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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine McLean
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schnell.“
    „Ich hat­te ihn schon um drei. Aber Ihr Te­le­fon war be­setzt.“
    „Warum ha­ben Sie nicht Ih­ren Arm­band­sen­der be­nutzt?“
    „Weil ihr mir kei­nen ge­ge­ben habt. Weil ich kein Cop bin, son­dern nur ein Ex­per­te.“
    „Re­gen Sie sich nicht auf, Ge­or­ge. Ich wer­de ver­su­chen, die Vor­schrif­ten zu um­ge­hen. Mor­gen be­kom­men Sie einen mit der Post. Hät­ten Sie heu­te schon einen brau­chen kön­nen?“
    „Ah­med und ich sa­ßen ei­ne gan­ze Wei­le in der ara­bi­schen En­kla­ve fest.“
    „Da hät­ten Sie einen brau­chen kön­nen. Wahr­schein­lich hät­ten Sie Hil­fe brau­chen kön­nen. Aber Sie sind auch so dort raus­ge­kom­men.“
    „Das sind wir“, sag­te ich. Judd war auch ei­ner von de­nen, die im­mer mit mir spra­chen, als sei ich ein Kind. „Chef, ich möch­te ger­ne hel­fen, nach dem Ver­miß­ten zu su­chen. Ich bin gut im Spu­ren­le­sen.“
    „Gut ist kaum das rich­ti­ge Wort. Sie tref­fen ja so gut wie nie da­ne­ben. Aber … aber …“ Er gab auf. Ich hat­te recht, und das wuß­te er.
    „Okay, Ge­or­ge, ich möch­te, daß Sie für uns über­le­gen, wo Carl Hod­ges steckt. Viel­leicht lan­den Sie wie­der so einen Tref­fer wie in den ers­ten drei Fäl­len. Ich darf mei­ne Leu­te ja nicht nach ihm aus­schi­cken. Es geht un­se­re Ab­ei­lung nichts an, des­we­gen geht es um mei­nen Kopf und nicht um Ih­ren. Ma­chen Sie sich fer­tig, um ei­ne Be­schrei­bung zu spei­chern.“
    „Klar.“ Ich be­rei­te­te mich dar­auf vor, mir einen Mann vor­zu­stel­len.
    „Carl Hod­ges, neun­und­zwan­zig Jah­re alt, Ge­wicht ein­hun­dert­vier­zig Pfund, Eins­fünf­und­sieb­zig groß, brau­ne Au­gen.“
    Ich stell­te mir je­man­den vor, der viel klei­ner und dün­ner war als ich. Mir fie­len ein paar klei­ne und un­ter­ge­wich­ti­ge Män­ner ein, die stets zu Kei­le­rei­en auf­ge­legt wa­ren, wo­mit sie be­wei­sen woll­ten, wie groß sie wirk­lich wa­ren.
    „Von Be­ruf ist er Ko­or­di­na­ti­ons­as­sis­tent der Com­pu­ter­an­la­ge der Stadt­ver­wal­tung“, las Judd Oslow vor.
    „Und was ist das?“ Ich woll­te ein ge­nau­es Ge­fühl für sei­nen Job be­kom­men.
    „Ein un­heim­lich wich­ti­ger War­tungs­tech­ni­ker für die Stadt, das Ge­hirn al­ler War­tungs- und In­stand­set­zungs­grup­pen. Er sitzt an ei­nem Com­pu­ter und sagt vor­aus, wo Ver­schleiß­er­schei­nun­gen an­fal­len, wo es zu Un­fäl­len kommt, Über­schwem­mun­gen statt­fin­den, Te­le­fon­lei­tun­gen aus­fal­len, Strom­lei­tun­gen un­ter­bro­chen wer­den und wo es zu Rohr­brü­chen kommt. Und be­vor es so­weit ist, schickt er die In­stand­set­zungs­grup­pen aus. Er be­wahrt uns vor ziem­li­chen Schä­den.“
    „Oh“. Die­ser Carl Hod­ges, dach­te ich, kann sehr stolz auf sei­nen Pos­ten sein. Er ist ei­ne große Num­mer. Grö­ßer wird er gar nicht wer­den wol­len. „Wie geht er mit sei­nen Freun­den um? Wie ist er da?“
    „War­te, da kommt noch was. Sei­ne Hob­bies sind Schach, Mi­ni­max und Sur­fen. Er ist in kei­ner Kom­mu­ne, aber er war mit ei­nem Mäd­chen li­iert, das im ver­gan­ge­nen Mo­nat einen schlim­men Un­fall hat­te. Er war in die­sem Mo­nat nicht be­son­ders glück­lich. Zu­letzt wur­de er auf ei­ner Frem­den­vor­stel­lungs­par­ty ge­se­hen. Mög­li­cher­wei­se hat er da un­ter Dro­gen ge­stan­den, denn wir wis­sen, daß er zu­letzt nur noch fort­wäh­rend von ei­ner ge­fähr­li­chen Sa­che ge­mur­melt hat. Und mit sol­chen Sa­chen hat er für ge­wöhn­lich hin­ter dem Berg ge­hal­ten.“
    „Um was ging es da?“
    „Er sag­te, er wis­se, wo al­le Schwach­stel­len sei­en.“
    „Oh.“ Die Stadt war ei­ne gi­gan­ti­sche Ma­schi­ne. Und Carl Hod­ges wuß­te, an wel­cher Stel­le man Sand in ihr Ge­trie­be wer­fen muß­te, um Ka­ta­stro­phen zu er­zeu­gen. Und er re­de­te dar­über.
    „Er­zäh­len Sie nie­man­dem, warum wir ihn fin­den müs­sen.“
    „Und warum nicht?“
    „Die Ge­rüch­te könn­ten zu ei­ner Pa­nik füh­ren.“
    „Okay, ich sa­ge nichts.“ Ich mag zwar kei­ne Ge­heim­nis­tue­rei, aber ei­ne Pa­nik oder an­de­re all­ge­mei­ne Ge­füh­le die­ser Art konn­ten da­zu füh­ren, daß gan­ze Völ­ker­scha­ren sich in die

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