Der Eroberer
wir uns eine Ewigkeit nicht gesehen«, keuchte Ceidre und streichelte seinen Nacken.
»Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung ist eine ganze Ewigkeit«, antwortete Rolfe heiser. »Ich kann nicht länger warten, Ceidre.« Er hielt ihr Gesäß umfangen und presste seine Männlichkeit an ihren weichen Leib.
»Ich auch nicht«, raunte sie und legte ihre Handfläche auf seine Erregung.
Sie liebten sich schnell und heftig, im Stroh. Hinterher lagen sie ineinander verschlungen da, atemlos vor Lust. Erst jetzt begann Rolfe, sie zu entkleiden. »Ich will deine Nacktheit fühlen.«
»Ja«, murmelte sie und half ihm beim Ausziehen. Sie schmiegte sich an ihn.
»Guy bricht morgen nach Dumstanbrough auf«, berichtete Rolfe. »Er will mit dem Bau der Burg beginnen und nach dem Rechten sehen. Ich habe ihm zwei Wochen Urlaub gegeben.«
»Ich weiß. Er hat mir davon erzählt.«
»Was hat er sonst noch erzählt?« fragte Rolfe.
»Nichts.«
»Hat er nicht danach gefragt, wo du die Nacht verbracht hast?«
»Nein«, antwortete sie zögernd. »Obwohl ich weiß, dass er bei Lettie war, plagt mich mein Gewissen.«
»Nach seiner Rückkehr werde ich die Situation klären. Das verspreche ich dir.« Rolfe streichelte ihren Arm.
Ceidre hätte gern gewusst, was er daran zu ändern gedachte, und fürchtete sich vor der Antwort. Was vermochte er schon zu tun? Er konnte von Guy die Aufhebung der Ehe verlangen. Oder er konnte ihn bitten, weiterhin eine keusche Beziehung zu seiner Ehefrau aufrechtzuerhalten. Mit Sicherheit würde er seine Ehe mit Alice nicht auflösen, um sie zu heiraten. Ceidre erschrak über ihre abwegigen Gedankengänge. Sie würde den Normannen niemals heiraten, selbst wenn sie beide frei wären. Er war ein Feind! Auch wenn er ihre Leidenschaft entfachte, so war sie nur seine Geliebte geworden, um ihren Brüdern einen Gefallen zu tun – das durfte sie nicht einen Moment vergessen. »Hat Alice … «, sie stockte, »… eine Bemerkung gemacht? Weiß sie, dass wir zusammen waren?«
»Keine Ahnung«, antwortete Rolfe. »Alice darf ihre Kammer nicht verlassen als Strafe für das, was sie dir angetan hat, Ceidre. Ich bin sehr erzürnt über ihre Boshaftigkeit. Ich habe sie gewarnt; sie muss ihre hinterhältigen Machenschaften einstellen. Ich hoffe, sie weiß es zu schätzen, dass ich sie nicht härter bestrafe.«
»Tust du das für mich?« flüsterte Ceidre.
»Für wen sonst?« entgegnete er schroff. »Sie hätte dich beinahe umgebracht! «
»Aber … aber du hast sie bestraft, ehe ich gestern Nacht in dein Bett kam.«
»Ihre Haltung dir gegenüber hat nichts mit uns zu tun, genauso wenig wie meine Bestrafung für sie etwas mit uns zu tun hat.« Rolfe küsste ihr Haar. »Jetzt würde die Strafe wesentlich härter ausfallen, denn ich habe dich in meinem Verstand und meinem Herzen in Besitz genommen und dulde keine Verletzung meines Territoriums, Ceidre jeder, der dir etwas antut, tut mir etwas an.«
»Ich will nicht, dass Alice weiß, dass ich deine Buhle bin«, flüsterte sie. »Bitte.«
»Hältst du mich für so plump, es ihr auf die Nase zu binden?« Rolfe versteifte sich.
»Sie wird es ohnehin herausfinden«, meinte Ceidre düster. »Obwohl mir heute Morgen niemand begegnet ist, wird jeder über kurz oder lang wissen, was wir beide treiben. Unter einem Dach lässt sich ein Geheimnis nicht lange bewahren.«
»Es zählt nicht. Ich bin der Herr, und niemand wird es aus Furcht vor meinem Zorn wagen, dir etwas Schlechtes nachzusagen.« Dann lächelte er. »Im Übrigen bist du ohnehin die einzige, die sich mir je widersetzt hat, Ceidre.«
»Hexen haben keine Angst vor gewöhnlichen Sterblichen«, entgegnete sie mit gespieltem Hochmut.
Rolfe lachte laut.
»Pst!« zischte sie und legte ihm die Hand auf den Mund. »Das ganze Haus wird noch auf uns aufmerksam!«
»Hexe«, sagte er zärtlich und lachte immer noch in sich hinein. »Das ganze Haus schläft, keiner kann uns hören, nur die Pferde und die Mäuse … «
»Ach, dann war das wohl ein Mäuschen, was ich an meinem Schenkel gespürt habe? Ich dachte erst, du seist es, aber es fühlte sich verdächtig klein an.«
Rolfe grinste, rollte sich auf den Rücken und hob sie über sich. »Wenn es so klein war, kann ich es nicht gewesen sein.« Er legte ihre Hand an sein schwellendes Glied.
»Wie anmaßend«, hauchte sie. »Deine Lanze ist gar nicht so riesig.«
»Groß genug, um dich dazu zu bringen, um Gnade zu winseln, vor Freude zu weinen und meinen Namen zu
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