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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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nun etwas zugestoßen ist! Vielleicht ist er ja verletzt?«
    Steel setzte ihren Becher auf dem Couchtisch ab. »Ich glaube, wir müssen uns mehr Gedanken darum machen, dass er andere Leute verletzen könnte.«
    »Er ist ein guter Junge!«
    »Er hat gerade einen Menschen umgebracht!«
    Der Vater funkelte sie wütend an. »Er ist erst acht!«
    »Und Jerry Cochrane war zweiundsiebzig, aber er ist trotzdem tot. Und wir können verdammt noch mal von Glück sagen, dass er unsere Polizistin nicht auch noch umgebracht hat! Ihr braver kleiner Sohnemann ist ein …«
    Logan fiel ihr ins Wort, ehe sie den Satz vollenden konnte. »Mr. Morrison, haben Sie auch im Schuppen und in der Garage nachgesehen – nur für den Fall, dass Sean sich in der Nacht heimlich reingeschlichen hat?«
    »Na, das ist ja wohl äußerst unwahrscheinlich, bei den ganzen verdammten Journalisten, die da in unserem Vorgarten kampieren! Hier geht’s ja zu wie …«
    »Mr. Morrison …«
    »Ja. Natürlich habe ich nachgesehen – und Ihr verdammtes Suchkommando auch. Zweimal gestern Abend und dann noch einmal heute Morgen.«
    »Und Sie können sich nicht denken, wo er sonst hingegangen sein könnte? Zu einem Freund, oder vielleicht zu Verwandten?«
    »Warum sind Sie nicht da draußen und suchen nach ihm? Letzte Nacht war es unter null Grad kalt! Er ist erst acht! Er …« Das Telefon klingelte, und Mrs. Morrisons Augen weiteten sich, ihre Unterlippe zitterte. Sie wich von dem Apparat zurück, während ihr Mann ihn nur stumm anstarrte.
    Steel ließ es noch fünfmal läuten, ehe sie fragte: »Wollen Sie vielleicht mal rangehen?«
    »Äh … ja …« Mr. Morrison leckte sich die Lippen, rang die Hände und hob schließlich den Hörer ab. »Hallo?« Er schreckte zurück, dann knallte er das Telefon wieder auf die Basisstation.
    »Darf ich raten – falsch verbunden?«
    »Sie rufen andauernd an, seit die Meldung in den Nachrichten kam. Über diesen alten Mann, der … verletzt wurde. Sie sagen ganz schreckliche …« Es begann wieder zu läuten. Diesmal war es Steel, die sich das Telefon schnappte und dabei einen Schwall Tee über den Couchtisch vergoss.
    » Aye? «, meldete sie sich. »Wer ist da?« Sie lauschte, die Stirn konzentriert in Falten gezogen, als versuchte sie, die Stimme zu erkennen. »Jetzt hören Sie mal zu, Sie Sackgesicht, hier spricht die Polizei. Wenn Sie noch mal hier anrufen, werde ich rauskriegen, wo Sie wohnen, und dann komme ich und ramme Ihnen den Stiefel so tief in den Arsch, dass Sie den Geschmack vom Fußpilzpuder noch einen Monat lang im Mund haben!« Sie hielt das Telefon vom Ohr weg. »Aufgelegt – na so was …« Dann wählte sie die 1471 und wiederholte die Nummer des Anrufers, die von der Automatenstimme angesagt wurde, sodass Logan sie mitschreiben konnte. Sie lächelte Mr. Morrison an. »Wir schicken einen Streifenwagen vorbei – die Jungs sollen ihr ein bisschen die Hölle heiß machen. Steht Ihre Nummer im Telefonbuch?« Der Mann nickte. »Aha«, meinte Steel, während sie das Telefon auf die Station legte und wieder nach ihrem Teebecher griff, »na, dann sollten Sie sich vielleicht eine Geheimnummer geben lassen.«
    »Das können wir nicht machen … Was ist, wenn Sean anruft?«
    »Anruft? Er hat ein Handy?«
    Mutter und Vater wechselten einen besorgten Blick, dann sagte Mr. Morrison: »Wir sind der Meinung, dass Kinder keine Handys haben sollten. Sie wissen schon – wegen der Hirntumore.« Er ließ sich in einen Sessel fallen, offenbar den Tränen nahe. »Er könnte weiß Gott wo sein …«
    Nur um auf Nummer Sicher zu gehen, schickte Steel Logan los, um noch einmal im Schuppen und in der Garage nachzusehen, während sie im warmen Wohnzimmer blieb und sich noch eine Tasse Tee genehmigte. Das Suchkommando hatte ganze Arbeit geleistet – die Garage komplett auf den Kopf gestellt und alles auf einen Haufen in der Ecke geworfen. Farbeimer, Kisten voller Gerümpel, drei Paar Ski, ein Surfbrett, noch mehr Gerümpel. Logan schaute in alle Schränke, unter die Werkbank, in die Gefriertruhe, aber Sean war nicht da. Und er versteckte sich auch nicht im Schuppen oder im Garten.
    Logan ging wieder ins Haus und durchsuchte sämtliche Zimmer. Sogar in der Waschmaschine und im Trockner sah er nach – man konnte nie wissen, wo ein achtjähriger Junge überall reinpasste, wenn er nur wollte. Fast eine Stunde, nachdem er angefangen hatte, stieg Logan vom Dachboden herunter, hustete sich den Staub aus der Lunge und wischte sich die

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