Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
erleiden mussten, werden wir letztlich Erfolg haben und sie besiegen.«
    »Ja.«
    »Ich übergebe die Gefangene in Eure Obhut. Meine Verliese sind bereits brechend voll. Aber versteht mich nicht falsch. Sie ist eine Gefangene des Königs.«
    Rolfe lächelte kalt, grausam. »Ich nehme den Auftrag gern an«, sagte er.

Kapitel 54
    »Dein Arrest ist beendet«, sagte Rolfe kalt von der Tür her.
    Alice erhob sich erstaunt von ihrem Bett. Dann eilte sie auf ihn zu, sank auf die Knie und ergriff seine Hand.
    »Danke, Mylord«, flüsterte sie demütig. »Ich bitte um Vergebung.« Sie hob ihr Gesicht mit bebenden Lippen.
    Er gebot ihr mit einer ungeduldigen Geste, sich zu erheben, wandte sich ab, untersuchte die schwere Tür und den inneren Riegel. Hinter ihm stand der Zimmermann aus dem Dorf. »Dieser Riegel muss entfernt werden«, sagte Rolfe. »Bring einen Riegel an der Außenseite an der unter keinen Umständen aufgebrochen werden kann. Hast du verstanden?« »Ja, Herr«, sagte der Zimmermann und untersuchte die Tür.
    Rolfe durchquerte die Kammer und spähte aus der schmalen Schießscharte, durch die nicht einmal ein Kind sich hätte zwängen können, wie er zufrieden feststellte. Aus diesem Gefängnis gab es kein Entrinnen. »Vorläufig kann der Riegel aus Holz sein. Sag aber dem Schmied, er soll unverzüglich einen aus Eisen anfertigen«, fuhr er fort.
    Alice beobachtete die Szene mit großen Augen und befeuchtete die Lippen. »Was habt ihr vor, Mylord?«
    Sein verächtlicher Blick streifte sie. »Du nächtigst wieder in meiner Kammer«, gab er knapp Auskunft. »Hier wird deine Schwester eingesperrt.«
    »Ceidre!«
    Rolfe machte sich daran, den Raum zu verlassen. Alice eilte ihm nach und hielt ihn am Ärmel fest. »Mylord, was ist geschehen?«
    Er ging unbeirrt weiter in seine Kammer und riss sich das Kettenhemd vom Leib. »Ich brauche ein Bad.«
    Alice hastete los, um nach den Mägden zu rufen.
    »Deine Schwester hat ein letztes Mal Verrat begangen«, fuhr Rolfe sachlich fort und zog das ledergefütterte Wams aus. »Der König hat sie zu lebenslanger Haft verurteilt und sie unter meine Aufsicht gestellt. Sie wird die Söllerkammer bis zu ihrem Tod nicht wieder verlassen.«
    Alice biss sich auf die Lippe, um ihr Lächeln zu unterdrücken, sie konnte ihr Glück kaum fassen, wollte Einzelheiten wissen … doch die würde sie früh genug erfahren. »Ich wollte Euch warnen«, sagte sie einschmeichelnd, »ehe Ihr nach York aufgebrochen seid.«
    Rolfes kalter Blick durchbohrte sie. »Ach, wirklich?« höhnte er.
    Alice errötete. »Sie kam einen Tag vor Eurer Abreise zu mir, Mylord.«
    »Wenn du mir etwas zu sagen hast, so tu es.«
    Er war grob und unhöflich wie immer, und sie Hasste ihn. Doch sie erinnerte sich daran, wie gut seine riesige Lanze sich in ihr angefühlt hatte, an den Schmerz und an die Wonnen. Und sie stellte sich vor, wie er sie erneut nehmen würde, grob und gewalttätig, wie er ihr weh tun würde, wie er sie zum Weinen bringen, wie sie ihn hassen würde und wie er ihr Verlangen damit schüren würde. Die Hammerschläge des Zimmermanns, der den neuen Riegel anbrachte, dröhnten herüber. Alice hob das Kinn. »Sie kam zu mir und entschuldigte sich dafür, Eure Buhle zu sein, Mylord. Sie behauptete, es sei ihre Pflicht ihren Brüdern gegenüber.«
    Rolfe starrte sie ausdruckslos an.
    »Die beiden hatten ihr den Auftrag gegeben, Euch zu verführen und Euer Vertrauen zu gewinnen – um Euch auszuspionieren. Das sei der einzige Grund, warum sie das Bett mit Euch teilte, sagte sie. Damit wollte sie mich beruhigen.« Alice beobachtete ihn scharf und lachte innerlich vor Schadenfreude, als sie sah, wie sein Gesicht vor Zorn rot anlief und kalter Hass seine Augen zum Funkeln brachte. Er wandte sich ab. Ein hämisches Lächeln verzerrte Alice' Gesichtszüge zur Fratze.
    Als der Zuber mit heißem Wasser gefüllt war, legte Rolfe sich hinein. Sein Herz schlug hart. Er musste daran denken, wie er die Hexe nackt in seinem Bett vorgefunden hatte. Es war ein abgekartetes Spiel, ein teuflischer Plan, um ihren Brüdern zu helfen. Und er, der Narr, hatte sich an seinem Schwanz herumführen lassen. Nun, das wird nie wieder geschehen, dachte er, und ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Seine Wut erstickte ihn beinahe, erstickte ihn seit ihrem Geständnis. Und sein Hass wuchs ins Unermessliche.
    Sie war eine Verräterin, und sie war seine Gefangene.
    Und sie würde in dieser Kammer verrotten bis an ihr klägliches

Weitere Kostenlose Bücher