „Kann sie dir denn vertrauen?“
    Manuel riss den Mund für eine vorschnelle Erklärung auf. Und schloss ihn ganz langsam wieder.
    „Die Vergangenheit hat uns eingeholt und sie zwingt auch dich zu Entscheidungen. Deswegen bin ich zu dir gekommen. Ich habe lange auf dich gewartet. Doch zunächst möchte ich dich um einen Gefallen bitten.“
    Misstrauen im Blick, als würde er ahnen, was ihn erwartete, trat Manuel einen Schritt zurück.
    Alain schüttelte mit einem nachsichtigen Lächeln den Kopf. „Keine Angst, ich verlange nichts Unmögliches von dir.“ Er wandte sich um und deutete auf das große Steinkreuz. „An der Ostseite seines Sockels ist einer der mittleren Steine lose. Geh schon.“ Er klatschte in die Hände, um Manuel auf Trab zu bringen. „Sieh nach, ob du ihn findest. Hast du ihn? Gut. Und nun zieh ihn vorsichtig heraus.“
    Manuel schoss herum , ohne auf den Schmerz in seinem Bein zu achten, der ihm bei dieser unbedachten Bewegung durch den Körper jagte. „Verdammt noch mal, was soll das? Ich lasse mich nicht herumkommandieren von einem … von … irgendjemandem! Wieso tun Sie das nicht selber, wenn Sie dermaßen wild darauf sind, mit alten Steinen zu spielen?“
    Mit einer Geste des Bedauerns und einem einfältigen Grinsen hob Alain die Schultern. „So weit reicht leider meine Macht auf dieser Seite nicht. Mein Zuhause ist jetzt in der Anderswelt. Setze ich hier einen Fuß auf den Boden …“ Eine schwarze Augenbraue zuckte in die Höhe. „Du bist Ire, Himmeldonnerwetter! Keinem Iren muss man erklären, was dann passiert. Manuel, wann endlich wirst du dein Erbe akzeptieren und annehmen?“
    Langsam richtete sich Manuel wieder auf, drehte und wendete ein kleines Päckchen in den Händen und begutachtete es von allen Seiten. „Was ist das?“
    Alain spitzte die Lippen und legte den Kopf schief. „Ich mag mich irren“, sage er in dem Tonfall eines Mannes, der dies für sich definitiv ausschloss, „aber es könnte ein Buch sein.“ Mit einem sehnsüchtigen Funkeln in den Augen streckte er die Hand danach aus.
    „Beates Tagebuch“, ergänzte er leise und ließ seufzend die Schultern sinken.
    Manuel dagegen riss beide Hände in die Höhe und ließ das Buch so hastig fallen, als hätte er sich an dem abgegriffenen Ledereinband verbrannt.
    „Woher wussten Sie … Großer Gott, Sie … Sie selber haben es hier versteckt. Wieso? Wieso ausgerechnet hier? Ausgerechnet auf unserem Grund und Boden!“
    Alain zuckte entschuldigend mit der Schulter. „Da, wo ich hin wollte, brauchte ich es nicht.“
    „Wieso?! Wollte n Sie uns verhöhnen? Dieses verdammte Tagebuch ist schuld daran, dass mein Vater alles stehen und liegen ließ und nach Afrika geflogen ist.“
    „Ich kam hierher, vor mehr als zwanzig Jahren, um deine Mutter um Verzeihung zu bitten. Sie und deinen Adoptivvater, der Zeit seines Lebens Adrians bester Freund war. Und dann traf ich auf diesem Zauberhügel auf Adrian. Es war sein Wunsch, dass du dieses Buch erhältst und darin Antworten auf deine Fragen findest. Du solltest verstehen, warum er tun musste, was er getan hat.“
    „ Ní miste

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