Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
Logan stand auf. »Wir wissen, dass Macintyre sich seine Opfer nicht mehr in Aberdeen sucht; wir müssen also nichts weiter tun, als seine Autokennzeichen ins ANPR eingeben und die Kollegen von Tayside anrufen, sobald er die Stadt verlässt.«
    »Äh … der Inspector will aber nicht, dass irgendjemand sonst erfährt, dass …«
    »Ach ja? Ob Sie’s glauben oder nicht, das ist mir egal.« Er griff nach seiner Jacke und machte sich auf den Weg nach unten. Rennie hechelte hinterdrein wie ein nerviges Hündchen und kläffte ihm die Ohren voll, dass das Insch gar nicht gefallen würde und ob es nicht besser wäre, sich bedeckt zu halten …
    In dem fensterlosen Video-Überwachungsraum war es ruhig; das einzige Licht kam von der Wand aus kleinen flimmernden 14-Zoll-Monitoren – einundsiebzig an der Zahl, von denen jeder eine andere Ecke von Aberdeen zeigte. Drei Mitarbeiter saßen mit Kopfhörern auf den Ohren an der Konsole in der Mitte, steuerten die Kameras per Fernbedienung und tranken Tee. Logan schnappte sich den verantwortlichen Inspector und fragte ihn, ob er ihn drüben in der Inspektionssuite kurz sprechen könne. »Würden Sie mir einen Gefallen tun?«, fragte er, nachdem er die Tür hinter sich zugemacht und den besorgt dreinschauenden Rennie draußen auf dem Flur hatte stehen lassen. »Sie müssten mir diese Kennzeichen ins ANPR eingeben.« Er schrieb die Nummern von Rob Macintyres sämtlichen Fahrzeugen auf einen Zettel. Da es sich bei allen um individuelle Wunschkennzeichen handelte, konnte man sie sich leicht merken.
    Der Inspector nahm die Liste entgegen und hielt sie mit spitzen Fingern, als wäre sie vergiftet. »Wieso?«
    »Weil Sie mir einen Gefallen schulden.«
    Er dachte darüber nach. »Wir können nicht einfach so irgendwelche Nummern in das System eingeben. Ich meine, es gibt schließlich ein Protokoll, und …«
    »Wenn irgendeines dieser Fahrzeuge die Stadt verlässt, rufen Sie mich an. Rund um die Uhr. Sagen Sie einfach, Insch hätte vor zwei Wochen angeordnet, sie zu überwachen.«
    »Insch?« Der Inspector betrachtete die Liste, zog die Stirn in Falten und sagte: »Sind das etwa Rob Macintyres Autos? Wenn ja, dann sind sie nämlich schon im System. Niemand hat uns gesagt, dass wir die Überwachung einstellen sollen, also haben wir sie auch nicht eingestellt.«
    In Aberdeen erfasste das System zur Automatischen Nummernschilderkennung, kurz ANPR, jedes Fahrzeug, das auf einer der Hauptverkehrsstraßen aus der Stadt heraus- oder in sie hineinfuhr. Das Kennzeichen wurde registriert, und die regionale sowie die nationale Datenbank wurden danach durchsucht. Wenn das Fahrzeug unter Beobachtung stand, löste das System Alarm aus. Rob Macintyres Autos waren alle auf der Überwachungsliste. Keines davon war beim Verlassen der Stadt identifiziert worden. Logan las die Protokolldatei noch einmal durch und fluchte. »Was ist mit Dundee?«
    Der Inspector schüttelte den Kopf. »Nichts. Wenn sie sein Auto erfasst hätten, dann hätten sie uns angerufen. Es ist dieselbe Datenbank.«
    »Verdammt …« Logan setzte sich auf den Schreibtisch in dem kleinen Raum. »Seien Sie doch so nett und rufen Sie mal dort an, ja?«
    »Das wird nichts nützen. Sie …«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen sich ihre Überwachungsvideos von der Zufahrtsstraße nach Dundee anschauen. Vielleicht hat er ja seine Nummernschilder unkenntlich gemacht? Er könnte sich diese Spezialschilder aus dem Internet besorgt haben …«
    »Ob Sie’s glauben oder nicht, das haben wir schon gemacht. Insch war hier und hat ein Riesentheater veranstaltet, gleich nach der ersten Vergewaltigung des mutmaßlichen Nachahmungstäters. Und beim zweiten Mal wieder. Wir haben es überprüft. Tayside hat es überprüft. Macintyre war schlicht und einfach nicht dort.«
    Draußen auf dem Flur versuchte Rennie gerade eine der Sekretärinnen anzuquatschen, offenbar ohne Erfolg. Logan ging schnurstracks an ihm vorbei und die Treppe hinunter. Rennie hastete hinterdrein. »Äh … er wird es doch nicht weitersagen, oder? Insch bringt mich um, wenn …«
    »Es kann nicht Macintyre sein – sein Auto hätte im ANPR Alarm ausgelöst. Es muss ein Nachahmungstäter sein. Entweder das, oder Macinytre ist überhaupt unschuldig.«
    Rennie stöhnte. »Das wird dem Inspector überhaupt nicht gefallen.«
    »Sein Pech.« Er ging durch den Hintereingang hinaus auf den schneebedeckten Parkplatz.
    »Kommen Sie denn nun eigentlich mit?«, fragte Rennie, während er über den

Weitere Kostenlose Bücher