Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Verteidigung sicherzustellen und mußte unsere Entermannschaft gegen die betrogene Besatzung des feindlichen Schiffes führen.
Ich griff ein freischwingendes Tau, entblößte mein funkelndes Schwert und brachte die Worte über die Lippen, obwohl die Wut auf Katorn und den König mich immer noch gepackt hielt.
»Für die Menschheit!« rief ich. »Tod den Hunden des Bösen!«
Ich schwang durch die erhitzte Luft, die mir schier den Atem raubte und sprang, gefolgt von brüllenden menschlichen Kriegern, in die Reihen der Alten.
Dann kämpften wir.
Meine Gefolgsleute achteten darauf, mir nicht in die Nähe zu kommen, als das Schwert blutlose Wunden in den Leibern der Feinde öffnete und alle tötete, die es auch nur leicht verletzte. Viele der Alten starben unter dem Schwert Kanajana, aber ich verspürte keine Freude an diesem Kampf, denn ich war immer noch zornig über die Handlungsweise meiner eigenen Rasse, und es bedurfte keiner Kunstfertigkeit, die Alten zu morden - sie waren entsetzt über den Tod ihres Kommandanten und ganz offensichtlich halbtot vor Erschöpfung, wenn sie sich auch tapfer zur Wehr setzten.
Tatsächlich schien es auf diesem Schiff mehr Krieger zu geben, als ich vermutet hatte. Die elfengesichtigen Feinde, im Bewußtsein der Tatsache, daß die Berührung meines Schwertes den Tod bedeutete, stürmten mit verzweifeltem, wildem Mut auf mich ein.
Viele von ihnen trugen langschäftige Äxte, mit denen sie mich angreifen konnten, ohne in die Reichweite meines Schwertes zu gelangen. Das Schwert war nicht schärfer als jede gewöhnliche Klinge, und obwohl ich nach den Axtschäften hieb, vermochte ich sie nur wenig zu beschäftigen. Immer wieder mußte ich mich unter den wirbelnden Klingen hinwegducken und mein Schwert zur Verteidigung gebrauchen.
Ein junger goldhaariger Krieger der Alten sprang mich an, schwang seine Axt und traf mich so heftig an der Schulter, daß ich das Gleichgewicht verlor.
Ich rollte mich herum und versuchte verzweifelt, auf dem blutverschmierten Deck wieder festen Halt zu finden. Die Axt schmetterte auf meinen Brustpanzer herab und raubte mir den Atem. Ich mühte mich in eine knieende Haltung und stieß unter der Axtklinge hindurch nach dem bloßen Handgelenk des Alten.
Ein eigenartiger seufzender Laut drang über seine Lippen. Er röchelte und starb. Das ›Gift‹ der Schwertklinge hatte wieder einmal gewirkt. Immer noch verstand ich nicht, wie das Metall selbst vergiftet sein konnte, aber es gab keinen Zweifel an seiner Wirksamkeit. Ich stand auf, mein zerschlagener Körper brannte, und ich starrte auf den tapferen, jungen Feind hinab, der nun zu meinen Füßen lag. Dann blickte ich mich um.
Ich sah, daß wir im Vorteil waren. Die letzte Gruppe wütend kämpfender Feinde befand sich auf dem Hauptdeck, Rücken an Rücken standen sie um ihr Banner - ein scharlachrotes Feld mit der Silbernen Echse von Mernadin.
Stolpernd näherte ich mich dem Handgemenge. Die Alten kämpften bis zum letzten Mann. Sie wußten, daß sie von ihren menschlichen Feinden keine Gnade zu erwarten hatten.
Ich blieb stehen. Die Krieger brauchten meine Hilfe nicht. Ich schob das Schwert in die Scheide zurück und beobachtete, wie die Alten von unseren Truppen überrannt wurden und, obwohl sie alle schwer verwundet waren, weiterkämpften, bis sie alle tot waren.
Ich sah mich um. Eigenartige Stille schien die beiden aneinandergefesselten Schiffe einzuhüllen, obwohl aus der Ferne immer noch das Dröhnen der Kanonen herüberklang.
Dann riß Katorn, der den Angriff auf die letzten der Alten geführt hatte, ihr Echsenbanner vom Mast und schleuderte es in das reichlich strömende Blut der toten Feinde. Wie ein Wahnsinniger trampelte er auf der Flagge herum, bis sie nicht mehr zu erkennen war.
»So werden alle Alten untergehen!« kreischte er in seinem irrsinnigen Triumph. »Alle! Alle!«
Er taumelte unter Deck, um nachzusehen, was es an Beute gab.
Die Stille kehrte zurück. Der Qualm begann sich aufzulösen, nur um sich hoch über unseren Köpfen wieder zu sammeln und die Sonne zu verhüllen.
Nun, da das Flaggschiff erobert war, gehörte uns der Sieg. Es wurden keine Gefangenen gemacht. In der Ferne waren die siegreichen menschlichen Krieger eifrig damit beschäftigt, die Schiffe der Alten in Brand zu setzen. Keins ihrer Boote schien entkommen zu sein, kein Segel verschwand am Horizont. Viele unserer Schiffe waren zerstört oder gingen brennend unter. Die Schiffe beider Seiten hatten sich über
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