Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Männer nicht?“
„Sicher tue ich das. Aber gerade Ihre Ritterlichkeit ist einer der Gründe, warum Sie und ich niemals längere Zeit miteinander auskommen würden. Sie sind sehr nett, missverstehen Sie mich bitte nicht, aber ich brauche niemanden, der mich rettet.“
„Entschuldigen Sie, wenn ich so direkt bin, aber Sie wirken sogar, als würden Sie dringend Hilfe brauchen.“ Und der Blick, den er ihr zuwarf, ließ darauf schließen, dass er auf wesentlich mehr anspielte als auf das Moped.
„Ich war dumm genug, den Motor nass werden zu lassen“, sagte sie leichthin, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. „Also werde ich auch die Konsequenzen tragen.“
Mark wartete einen Moment, als überlegte er, ob er weiter mit ihr streiten wolle. „Gut, wenn Sie so darüber denken“, meinte er schließlich, setzte sich wieder auf sein Moped und startete. Der Motor sprang derart leicht an, dass Shelly fast wütend wurde. „Ich hoffe, dass Sie nicht zu schnell müde werden.“
„Ich werde es schon schaffen“, erklärte sie und konnte es kaum glauben, dass er sie tatsächlich allein lassen wollte.
„Hoffentlich haben Sie damit recht.“ Er ließ die Maschine aufheulen.
„Sie … Sie könnten jemanden informieren“, sagte Shelly zögernd. Sie hoffte, dass der Motorradverleih jemanden mit einem Lastwagen zu ihr schicken würde.
„Ich werde sehen, was ich machen kann.“ Mark lächelte breit und fuhr dann mit Höchstgeschwindigkeit den scheinbar endlosen Strand hinunter.
4. KAPITEL
Obwohl Shelly selbst Mark den Vorschlag gemacht hatte, ohne sie weiterzufahren, hatte sie angenommen, dass er sie nicht ernst nehmen würde. Sie hatte es nur gesagt, um ihren Stolz und ihre Würde aufrechtzuerhalten. In Wirklichkeit hatte sie seine Gegenwart ebenso sehr genossen, wie ihre gegenseitigen Neckereien.
Als Mark in der Ferne verschwand, straffte Shelly die Schultern. Sie war entschlossen, den Weg allein zu schaffen, vor allem, da sie ja ohnehin keine Wahl hatte. Sie hatte die Maschine einige Minuten lang geschoben, als sie ein anderes Moped auf sich zurasen sah. Sie brauchte nicht lange, um den muskulösen Fahrer zu erkennen. Es war Mark. Sie ging rascher, und eine unerklärliche Freude darüber, dass er zurückgekommen war, packte sie. Er wurde langsamer, als er näherkam.
„Sind Sie immer noch begierig, mich loszuwerden?“
„Nein.“ Halb entschuldigend, halb erleichtert lächelte sie ihn an. „Können Sie nicht erkennen, wann eine Frau etwas meint und wann sie nur höflich ist?“
„Ich fürchte, nein.“ Er lächelte zurück. Anscheinend war er in ziemlich guter Stimmung. „Machen Sie eine Pause“, forderte er sie auf, stieg vom Moped und nahm ihr ihres ab. „Jede Minute muss ein Lastwagen hier sein.“
Shelly ließ sich dankbar in den weichen Sand sinken, und Mark setzte sich neben sie. Sie riss ein paar Grashalme aus und begann, sie konzentriert zusammenzuflechten. So musste sie Mark wenigstens nicht anschauen.
„Sind Sie immer so eigensinnig?“, wollte er wissen.
„Ja.“ Sie schenkte ihm ein scheues Lächeln. Shelly konnte sich nicht erinnern, wann sie jemals in ihrem Leben einmal schüchtern gewesen war. Aber irgendetwas an Marks Nähe ließ sie innerlich erzittern und machte sie schwach. Ein ungewohntes Gefühl, und sie wagte nicht, ihm nachzugeben. Sie wandte den Kopf und schloss die Augen. Sie versuchte, sich Janice vorzustellen, die Frau, die Mark heiraten würde. Aber trotz ihrer sonst so hervorragenden Vorstellungskraft schaffte sie es nicht, sich ein Bild von ihr zu machen.
„Shelly, was ist los?“
„Was los ist?“
„Es passt nicht zu Ihnen, dass Sie schweigen.“
Sie lächelte. Sie kannten sich nur flüchtig, und doch wusste er das von ihr. „Es ist nichts.“
„Ich glaube schon, dass da etwas ist.“ Mit dem Finger drehte er ihren Kopf sanft zu sich, und zögernd öffnete sie die Augen. Sein Mund war nah über ihrem, und sie hielt unwillkürlich den Atem an. Wie gebannt sah sie in seine Augen. Augen von dem strahlendsten Blau, das sie jemals gesehen hatte.
Seine Stirn berührte ihre, dann bog er zärtlich ihren Kopf zur Seite und fuhr ihr mit den Lippen leicht über die Wange. Sie wusste, dass sie ihn hätte zurückweisen sollen, aber sie konnte es nicht. Liebevoll und dennoch entschlossen presste er seinen Mund auf ihren. Seine Lippen waren warm und feucht, und sie stöhnte unter dem Ansturm ihrer Empfindungen leise auf. Sein Kuss wurde tiefer, und sehnsüchtig schloss sie
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