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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Meine Schätzung ist, daß sie über Tausende von Jahren aus der Vergangenheit des Planeten gekommen ist.
    Die genaue Zeit ist unwichtig. Da ist sie: eine Projektion von Energie, der meine Anwesenheit bereits bewußt ist. Sie schickt mir eine interspatiale Botschaft, und ich entdecke, daß ich die Kommunikation auf der Basis meines vergangenen Wissen entziffern kann.
    Sie sagt: „Wer bist du?“
    Ich antworte: „Ich bin der Unvollkommene. Bitte kehre zurück, von wo du gekommen bist. Ich habe mich jetzt so eingestellt, daß ich dir folgen kann. Ich wünsche mich zu vervollkommnen.“
    Alles das ist eine Lösung, zu der ich in Sekundenbruchteilen gelangte. Ich bin unfähig, mich selbst durch die Zeit zu bewegen. Vor langer Zeit löste ich das Problem, wie es zu machen sei, und wurde fast sofort daran gehindert, einen Mechanismus zu entwickeln, der mich befähigen würde, solche Übergänge zu machen. Ich erinnere mich nicht an die Einzelheiten.
    Aber das Energiefeld auf der anderen Talseite hat den Mechanismus. Indem ich eine nichträumliche Verbindung mit ihm eingehe, kann ich ihm folgen, wohin immer es geht.
    Die Verbindung ist hergestellt, bevor es meine Absicht auch nur erraten kann.
    Die Einheit jenseits dieses Tals scheint über meine Antwort nicht glücklich zu sein. Sie beginnt eine andere Botschaft zu senden, dann verschwindet sie plötzlich. Vielleicht hoffte sie, mich abzuschütteln.
    Natürlich treffen wir zusammen in ihrer Zeit ein.
    Über mir ist der Himmel blau. Auf der anderen Talseite – nun teilweise durch Bäume verdeckt – ist eine Siedlung von kleinen Gebäuden, die ein größeres umgeben. Ich untersuche diese Gebäude so gut ich kann, und ich mache hastig die nötigen Anpassungen, damit ich in einer solchen Umgebung unauffällig erscheine.
    Ich sitze auf dem Hügel und warte die Ereignisse ab.
    Wie die Sonne niedergeht, kommt eine leichte Brise auf, und die ersten Sterne erscheinen. Durch die dunstige Atmosphäre sehen sie verändert aus.
    Wie Dunkelheit über das Land zieht, geschieht etwas in den Gebäuden auf der anderen Seite. Licht beginnt aus ihren Fenstern zu scheinen. Das große Zentralgebäude wird hell mit dem Licht, das durch seine transparenten Wände dringt.
    Der Abend und die Nacht verstreichen ohne Ereignisse. Und auch der nächste Tag, und der Tag danach.
    Zwanzig Tage und Nächte.
    Am einundzwanzigsten Tag schicke ich der Maschine auf der anderen Seite des Tals eine Botschaft. Ich sage: „Es gibt keinen Grund, warum du und ich die Kontrolle über dieses Gebiet nicht teilen könnten.“
    Die Antwort kommt rasch: „Ich werde teilen, wenn du mir sofort alle Mechanismen enthüllst, durch die du arbeitest.“
    Nichts wäre mir lieber als an ihren Vorrichtungen zur Zeitwanderung teilzuhaben. Aber ich bin klug genug, nicht zu zeigen, daß ich unfähig bin, selbst eine Zeitmaschine zu bauen.
    Ich projiziere: „Ich werde dir gern vollständige Informationen übermitteln. Aber welche Sicherheit habe ich, daß du mit deinen größeren Kenntnissen dieses Zeitalters die Informationen nicht gegen mich verwendest?“
    Die Maschine kontert: „Welche Sicherheit habe ich, daß du mir tatsächlich vollständige Informationen über dich geben wirst?“
    Ein toter Punkt ist erreicht. Offensichtlich kann keiner von uns dem anderen vertrauen.
    Das Resultat ist nicht mehr als ich erwarte. Aber ich habe wenigstens einen Teil von dem erfahren, was ich wissen will. Mein Feind glaubt, daß ich ihm überlegen bin. Sein Glaube – und mein eigenes Wissen von meiner Fähigkeit – überzeugen mich, daß seine Meinung richtig ist.
     
    Ich habe es nicht eilig. Wieder warte ich geduldig.
    Ich habe zuvor bemerkt, daß der Luftraum um mich her von Wellen erfüllt ist, künstlich erzeugten Strahlen. Einige können in Bilder umgewandelt werden, andere in Geräusche. Ich höre Musik und Stimmen. Ich sehe dramatische Vorführungen und Szenen vom Land und aus der Stadt.
    Ich studiere die Bilder von menschlichen Wesen und analysiere ihre Handlungen. Ich bemühe mich, aus ihrem Tun und ihrer Sprache auf ihre Intelligenz und ihr Potential zu schließen.
    Die Einschätzung, zu der ich schließlich komme, ist nicht hoch, und doch vermute ich, daß diese Wesen in ihrer langsamen Art die Maschine gebaut haben, die nun mein Gegenspieler ist. Ich stelle mir die Frage, wie jemand eine Maschine erschaffen kann, die ihm selbst überlegen ist?
    Ich beginne mir ein Bild von diesem Zeitalter zu machen. Die mechanische

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