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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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ja? Wir haben Sie dabei ertappt, wie Sie vor Robert Macintyres Haus herumlungerten, und gestern waren Sie ganz in der Nähe, als sein Anwalt zusammengeschlagen wurde. Möchten Sie mir erklären, wie es dazu kam?«
    Zuck, schüttel. »Ich … Ich war … Ach, kommen Sie, nur eine einzige Kippe …«
    Logan schüttelte den Kopf. Er nahm das Feuerzeug, drehte es ein wenig zwischen den Fingern und ließ es wieder in seiner Tasche verschwinden. Und griff dann nach den Zigaretten …
    »Och nee, bitte! Ich fleh’ Sie an …«
    »Muss ja ein Genuss gewesen sein …« – Logan verzog das Gesicht zu einem kumpelhaften Lächeln –, »… diesen schleimigen Rechtsverdreher mal so richtig nach Strich und Faden zu verdreschen, hm? Wer könnte Ihnen das verübeln?«
    »Einen Zug! Nur einen ganz winzigen! Kommen Sie …«
    »Erst reden, dann rauchen.«
    Es dauerte fast eine Stunde, aber schließlich packte McGillivray doch aus – und alles für eine Lunge voll Nikotin. »Ich hab das Geld gebraucht, okay? Ich hab das Geld gebraucht für, na ja … für was Bestimmtes.« Er rieb sich die Armbeuge, als die Erinnerung ihn überkam. »Er ist doch Anwalt, ja? Ich hab gewusst, dass bei dem was zu holen ist. Cash und so … Und der Fußballer, hab ich mir gedacht, der ist sicher auch für ’n paar Pfund gut. Verstehen Sie?« Er winselte wie ein Hündchen. »Kommen Sie schon, Mann, Sie haben’s versprochen. Wenn ich Ihnen alles erzähle, haben Sie gesagt!«
    Logan überließ ihm Steels Zigaretten.

34
    »Undankbarer Mistkerl.« Insch stand mit dem Rücken zu seinem Bürofenster. Hinter ihm dämmerte ein trüber Samstag über der Stadt: Ein schiefergrauer Himmel verhieß heftigere Schneefälle, unter denen die dünne Kruste aus gefrorenem Matsch auf den Gehsteigen bald verschwunden sein würde. Die Straßenlaternen glommen wie vereinzelte Bernsteinfeuer in der morgendlichen Düsternis. »Sandy die Schlange haut ihn raus, als er vor vier Jahren einem Rentner die gesamten Ersparnisse klaut, und McGillivray geht trotzdem hin und prügelt den Mann windelweich.« Er kaute nachdenklich. »Ich will ja nicht meckern, aber was ist denn aus der guten alten Ganovenehre geworden?« Er wickelte noch ein Schokotoffee aus und steckte es sich in den Mund. »Aber es ist immerhin ein Erfolg, also darf ich mich wohl nicht beklagen.«
    »Ich habe Moir-Farquharson für acht Uhr herbestellt, um Fotos machen zu lassen«, sagte Logan, der in einem Stoß Papiere blätterte. »Sie würden’s nicht glauben, wie viele Leute wegen Abzügen angefragt haben.«
    »Ach ja? Lassen Sie auch ein paar für mich machen. Wenn eins dabei ist, wo seine zermanschte Visage so richtig schön rauskommt, kleb ich’s auf meine Weihnachtskarten.« Insch streckte sich und stieß einen Seufzer aus, der in ein herzhaftes Gähnen mündete. »Immer so spät ins Bett, das bringt mich noch um. Ich sag’s Ihnen: Schreien Sie niemals ›Hier!‹, wenn irgendwo ein Regisseur für einen Haufen talentloser Idioten gesucht wird, die Gilbert und Sullivan aufführen wollen. Will nicht wissen, was das mit meinem Blutdruck anrichtet …« Er legte zwei Finger prüfend an die Halsschlagader. »Sie haben nicht zufällig Lust, mitzukommen und zu soufflieren?«
    »Ich fürchte, ich habe heute Abend schon was vor.«
    Insch starrte ihn einfach nur an.
    »Ähm …« Logan sah auf seine Uhr. »Tja, also, ich muss dann mal noch den Papierkram von diesem … Fall erledigen.« Langsam wich er in Richtung Tür zurück. »Ich muss bloß …« Er wies mit dem Daumen über die Schulter zum Korridor. Fast hätte er es geschafft.
    »Halb sieben, Baptisten-Gemeindesaal in der Summer Street. Und ziehen Sie Ihre Thermounterwäsche an, es ist saukalt dort.«
    Ein Anruf von DI Steel kurz vor acht – sie jammerte ihm die Ohren voll, dass irgendjemand eine ganze Schachtel Benson & Hedges von ihrem Schreibtisch geklaut habe, von wegen Polizei, dein Freund und Helfer, was hier für Sitten eingerissen seien, das gehe auf keine … – hatte zur Folge, dass Logan sich verspätete. Als er endlich unten ankam, saß Sandy Moir-Farquharson schon eine geschlagene Viertelstunde in der Eingangshalle des Präsidiums, während eine ganze Prozession von wackeren Gesetzeshütern unter den verschiedensten Vorwänden an ihm vorüberzog, um heimlich sein zerschlagenes Gesicht und sein blaues Auge zu begaffen. »Sind Sie bald fertig?«, fragte Logan, als der dicke Gary zum wiederholten Mal breit grinsend durch die codegesicherte Tür des

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