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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Professor Mention, daß Ihre Frau keine Anstalten macht, Ihnen zu folgen. Ist es, weil sie sich erinnert, doch etwas mehr gesehen zu haben?“
    Es war an Virginia, etwas zu sagen. Aber sie schwieg.
    Mention blickte sie an und sah, daß ihr Gesicht weiß wie ein Laken war. Ihre Lippen zuckten, als sie seinem Blick begegnete – und dann schaute sie weg.
    „Virginia!“ sagte er drängend.
    Wieder sah sie ihn an. Tränen waren in ihren Augen.
    „Virginia, du hast gehört, was diese Leute zu sagen hatten. Und es geht nicht um das, was du weißt oder nicht weißt. Was auf dem Spiel steht, ist ganz einfach, ob du eine von ihnen werden willst oder nicht.“
    Er wartete, und als sie weiterhin schwieg, sagte er: „Entscheide dich nicht jetzt, Virginia. Es muß Möglichkeiten für uns geben. Sicherlich kann Doktor Cranston erreicht werden, wenn wir uns nur bemühen. Und wenn wir mit ihm sprechen könnten, würde er sich bestimmt nicht unseren Argumenten verschließen und endlich einwilligen, diese Kreaturen zu töten. Er lebt seit langem isoliert von der Umwelt. Wir müssen ihm klarmachen, daß sein Lebenswerk noch vor diesen menschlichen Ratten gerettet werden kann, vor diesen Massenmördern, diesen …“
    Er brach ab, fuhr herum und starrte Torrance an. „Wie viele Menschen töten Sie jedes Jahr, um ihre inneren Organe reichen Leuten einzupflanzen?“
    „Ungefähr fünftausend“, sagte Torrance ohne Zögern. „Hauptsächlich Alleinstehende, arme Leute, die viel umherziehen, und Familien ohne Verwandte.“
    „Ah!“ sagte Mention.
    Er hatte keine Antwort erwartet. Er hatte die Frage hingeworfen, um einen besonders finsteren Aspekt der Aktivitäten dieser Leute hervorzuheben. Nun fühlte er sich aus seinem Gedankengang gerissen.
    „Fünftausend im Jahr!“ murmelte er.
    Die Zahl war höher als er gedacht hatte. Sie schockte ihn. Er hatte geglaubt, er sei auf alles vorbereitet, was in diesem Gespräch erörtert werden konnte. Er war es nicht.
    Er sagte mit bebender Stimme: „Das sollte uns genügen, Virginia.“
    Er blickte sie an – und sie lächelte ihm durch Tränen zu. Es war ein klägliches Lächeln; aber ein Lächeln!
    „Du armer Dummkopf“, sagte sie. „Du brauchst nicht mit mir zu argumentieren. Du brauchst mir nichts zu beweisen. Diese Menschen sind schlecht jenseits aller Beschreibung. So schlecht, daß sie das Wort und seine Bedeutung nur amüsiert. Sieh sie dir an!“
    Sie machte eine Handbewegung in die Runde. Mention hatte bereits hingesehen. Die neun Gesichter spiegelten verschiedene Grade spöttischer Heiterkeit wider. Virginia fuhr fort:
    „Es ist eine Schlechtigkeit, der kein einzelner widerstehen kann, Norman. Wir können nur versuchen, diejenigen zu retten, die uns teuer sind. Norman, kannst du nicht sehen …“
    „Ich sehe“, sagte Mention rauh, „daß du an Nachgeben denkst.“
    „Norman“, erwiderte sie, „nur Frankenstein kann das Ungeheuer zerstören, das er geschaffen hat. Wir sind machtlos. Siehst du nicht, daß sie zu offen waren? Sie haben uns soviel gesagt, weil es ihnen gleich ist, was wir wissen. Siehst du nicht, was das bedeutet?“
    „Du denkst an dich selbst, wenn du das sagst“, sagte Mention.
    „Tue ich das?“ Sie blickte zu Torrance. „Tue ich es?“
    Torrance sagte: „Ihre Frau ist klüger als Sie, Mention. Sehen Sie, Ihre Frau ist sicher. Cranston wird dafür sorgen, daß keiner der wenigen, die er für rettenswert hält, zu Schaden kommt.“
    Er wandte sich an Virginia. „Wenn Sie im Laufe der nächsten zwei Minuten anfangen, uns über Ihre Beobachtungen bei Cranston zu erzählen, können Sie und Ihr Mann nach Hause gehen. Wir werden Sie nie wieder behelligen. Und sollten wir Kontrolle über die Organe erlangen, garantieren wir Ihnen, daß die Ihren nicht zu Schaden kommen. Selbstverständlich ziehen wir es vor, daß alle, die die besonderen Fähigkeiten besitzen, sich uns anschließen.“
    Er blickte auf seine Uhr. „Wir machen keine leichtfertigen Versprechungen, weil wir Lügen nicht nötig haben. Es ist jetzt siebzehn Minuten vor eins. Sie haben zwei Minuten.“
    Virginia öffnete den Mund, und dann fing sie Mentions Blick auf. Und schloß den Mund.
    Sie saß da und starrte ihn an wie ein hypnotisierter Vogel.
    „Untersteh dich!“ zischte Mention. „Mit Kreaturen wie diesen gibt es keine Kompromisse. Ihr Wort ist keinen Pfifferling wert. Wenn du irgendwelche Informationen hast, werden wir sie benützen, um diese Mörderbande zu

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