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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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danach zurück zum Flugplatz, so schnell du kannst.“
    Zwei Minuten später, als die Morgensonne eben aus dem Atlantik tauchte und eine breit hingelagerte, niedrige Wolkenbank in Gold und Orange erstrahlen ließ, zog Mention seine Frau in einen Hauseingang.
    „Jetzt kommt es darauf an“, sagte er hastig. „Es muß gehen. Sie transportierten dich zu Cranstons Haus, als du nicht mehr als ein toter Körper warst. Und Cranston brachte dich auf dem gleichen Weg auf seine Insel. Dieser Impulsgeber in dir muß ein Energiefeld um dich her aufbauen, wenn du ,geladen’ bist. Wenn sie dich mitnehmen konnten, dann kannst auch du mich mitnehmen. Jetzt.“
    Er sah den ängstlichen, zweifelnden Ausdruck in ihrem Gesicht und fuhr eindringlich fort: „Vergiß nicht, du warst dort. Und du weißt den Weg.“ Er zeigte nach Südosten. „Die Insel ist in der Richtung. Stell dir den Hügel vor, auf dem du warst, als du aus Cranstons unterirdischem Laboratorium kamst. Du kannst es, Virginia. Ich weiß, daß du es kannst.“
    Er merkte, wie sie sich straffte. „Nimm mich fest in die Arme!“ flüsterte sie. Er tat es und fühlte ihre Arme um seinen Rücken. Sie standen aneinandergepreßt wie ein Liebespaar.
    Irgendwo in der Nähe begann ein Mann zu fluchen und mit den Füßen in den Scherben des eingeschlagenen Fensters zu scharren.
    Die Stimme des ärgerlichen Polizisten wurde plötzlich abgeschnitten. Und Mention fühlte ein scharfes, anhaltendes Prickeln in seinem ganzen Körper.
    Die Wahrnehmung endete. Er stand in einem mit Glasbehältern angefüllten Raum und starrte einen alten Mann an, der ihnen mit einer Axt in der einen und einem Revolver in der anderen Hand gegenüberstand.
    „Ich habe ein kleines System“, sagte Doktor Cranston mit müder Stimme. „Ich rufe Torrance an. Wenn ich keine Verbindung mit ihm bekomme, gehe ich hierher, nur für den Fall, daß er etwas im Schilde führt.“ Er ließ den Revolver sinken. „Doch kaum habe ich mich halb dazu durchgerungen, daß ich die erste Person, die hier eindringt, töten werde, müssen ausgerechnet zwei Unschuldige kommen.“
    Mention zögerte nicht. Er trat vor und nahm den Revolver aus der Hand des alten Mannes. Cranston widerstrebte nicht.
    „Ich wäre Ihnen dankbar“, sagte Mention, „wenn Sie mir die Axt freiwillig geben würden.“
    Dr. Cranston zuckte die Achseln. „Es bleibt mir keine Wahl.“
    Er händigte die Axt aus. Sein altes Gesicht entspannte sich plötzlich. Er sah zufrieden aus, beinahe glücklich. „Vermutlich werden Sie sich durch nichts von dem abbringen lassen, was Sie vorhaben?“ fragte er.
    „Sie können“, antwortete Mention grimmig, „diejenigen Behälter bezeichnen, die nach Ihrer Meinung intakt bleiben dürfen. Aber bezeichnen Sie nicht zu viele.“
    Als Mention die Axt endlich aus der Hand legte, waren dreiundzwanzig Behälter unzerstört geblieben.
     

 
DER ATOMSCHLAG
     
1.
     
    Die S29A stieg auf einer Säule aus Feuer und Abgasen steil in den Himmel. Morlake beobachtete mit kühler Aufmerksamkeit die Instrumente in der Pilotenkanzel, aber das Fließen der Aufwärtsbewegung war glatt wie Öl, und die Beschleunigung brachte nicht mehr als ein Gefühl wie das von einer Hand, die auf den Magen drückte.
    In siebzigtausend Metern Höhe ließ er die Steigungskurve abflachen, ging zum Geradeausflug über und prüfte die Manövrierfähigkeit der neuen Maschine im nahezu luftleeren Raum. Nach fünf Minuten schaltete er das Radio ein und sagte:
    „Morlake an Gregory. Bitte melden.“
    „Ja?“ antwortete eine Stimme.
    „Sie mag das Klima.“
    „Luftdruck in der Kabine normal?“
    „Normal.“
    „Kosmische Strahlung und Ultraviolett?“
    „Abgeschirmt. Nur drei Striche über normal.“
    „Gut.“ Die Stimme klang befriedigt. „Geschwindigkeit?“
    „Etwas über Mach zwei.“
    „Besondere Beobachtungen?“
    „Keine. Das Raketentriebwerk ist auf halbe Leistung gedrosselt.“
    „Nicht schlecht, bei Mach zwei. Allgemeiner Eindruck?“
    „Ich denke, Sadie wird eine ganze Weile bei uns bleiben.“
    Der Chefingenieur wandte sich vom Mikrophon ab. Seine Stimme blieb hörbar, war aber auf einmal weit entfernt. „Nun, General, was sagen Sie? Sie tickt.“
    „Wurde Zeit“, sagte eine ebenso ferne Stimme. „Fünf Jahre Entwicklung und vier Milliarden Dollar.“
    Der Chefingenieur lachte. „Und was kommt als nächstes?“
    „Sadie wird noch lange unser Spitzenmodell sein, mein lieber Gregory. Und wir können von Glück sagen, daß

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