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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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vorbeikam – er hatte keine Lust, in den Streit hineingezogen zu werden. Und er ignorierte den Inspector, als der versprach, dass sie Macintyre für sehr, sehr lange Zeit hinter Gitter bringen würden.
    Punkt sechzehn Uhr. Der Besprechungsraum war voll mit Männern und Frauen in Uniform, dazu eine Handvoll Detective Constables in Anzügen sowie ein übergewichtiger Detective Sergeant, der Cheese-and-Onion-Chips futterte. Von DI Steel war immer noch weit und breit nichts zu sehen, also übernahm Logan den Anwesenheitsappell. Und dann die Einführung. Und die Hintergrundinformationen. Er wollte gerade mit dem Abspielen des Überwachungsfilms beginnen, als sie endlich aufkreuzte, mit dem stellvertretenden Polizeipräsidenten im Schlepptau. Logan gab sich Mühe, nicht so angenervt auszusehen, wie er sich fühlte, und bat einen der Kripobeamten, das Licht auszuschalten. »Also«, sagte er und drückte die Abspieltaste, nachdem Steel und der Stellvertretende ihre Plätze gefunden hatten, »diese Aufnahmen stammen von gestern Abend, zwölf Minuten nach zehn.«
    Das Flimmern auf dem Großbildschirm hinter seinem Rücken wich nach einem kurzen Moment einer Aufnahme des Eingangs zur Notaufnahme. Ein Krankenwagen stand vor der Tür, alle Lichter aus, niemand zu Hause. Plötzlich tauchte ein schäbiger alter Volvo Kombi auf und kam stotternd zum Stehen, mit einem Rad auf dem Bordstein. Der Fahrer war nur ein verschwommener Fleck hinter dem Steuer. Der Fleck schnallte sich ab, stieß die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Logan drückte die Pausetaste, das Bild erstarrte. »Blue Jeans, schwarze Turnschuhe, graues Kapuzenshirt, dunkelgrüne Baseballkappe.« Das Gesicht war nicht zu erkennen, verborgen im Schatten des Mützenschirms.
    »Das Kennzeichen des Wagens wurde absichtlich unkenntlich gemacht, wahrscheinlich mit Isolierband, sodass wir nur die Marke und das Modell kennen. Ich habe alle Streifen angewiesen, nach einem blauen oder grünen Volvo Kombi Ausschau zu halten; die Details finden Sie in Ihren Infomappen.« Er hielt inne und sah in die Runde, wobei er darauf achtete, möglichst mit jedem Einzelnen Blickkontakt aufzunehmen. »Der Rücksitz muss mit Blut getränkt sein, also wird der Täter versuchen, den Wagen entweder zu verstecken oder ihn irgendwie loszuwerden. Wir müssen ihn finden, bevor ihm das gelingt.«
    Er ließ den Film weiterlaufen. Der Typ mit der Kapuze rannte um den Wagen herum und riss die hintere Tür auf der Beifahrerseite auf. Er zerrte den sterbenden Mann vom Rücksitz, sprang rasch wieder hinters Steuer und gab Gas.
    »Das da«, sagte Logan, während der Bildschirm sich vorübergehend mit Schnee und weißen Linien füllte, »ist die Kamera an der Sicherheitsschranke.« Der Schnee löste sich auf, und man konnte eine leuchtend orange gestrichene Kabine erkennen, in der ein alter Mann in Uniform saß und Zeitung las. Er blickte auf, lächelte und winkte, als der Volvo vor der Schranke abbremste. Der Fahrer drehte das Fenster herunter und schob das Ticket in den Schlitz. Kurze Pause, dann hob sich die Schranke, der Volvo fuhr davon, und der Wachmann wandte sich wieder seiner Zeitung zu.
    »Wir haben also einen Zeugen. Hinten in Ihrer Infomappe finden Sie ein E-Fit.« Logan schaltete den Videorekorder aus und den Projektor ein. Hinter ihm tauchte ein am Computer erstelltes Phantombild auf: rundes Gesicht, Brille, großer Schnauzbart, sauber gestutztes Kinnbärtchen. »Laut Aussage des Pförtners hat der Verdächtige einen irischen Akzent …« Eine uniformierte Beamtin reckte die Hand hoch. »Ja?«
    »Nord- oder südirisch?«
    »Er sagt, der Mann hätte geklungen wie dieser beschränkte Priester in Father Ted – also südirisch. Unser Verdächtiger war so ruhig, dass er sogar noch mit dem Wachmann ein paar Worte über das Wetter wechseln konnte, obwohl er gerade erst einen verblutenden jungen Mann vor der Notaufnahme abgeladen hatte.«
    Logan drückte auf den Knopf, und das Phantombild verschwand, ersetzt durch ein Autopsiefoto vom Gesicht des Toten. »Das ist unser Opfer. Und das hat der Mörder ihm angetan …« Klick – und alle Zuschauer wanden sich auf ihren Stühlen.
    Logan beendete die Einsatzbesprechung mit der Zusammenstellung der Teams und der Verteilung der Aufträge, worauf DI Steel sich schwerfällig erhob und verkündete, dass der stellvertretende Polizeipräsident noch etwas sagen wolle. »Nun«, begann dieser und rang sich ein freundliches Lächeln ab, »wie Sie alle wissen, ist die

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