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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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schließlich, als jemand sein, der mit seinen Problemen andere behelligte. Sie war ihm also gleichgültig. Er wünschte sich, sie zu vergessen. Schön, das konnte er haben. Sie brauchte keinen Mann, der immer noch an einer anderen Frau hing. Tot oder sonst wie.

1 5. Kapitel
     
    Als sie die Treppe nach unten ging, war Susanne angesichts der Stille im Esszimmer bereits stutzig geworden. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, genügte ihr ein kurzer Blick, um Alicias betretene Miene genauso wie den verschlossenen Gesichtsausdruck von Manuel und Damiens unterdrückte Wut zu erfassen. Zwischen Alicia und Manuel war die Spannung derart greifbar, dass sie diese beinahe gebeten hätte, sich einen Stuhl zu nehmen und am Tisch Platz zu nehmen. Lediglich Lisa schaufelte unbeeindruckt und mit einem seligen Lächeln eine riesige Portion Rührei in sich hinein.
    Bitte, nicht schon wieder Krieg! betete Susanne zähneknirschend, schlug einen unbekümmerten Ton an und begrüßte ihren ältesten Sohn geradezu überschwänglich. „Manuel, du bist zurück?“
    W as selbstverständlich jeder sehen konnte, der zu dieser frühen Stunde mit offenen Augen am Tisch saß.
    „Wie war’s zu Hause?“, begann sie noch einmal. „Ähm … ich meine natürlich, in Rostock.“
    Jetzt erwog sie ernsthaft, ein Schweigegelübde abzulegen.
    „Ich habe dich gar nicht kommen hören.“
    „Es war ziemlich spät gestern Nacht und ich wollte“, unwillkürlich flog sein Blick zu Alicia, „euch nicht wecken.“
    „Was gibt es Neues in der alten Heimat?“
    Er zuckte mit der Schulter. Ihm stand der Sinn ganz und gar nicht nach Smalltalk und es war ihm anzumerken, dass er am liebsten aufgestanden und davongerannt wäre. Allerdings wusste er sehr wohl, dass seine Mutter keine Ruhe geben und ihm notfalls hinterher laufen würde. Na schön, tat er ihr eben den Gefallen.
    „Das Übliche halt. Du kennst das ja. Es ändert sich nie wirklich etwas, obwohl es viele kleine Neuerungen gibt. Der Hafen steht wie eh und je, die Reederei gibt’s ebenfalls noch, die Schiffe kommen und gehen und die Besatzungsmitglieder genauso. Und das Wetter ändert sich ohnehin jeden Tag. So lange war ich ja nun auch wieder nicht weg“, murrte er, bis ihm doch noch etwas Interessantes einfiel. „Schöne Grüße von einem Botho Buske soll ich dir ausrichten. Er muss Vollmatrose gewesen sein, als du mit ihm gefahren bist. Inzwischen ist er zum Kapitän des größten Containerschiffes der Reederei aufgestiegen. Er bedauert, dass keine Funker mehr gebraucht werden, sagt er, sonst hätte er dich längst an Bord geholt.“
    „Botho Buske.“ Hatte der erste Teil von Manuels laxem Bericht sie fast auf die Palme gebracht, verklärte die Erinnerung jetzt Suses Gesicht. „Meine Güte, das ist schon eine Ewigkeit her. Ein ganz lieber Kerl, das war er in der Tat. Er hat mir das Leben gerettet, als wir nach dem Untergang tagelang im Meer getrieben sind. Und er hat sich noch an mich erinnert.“
    „ Aber natürlich. Äußerst lebhaft sogar. Du scheinst einen großen Eindruck auf ihn gemacht zu haben.“
    „Oh!“ Ihr Gesicht nahm eine aufschlussreiche Färbung an. „Woher kennst du ihn? Seid ihr gemeinsam gefahren?“
    „Nein. Ich habe mich mit … mit einem Bekannten in der ‚Kogge’ getroffen und als die Rede auf den Untergang der ‚Charley’ kam, hat er sich vom Nebentisch in unser Gespräch eingeklinkt und von der ‚Fritz Stoltz’ erzählt. Er konnte sich noch gut an unseren Vater erinnern, den begnadetsten Koch der Reederei. Vor allem jedoch an dich.“
    „ Stimmt, ich habe Adrian an Bord der ‚Fritz Stoltz’ kennengelernt. Dreißig Jahre, meine Güte, wie die Zeit vergeht. Und sonst? Warst du auch im Hafen draußen?“
    „Nun ja … ja. Da ist alles beim Alten. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt.“
    Mit einem Ruck erhob er sich und verließ mit raumgreifenden Schritten das Esszimmer. Sein gefüllter Teller blieb unangetastet stehen.
    Verwundert g rübelte Susanne, ob sie etwas Falsches geäußert hatte. Sie hörte Damien erleichtert aufatmen. Als sie ihn fragend musterte, hob er mit einer Geste vollkommener Unschuld die Hände.
    „ Ich? Also ich brauche mir dieses Mal keine Vorwürfe machen lassen. Echt nicht, mein Gewissen war nie reiner. Er war schon so knurrig, als ich zum Frühstück kam.“
    „Was ist mit ihm?“ , versuchte es Susanne bei Alicia.
    „ Wahrscheinlich hat er während der letzten Tage nicht viel Schlaf abbekommen.“
    „ Mmmh“, machte Suse, weil

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