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Der Erdbeerpfluecker

Der Erdbeerpfluecker

Titel: Der Erdbeerpfluecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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dem Flur.
    Caros Freunde und Freundinnen waren intensiv befragt worden, ebenso ihre Familie und frühere Partner. Wasserdichte Alibis, wohin man auch schaute.
    Sie mussten diesen unbekannten Liebhaber auftreiben.
    Bert machte das Fenster wieder zu. Es war Zeit, nach Hause zu fahren. Margot seinen guten Willen zu beweisen.
    Er hatte Frau und Kinder. Es gab ein Leben auߟerhalb dieses Zimmers.
     
    Es war seltsam, mit ihr über die Straߟe zu gehen. Ab und zu spürte er ihren prüfenden Blick. Wahrscheinlich fragte sie sich immer noch, ob sie das Geld annehmen sollte oder nicht. Zum ersten Mal, seit Caro nicht mehr da war, fühlte er sich beinahe unbeschwert. Fast hatte er das Bedürfnis zu singen.
    Seine Groߟmutter hatte bei der Arbeit immer vor sich hin gesummt. Irgendwelche Kirchenmelodien, nie richtige Lieder. Es war bei ihr nicht Ausdruck von Lebensfreude gewesen, sondern der Versuch, dem bedrückenden Alltag die Schwere zu nehmen. Jedenfalls hatte er das als Kind so empfunden. Aber irgendwie hatte es nicht gewirkt. Nichts an der Groߟmutter war leicht geworden. Auch ihre Bewegungen waren schleppend geblieben.
    Georg führte Jette zu dem groߟen Cafß© am Marktplatz. Da war immer so viel Betrieb, dass einzelne Gäste nicht auffielen. Ihm war bewusst, dass er sich in Gefahr begab, aber taten das nicht alle Spieler? Und er spielte leidenschaftlich gern. Sogar mit seiner Freiheit. Mit seinem Leben.
    Das Mädchen war schweigsam. Er hatte den Eindruck, dass sie sich in ihrem Schweigen nicht unbehaglich fühlte. Endlich einmal jemand, der nicht unentwegt brabbelt, dachte er. Solchen Menschen begegnet man selten.
    Er betrachtete sie aus den Augenwinkeln. Was er sah, gefiel ihm. Viel zu sehr. Sie hatte ihm den Handschuh hingeworfen, und er hatte ihn aufgenommen. Er hatte vorgehabt, ihre Herausforderung zu beantworten. Auf welche Weise, darüber hatte er sich noch nicht den Kopf zerbrochen.
    Es würde ihm leichter fallen, sich etwas auszudenken, wenn sie ihn kalt lieߟe. Doch das war nicht so. Ganz und gar nicht. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und spannte sämtliche Muskeln an, damit sie sein Zittern nicht bemerkte.
     
    Im Traum lief Imke durch einen langen Tunnel, an dessen Ende sie einen schwachen Lichtschein erkennen konnte. Ihre Füߟe platschten durch knöcheltiefes Wasser. Das Platschen und ihr Keuchen waren die einzigen Geräusche, die sie hörte.
    Irgendwie wusste sie, dass dies ein Traum war. Die Beine, die Arme, die Seiten, alles tat ihr weh, und sie dachte: Was muss ich eigentlich noch alles durchmachen, bis ich endlich drauߟen angelangt bin?
    Ihre Hose war schlammverschmiert, das Haar nass von Schweiߟ. Als sie hustete, kehrte das Echo von allen Seiten zu ihr zurück. Aus irgendeinem Grund hatte sie Todesangst. Sie strengte sich an, wach zu werden, doch sie blieb in dem Traum stecken.
     
    Auch das noch. Jette war nicht zu Hause. Niemand da zum Reden und zum Trösten und überhaupt. Missmutig ging Merle in die Küche und warf die Espressomaschine an.
    Die Katzen schlichen ihr um die Beine. Sie brauchten ein paar Streicheleinheiten, ein paar sanfte Worte und natürlich Futter. Merle goss Sahne in ihren Fressnapf und schnitt zwei Scheiben gekochten Schinken in kleine Stücke. Wenn es ihr selbst schon schlecht ging, dann sollte es wenigstens den Katzen an nichts fehlen.
    Sie legte sich in ihrem Zimmer aufs Bett und schaltete den Fernseher an. Bloߟ nicht nachdenken. Claudio nicht in ihren Kopf lassen und erst recht nicht wieder in ihr Herz. Da war das Vorabendprogramm gerade recht. So dumm und leer und öde, dass es einem die Gedanken förmlich aus dem Hirn saugte.
     
    Es gefiel mir, dass er nicht versuchte, mich anzumachen. Er lieߟ keinen dieser Sprüche los, von denen man Zahnschmerzen kriegt. War sehr ruhig, verschlossen, genau wie ich.
    In dem Cafß© war es mir zu hektisch, zu plüschig und zu laut. Ihn schien das nicht zu stören. Seine Gelassenheit strahlte auf mich aus und ich fühlte mich behütet wie früher, wenn ich mit meiner Mutter in der Küche gesessen hatte oder mit meinem Vater im Auto durch die Dunkelheit gefahren war.
    Wir bestellten beide einen Milchkaffee, und erst, als wir den Schaum verrührten, sprachen wir miteinander. »Es gibt nicht viele Menschen, mit denen man schweigen kann«, sagte ich.
    »Und nicht viele, mit denen man reden kann«, antwortete er.
    Sein Lächeln traf etwas, das tief in mir verborgen war. Um seine Augen erschien ein Kranz

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