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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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vernichten.“
    Torrance sagte nüchtern: „Die zwei Minuten sind um.“ Mit einem Ruck warf er sich herum und fixierte Virginia. „Einfältige Person!“ sagte er kalt. „Sie haben zugelassen, daß er sich selbst zum Tode verurteilt. In diesem Moment können Sie davon ausgehen, daß Ihr Mann noch ein Jahr zu leben hat. In einer Minute werden es noch einundfünfzig Wochen sein, und so weiter. Haben Sie nach Ablauf von zweiundfünfzig Minuten noch immer nicht zu reden begonnen, so werden wir ihn innerhalb der nächsten Tage töten.
    In jedem Fall ist er ein toter Mann. Sie können ihm noch ein Jahr Frist verschaffen, indem Sie sich kooperationswillig zeigen. Das ist mein letztes Wort. Mrs. Mention, reden Sie.“
    Mention stand auf. „Virginia“, sagte er, „laß uns gehen.“
    Torrance streckte die Hand aus und hielt ihn am Arm fest. „Setzen Sie sich hin, Sie Idiot.“
    Mention schlug ihn ins Gesicht.
    Im nächsten Augenblick war er verblüfft und ungläubig, daß er es getan hatte. Aber schon hatte der Aufruhr begonnen.
    Die Hotelbediensteten, die Mention hinaustrugen, waren nicht sanft. Noch waren sie langsam. Es gelang Mention, einmal zu brüllen: „Kein Wort, Virginia!“ Und dann hatten sie ihn aus der Tür geschafft, und er landete mit einem harten Aufprall auf dem Gehsteig vor dem Hotel.
    Nach zehn Minuten war Virginia noch immer nicht nachgekommen. Mention versuchte zweimal ins Hotel zurückzugelangen, aber die Türsteher paßten auf.
    „Heute nicht mehr, Freundchen“, sagte einer. „Du hast einen zuviel. Geh endlich nach Haus.“
    Es war Torrance, der schließlich Virginia herausbrachte. Er sah triumphierend aus.
    „Westindien!“ sagte er befriedigt. „Welch ein Glück, daß sie hinausging, als gerade eine Maschine über die Insel flog, und daß sie bemerkte, daß dort Nachmittag war, aber erst Mittag, als sie nach Kalifornien zurückkehrte. Die kontinentalen Zeitdifferenzen erlauben eine ziemlich sichere Berechnung. Endlich haben wir den alten Halunken.“ Er warf Mention einen kühlen Blick zu. „Ihre Frau fing nach fünfundzwanzig Minuten zu reden an, aber die Wahrheit sagte sie erst, als wir sie nach oben zu einem Lügendetektor brachten. Nach Ablauf der zugestandenen Frist werden Sie ein Messer fühlen, Mention. Und anschließend werden wir Ihre Frau zwingen, bei uns mitzuarbeiten. Gute Nacht!“
    Er ging zurück ins Hotel, während Mentions Pistole durch den Stoff der Jackentasche auf ihn gerichtet blieb. Schließlich nahm Mention die Hand aus der Tasche.
    „Ich wage es nicht“, sagte er. „Einen von ihnen zu töten, würde nichts nützen. Außerdem kann ich mir nicht leisten, den Rest der Nacht im Gefängnis zu verbringen.“
    Neben ihm sagte Virginia dumpf: „Tut mir leid, Norman.“
    Er hörte sie nicht. Er blickte stirnrunzelnd auf seine Armbanduhr und rechnete. Es war zwanzig Minuten vor zwei.
     
    Er sorgte dafür, daß niemand ihnen folgte, indem er auf dem Weg zum Flughafen dreimal das Taxi wechselte. Sie erreichten das um halb vier startende Raketenschiff von Los Angeles nach Miami. Die Lage hatte sich entscheidend verschlechtert, seit Torrance und die anderen wußten, wo die Insel zu suchen war. Aber es gab eine Chance, dachte Mention, als er von der enormen Beschleunigung ins Polster gepreßt wurde. Eine Chance.
    Virginia war auf der Insel gewesen. Torrance und die acht übrigen Veteranen der Organisation, die an dem Essen teilgenommen hatten, waren nicht dort gewesen.
    Als er Virginia in seinen Plan einweihte, starrte sie ihn zweifelnd an.
    Aber der erste Teil des Plans verlief programmgemäß. Wenige Minuten nach ihrer Ankunft in Miami fanden sie Edgar in einer Ecke des Wartesaals, wo er ein Magazin las.
    Er gab Mention das Notizbuch. Sechzehn Maschinen täglich bedienten auf vier verschiedenen Routen die karibische Inselwelt, sagte er stolz, aber zwischen drei und sechs Uhr nachmittags und in Ostwest-Richtung fliegend, komme nur eine Maschine der Linie Puerto Rico – Miami in Frage. Er führte sie zu einer riesigen Wandkarte der westindischen Region.
    Die Route war als weiße Linie eingezeichnet; und am wahrscheinlichen Zeitpunkt kreuzte die weiße Linie eine winzige Insel.
    Im städtischen Adreßbuch lokalisierte Mention das Laboratorium für Zukunftswissenschaften, Niederlassung Miami. Ein Taxi brachte ihn, Virginia und Edgar an Ort und Stelle. Ein Ziegelstein zersplitterte eine Fensterscheibe.
    „Steig hinein, Edgar!“ drängte Mention. „Drück Knopf 243. Und

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