Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)
sie dem Constable. »Ich brauche die richtigen Namen und die Adressen von allen diesen Leuten.«
Rickards wurde blass. »Ah ja, sicher … Äh, Sir, ich kann nicht … Ich meine, es wäre unmoralisch von mir, zu … diese Leute …«
»Kommen Sie her«, sagte Logan und zeigte auf den Bildschirm, wo das heiße Wachs jetzt durch den ledernen Pingpongschläger ersetzt wurde. »Sehen Sie das? Das ist unser Opfer – der Typ, dem sie den Hinterausgang umgekrempelt haben. Finden Sie es nun wichtiger, dass Ihre SM-Kumpels anonym bleiben, oder dass wir herausfinden, wer ihn auf dem Gewissen hat?«
»Na ja … Ich … Es ist bloß …« Das Klatschen der Schläge wurde lauter, vermischt mit dem gedämpften Ächzen und Stöhnen des angeketteten und geknebelten Fettes. Und dann kam der umgeschnallte Dildo zum Einsatz. »Also«, stammelte Rickards errötend, »wir können wahrscheinlich die Hälfte der Namen von vorneherein eliminieren, wenn wir all diejenigen streichen, die nicht auf Penetration stehen …« Er zückte seinen Kugelschreiber und begann Namen von der Liste zu streichen. »Es kommt schon mal vor, dass ein Top seine Praktiken ändert, um einer neuen Fantasie eines Bottoms entgegenzukommen, aber die meisten haben nun mal ihre festen Vorlieben.«
Er sah sich den Film an, bis es wirklich ernst wurde, und sein Kopf wurde so rot, als stünde er kurz vor der Kernschmelze. »Ähm … diese Art von Fisting ist allerdings sehr unüblich …« Noch mehr Namen verschwanden von der Liste. Als Rickards fertig war, blieben nur noch drei übrig: »Big Dunk«, »Dirty Nicky« und »Mistress Barclay«.
Insch saß in seinem Büro und knirschte mit den Zähnen, als Logan ihm die Liste der übrig gebliebenen Kandidaten überreichte. Die Tatsache, dass DI Steel in einem der Besuchersessel hing und an ihrem BH-Träger herumnestelte, während sie seine Arbeit »überwachte«, trug wohl nicht gerade zur Entspannung der Situation bei. Und Logan wusste, dass am Ende irgendwie alles seine Schuld sein würde. »›Big Dunk‹ können wir vergessen«, sagte er, während Insch die Liste mit düsterer Miene studierte. »Ich habe mir die DVD jetzt ein Dutzend Mal angeschaut, und die Person in dem Latexanzug ist definitiv eine Frau. Rickards sagt, die beiden anderen stehen auf solche Sachen, wie sie mit Fettes gemacht wurden, aber sie hätten es kaum zu dieser Katastrophe kommen lassen. Dazu sind sie zu erfahren.«
»Holen Sie sie trotzdem her. Und auch Big Dunk. Wenn wir sie nur ordentlich in die Mangel nehmen, werden sie …« Der Inspector brach abrupt ab und starrte DI Steel an. »Was ist?«
Sie zuckte mit den Achseln. »Ach, nichts. Ich finde nur, in diesem Fall hätten Sie bessere Chancen, wenn Sie’s auf die sanfte Tour angehen würden.«
Insch funkelte sie ergrimmt an. »Vielen Dank für Ihren wertvollen Diskussionsbeitrag, Inspector , aber ich habe nicht die Absicht, diesen Haufen Gummifetischisten mit Samthandschuhen …«
»War ja nur ein Vorschlag, okay? Ich hab ein paar Leute aus der Sado-Maso-Szene kennengelernt, und die machen dicht wie ’ne Jungfrau mit Tampon, wenn Sie ihnen mit der Brechstange kommen. Das sind keine dahergelaufenen Loser, die Sie nach Belieben rumschubsen können; das sind Steuerberater und Anwälte und waschechte Wirtschaftsanalytiker.«
Logan musste ihr beipflichten. »Die SM-Szene ist anscheinend fest in der Hand der oberen Mittelschicht.«
»Das ist doch zum … Na schön. Okay, holen Sie sie her, und wir servieren ihnen verdammt noch mal Tee und Kekse.«
»Und in der Zwischenzeit«, meinte Steel und gab das Gefummel an ihrem BH auf, »sollten Sie schon mal eine Fahndung nach Jimmy Duff veranlassen. Aber passen Sie auf, er ist ein aalglattes kleines Miststück.«
Inschs Gesichtsfarbe wechselte rapide von Pink zu Violett. »Ja, Inspector , sonst noch etwas, Inspector ?«
»Ach ja, ich muss mir Laz hier mal für ein Weilchen ausleihen.«
»Aber wir …«
»Sie lassen mich wissen, wie Sie vorankommen, ja? Wäre schön, wenn wir in diesem Fall endlich mal Fortschritte machen würden. Nicht so wie letztes Mal.« Sie war schon zur Tür hinaus, ehe der Dicke mit Fluchen loslegte. Logan eilte ihr nach; er hatte keine Lust, die volle Ladung allein abzubekommen.
»Wo fahren wir hin?«, fragte er, während er sich nervös zu Inschs Bürotür umblickte, als fürchtete er, der Inspector könnte jeden Moment auf den Flur hinausgestürmt kommen und alles niedertrampeln, was sich ihm in den Weg stellte,
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