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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Menschheit sich versammelt hatten, um ihren Abschied von Necranal zu feiern.
    Die Teppiche, die an den Wänden aus gehämmertem Silber gehangen hatte, waren entfernt und durch Hunderte von strahlenden Bannern ersetzt worden. Es waren die Banner der Generäle, der Hauptleute und der Ritter, die dort zu einem glanzvollen Bild zusammengekommen waren, nach Rängen geordnet.
    Auf einem für diese Gelegenheit errichteten Hochsitz stand der Thron des Königs. Die Plattform war mit smaragdgrünem Tuch behangen, und an der Rückwand hingen die Banner der zwei Kontinente. Ich nahm meinen Platz vor dem Hochsitz ein, und wir warteten angespannt auf das Erscheinen des Königs. Man hatte mich bereits über meinen Teil in den bevorstehenden Zeremonien unterrichtet.
    Endlich ertönte eine laute Fanfare, begleitet von dem Dröhnen der Kriegstrommeln, und aus einer Tür trat der König.
    König Rigenos wirkte stattlicher als zuvor, denn er trug eine vergoldete Rüstung mit einem Waffenrock in Weiß und Rot. Auf seinem Helm saß die Krone aus Eisen und Diamanten. Hochaufgerichtet begab er sich zu dem Hochsitz, erstieg ihn und setzte sich auf seinen Thron, beide Arme auf den Lehnen des Sitzes.
    Wir hoben grüßend die Hände:
    »Heil, König Rigenos!« riefen wir.
    Dann knieten wir nieder. Ich zuerst. Hinter mir kniete die kleine Gruppe der Generäle. Dahinter hundert Hauptleute, hinter ihnen fünftausend Ritter. Um uns herum, an den Wänden der Halle, standen die Angehörigen des alten Adels, die Hofdamen, die Wachen, die Sklaven und Pagen, die Vorsteher der Stadtbezirke und die Verwalter der Provinzen der Zwei Kontinente.
    Und alle beobachteten Rigenos und seinen Helden, Erekose.
    König Rigenos erhob sich von seinem Thron und trat einen Schritt vor. Ich blickte zu ihm auf, und sein Gesicht war ernst und hart. Niemals zuvor hatte er so sehr wie ein König ausgesehen.
    Jetzt spürte ich, daß die Aufmerksamkeit der Zuschauer sich mir allein zuwandte. Ich, Erekose, der Held der Menschheit, war ihr Retter. Sie wußten es.
    In meinem Selbstvertrauen und meinem Stolz wußte ich es gleichfalls.
    König Rigenos hob die Hände, breitete die Arme aus und begann zu sprechen:
    »Erekose, unser Held, Generäle, Hauptleute und Ritter der Menschheit - wir ziehen in einen Krieg gegen das seelenlose Böse. Wir ziehen aus, um etwas zu bekämpfen, das mehr ist als nur ein landhungriger Eroberer. Wir ziehen aus, um eine Bedrohung zu bekämpfen, die unsere ganze Rasse vernichten würde. Wir ziehen aus, um unsere zwei schönen Länder vor der völligen Zerstörung zu bewahren. Der Sieger wird die gesamte Welt beherrschen. Der Besiegte wird zu Staub werden und dem Vergessen anheimfallen -es wird sein, als hätte es ihn nie gegeben.
    Diese Fahrt, zu der wir nun aufbrechen, wird entscheidend sein. Mit Erekose als unserem Führer, werden wir den Hafen Paphanaal und die dazugehörige Provinz erobern. Aber das ist nur der erste Teil unseres Vorhabens.«
    König Rigenos hielt inne und sprach dann weiter in der beinahe vollständigen Stille, die sich über die Halle gesenkt hatte.
    »Weitere Schlachten müssen rasch der ersten folgen, so daß die verhaßten Hunde des Bösen ein für allemal vernichtet werden. Männer und Frauen - selbst die Kinder - müssen getötet werden. Einst jagten wir sie in ihre Höhlen in den Bergen der Trauer, aber diesmal darf ihre Rasse nicht überleben. Nur die Erinnerung an sie soll noch kurze Zeit bestehenbleiben - um uns an das Böse zu erinnern!«
    Immer noch knieend, hob ich beide Hände über den Kopf und ballte sie zu Fäusten.
    »Erekose«, sagte König Rigenos. »Ihr, der Ihr durch die Macht Eures Willens wiedererstanden seid, um uns beizustehen in dieser Zeit der Not, Ihr werdet die Macht sein, die die Alten vernichtet. Ihr werdet die Sichel der Menschheit sein, um die Alten niederzumähen wie Gras. Ihr werdet der Spaten der Menschheit sein, um die Wurzeln bloßzulegen, wo immer sie sich festgesetzt haben. Ihr werdet das Feuer der Menschheit sein, das unsere Feinde zu Asche verbrennt. Ihr Erekose, werdet der Wind sein, der diese Asche davonträgt, als hätte es sie nie gegeben! Ihr werdet die Alten vernichten!«
    »Ich werde die Alten vernichten!« rief ich und meine Stimme dröhnte durch die große Halle wie die Stimme eines Gottes. »Ich werde die Feinde der Menschheit vernichten! Mit dem Schwert Kanajana werde ich über sie kommen, Rache und Haß und Grausamkeit in meinem Herzen und ich werde die Alten bezwingen!«
    Mir

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