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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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genau, was er mit dem Constable anstellen würde, aber es würde ziemlich unschön sein.
    »Im Gericht. Den ganzen Tag«, erwiderte Gary und steckte das Notizbuch dorthin zurück, wo er es gefunden hatte. »Zweimal Autodiebstahl, dreimal Ladendiebstahl und eine Erregung öffentlichen Ärgernisses. Aber morgen ist er im Haus.«
    Logan dankte ihm, stapfte die Treppe hinunter und verzog sich in den Wandschrank, den er als Soko-Zentrale beschlagnahmt hatte. Er saß in der kleinen fensterlosen Kammer und malte sich aus, wie er nach nebenan ins Gerichtsgebäude stürmen, Rennie am Kragen packen und ihn windelweich prügeln würde. Er trampelte gerade auf den Eiern des miesen kleinen Drecksacks herum, als sein Telefon klingelte.
    Es war Mr. Skate-or-die vom IT-Team der Kriminaltechnik, der ihn wissen ließ, dass er sich die Server aus dem Haus von diesem Garthdee angeschaut hatte.
    Logan runzelte die Stirn. »Garvie, nicht Garthdee. Frank Garvie.«
    »Aye , von mir aus. Hab sie heute früh mal eingestöpselt – ist alles verschlüsselt. «
    »Können Sie den Code knacken?«
    Eine Pause, gefolgt von höhnischem Gelächter. » Nein. «
    »Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Die Server, die sie in Garvies Wohnung konfisziert hatten, lagen inmitten einer Müllhalde aus leeren Diet-Coke-Dosen und Drahtknäueln. Beide Geräte waren an Flachbildschirme angeschlossen, auf denen Kolonnen von blassgrünen Buchstaben und Zahlen vor einem schwarzen Hintergrund flimmerten. »Was Sie da sehen«, erklärte der Computerfuzzi mit dem Kugelschreiber im Mundwinkel, »ist eine asymmetrische 256-Bit-Verschlüsselung. Alles liegt völlig offen auf dem Server, absolut ungesichert, aber ohne die passenden Schlüssel können Sie nichts damit anfangen.«
    »Es muss doch irgendetwas geben, was Sie …«
    »Keine Chance, Mann.« Er tippte mit seiner Pseudozigarette auf einen der Kästen. »Das Militär benutzt für Geheimdokumente eine 128-Bit-Verschlüsselung. 256 Bit sind noch mal so was wie dreihundertvierzig Milliarden Milliarden Milliarden mal sicherer. Das sind dann wirklich die Super-Super-Top-Secret-Geschichten von NSA, MI6 und Konsorten. So was werden wir allerfrühestens in fünfundzwanzig Jahren knacken können. Und bevor Sie fragen – Sie können im Internet Verschlüsselungssoftware kaufen, die kostet Sie weniger als eine Eintrittskarte zum Fußball.« Der Kuli wanderte wieder in den Mund. »Ohne den Schlüssel haben wir nicht den Hauch einer Chance rauszufinden, was auf diesen Rechnern drauf ist.«
    » Nee, keiner daheim «, meldete Alpha dreizehn. » Wir haben auch bei den Nachbarn rumgefragt, aber die haben ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen. Anscheinend war er besoffen – hat im Treppenhaus gestanden und rumgebrüllt, dass sie alle Schweine wären und dass er überhaupt nichts verbrochen hätte. «
    Logan legte eine Hand über die Sprechmuschel des Telefons und gab die Nachricht an DI Insch weiter. »Nicht zu Hause.«
    Der dicke Mann starrte ihn finster an. »Sagen Sie ihnen, sie sollen es immer wieder versuchen. Zu jeder vollen Stunde. Sobald Garvie heimkommt, will ich den Schlüssel für diese verdammten Dateien.«
    Um elf Uhr hockte Logan wieder in seinem düsteren kleinen Büro. Er hatte das Licht ausgeschaltet und grübelte über Jackie und Rennie nach, unfähig, sich für die Berge von Papierkram zu motivieren, die er eigentlich abzuarbeiten hatte. Wie konnte sie ihm das nur antun ? Und ausgerechnet mit RENNIE ! Mit Simon Mega-Arschloch Rennie. Mit Simon-Mega-Arschloch-mit-einem-Gesicht-wie-ein-Kuharsch-und-nichts-als-Scheiße-im-Hirn …
    Die Tür ging auf. Jemand sagte »Hallo?«, und dann wurde es plötzlich blendend hell im Zimmer. Logan kniff fluchend die Augen zusammen. Als er sie wieder aufschlug, sah er den dicken Gary in der Tür stehen, eine Hand am Lichtschalter. »Was machen Sie denn hier im Dunkeln?«
    »Was gibt’s, Gary?«
    »Mann, Sie klingen ja vielleicht munter … Dieser Heini aus Glasgow hat angerufen.«
    Logan wartete auf den Rest, aber es kam nichts mehr. »Und?«
    »Woher soll ich das wissen – seh’ ich etwa aus, als wär’ ich Ihre Privatsekretärin? Wenn Sie Ihr verdammtes Telefon ab und zu mal einschalten würden, dann wüssten Sie’s, oder?«
    »Na schön.« Er starrte wieder die Wand an. »Sonst noch was?«
    Ein Seufzer. »Ich geb’s auf«, murmelte Gary. Dann schaltete er das Licht aus und machte die Tür wieder zu.
    Logan zog sein Handy aus der Tasche und rief Colin Miller zurück. Es

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