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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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anderen überlassen hatte, konnte er über seine eigene Lage nachdenken.
    Wenn er doch nur die Wahrheit über Mariel wüsste. Man konnte ihre Anwesenheit in Verduns Büro, ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als er dort eingedrungen war, nicht als bloßen Zufall abtun. Und so wie sie aufgetreten war ... Ashraf hatte natürlich Recht. Ghasib war dafür bekannt, dass er Frauen als Killerinnen engagierte, und so war es durchaus wahrscheinlich, dass sie eine war. Wie der verdammte Bastard es geschafft hatte, seinen Geschmack so punktgenau zu treffen und eine Frau auszusuchen, die wie für ihn geschaffen zu sein schien, das wüsste er gern.
    Falls sie in einem ihrer hochhackigen Stiefel ein Messer versteckt gehabt hatte, dann hatte sie es jetzt vielleicht unter einem dieser weit ausgestellten Hosenbeine. Aber wahrscheinlich hatte sie auch das Messer verloren, als ihnen die Plastiktüte gestohlen worden war.
    Doch nichts war sicher, außer dass er sich auf keinen Fall von ihr trennen würde, bevor er nicht mehr über sie herausgefunden hatte.
    Entweder war sie die Frau seiner Träume oder sein schlimms ter Albtraum.
    „Was machen wir hier, Ramiz? Weit weg von allem? Was ist dein Plan?" wollte Yusuf wissen.
    Ramiz war an der Kreuzung zweier Landstraßen stehen geblie ben und blickte suchend auf die Landkarte, die er besorgt hatte. „Wir versuchen, nicht von Ghasibs Leuten umgebracht zu werden, falls das überhaupt möglich ist. Hast du in der Hinsicht gar keinen Ehrgeiz?"
    „Aber die Rose! Wie sollen wir nach Barakat kommen? Was, wenn wir von Räubern überfallen werden?"
    „Hier draußen auf dem Land ist das viel weniger wahrschein lich als in Paris. Wir werden ganz unauffällig Weiterreisen. Es wird Zeit kosten, aber das ist immer noch besser, als Ghasib oder den Al-Jawadi-Agenten die Rose zu überlassen, oder?"
    „Al-Jawadi-Agenten? Du meinst, die sind uns auch schon auf der Spur?"
    „Wir können ihnen nur wenige Minuten zuvorgekommen sein, als wir die Rose holten. Natürlich sind sie uns auf der Spur. Sollten sie glauben, dass wir noch im Zug sind, sind wir ihnen wohl entwischt, aber wenn nicht..."
    „Wenn nicht, dann sollten wir nicht wie zwei Narren hier in diesem Land der Ungläubigen herumwandern, sondern zusehen, dass wir zu einem Flughafen kommen und nach Hause fliegen!"
    „Wenn der Streik vorüber ist, bis wir in Nizza ankommen, kein Problem", gab Ramiz zurück.
    „Es sei denn, die Killer warten dort schon auf uns. Wir sollten uns beeilen, statt Zeit zu verschwenden."
    Verärgert faltete Ramiz die Karte zusammen. „Du meckerst herum wie eine alte Ziege. Wie sollen wir uns beeilen, wenn der Verkehr auf allen größeren Straßen stillsteht? Ich tue, was ich kann, um sicherzustellen, dass die Rose wohlbehalten ihrer Bestimmung zugeführt wird. Willst du die Führung übernehmen?"
    „Ich kenne mich in Frankreich nicht aus, aber ..."
    „Dann überlass es lieber mir! Und jetzt schlage ich vor, wir suchen uns ein kleines Hotel, falls die nicht alle schon längst bis unters Dach belegt sind. Morgen sehen wir weiter."
    Der Fluß plätscherte wie zur Begrüßung, als Mariel und Harry sich am Ufer ins weiche Gras setzten.
    Die Sonne war jetzt verschwunden, und das Tal lag bereits im Dunkeln. Es raschelte im Unterholz, da musste ein kleines Tier unterwegs sein. Der Mond war noch nicht aufgegangen, aber zwischen den Baumwipfeln sah man schon die ersten Sterne funkeln. Es war fast wie im Paradies.
    „Wundervoll!" Mariel ließ sich auf das Gras fallen und lachte befreit auf. „Oh, dieser freundliche alte Herr, wie nett von ihm, uns zum Essen einzuladen. Vor allem, nachdem du ihm so eine lächerliche Geschichte aufgetischt hattest! Ich bin sicher, er hat in Wirklichkeit kein Wort davon geglaubt."
    Harry lächelte auf sie hinab. „Du meinst, ich habe sie nicht überzeugen können?"
    „Die Kellnerin vielleicht schon. Aber Monsieur, der glaubte dir nur, weil er dir glauben wollte, das konnte man sehen. Du hast eine starke Wirkung auf Menschen, nicht wahr?"
    Er streckte sich neben ihr aus und stützte einen Ellenbogen auf. Mit der anderen Hand berührte er ganz leicht ihre Wange. „Und du, Mariel? Willst du mir glauben? Was für eine Wirkung habe ich auf dich?"
    Ein Schauer rann ihr über die Haut. Ihr Herz pochte wild. Es wäre verrückt gewesen, zu sagen, sie sei in ihn verliebt, aber es entsprach genau ihren Gefühlen. Das Gefühl, das sie schon beim Anblick seines Fotos gehabt hatte, war immer stärker geworden.
    Sie

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