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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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jetzt außerhalb der Reichweite des Steins.
    Binnen Sekunden wurden aus dem Farn erstarrte Schlangen; dann erwachten die Schlangen zum Leben. Als nächstes begannen die Schlangen sich gegenseitig zu verspeisen. Wir wanderten durch ein allgegenwärtiges Winden, Schlängeln und Zischen, das den Eindruck erweckte, der Pfad würde auf beiden Seiten von einer verfilzten Hecke aus Schlangenleibern gesäumt. Ich hielt Alisaards zitternde Hand um- faßt. »Denkt daran, sie werden uns nicht angreifen, außer sie erhalten den Befehl. Man kann sie kaum als wirklich bezeichnen.«
    Aber trotz meiner beruhigenden Worte war ich mir bewußt, daß die Schöpfungen des Chaos durchaus wirklich genug waren, um uns während der kurzen Spanne ihrer Existenz Schaden zuzufügen.
    Aber inzwischen hatten sich die Schlangen in ein ländliches Brombeergestrüpp verwandelt, und unser Pfad war ein sandiger Feldweg, der zum fernen Meer führte.
    Meine Lebensgeister hoben sich, trotzdem ich wußte, wie trügerisch dieses Gefühl der Sicherheit war. Und ich hatte kaum zu pfeifen begonnen, als ich um eine Biegung des Pfades kam und sah, daß ein Reitertrupp uns den Weg versperrte. Allen voran unser alter Feind, Kapitänbaron Armiad von der Der Grimmige Schild. Seine Gesichtszüge hatten sich seit unserer letzten Begegnung noch stärker verändert. Seine Nasenlöcher waren jetzt so groß, daß sie an einen Schweinsrüssel gemahnten. Haarbüschel sprossen ihm aus Gesicht und Hals, und als er sprach, wurde ich an das Muhen einer Kuh erinnert.
    Das waren also Sharadims Anhänger. Dieselben, die wir hinter uns gelassen hatten, als wir durch das Tor in dieses Reich stürmten. Offenbar hatten sie keine Zeit verloren, uns zu folgen.
    Wir besaßen immer noch keine Waffen. Ein Kampf war also unmöglich. Die Dornenhecken waren so gut wie undurchdringlich, was eine Flucht in dieser Richtung ausschloß. Wir konnten den Weg zurücklaufen, den wir gekommen waren, aber unseren Verfolgern würde es ein Leichtes sein, uns niederzureiten.
    »Wo ist Eure Herrin, Baron Mastschwein?« rief ich, ohne auch nur einen Schritt zu weichen. »Hatte sie nicht den Mut, selbst das Reich des Chaos zu betreten?«
    Armiads engstehende Augen schoben sich noch dichter zusammen. Er grunzte und schnaufte. Seine Nase und Augen schienen dauernd Feuchtigkeit abzusondern.
    »Die Kaiserin Sharadim hat wichtigere Geschäfte, als hinter Ungeziefer herzujagen, wenn es um die kostbarste Beute geht, die man sich nur denken kann.«
    Armiads Bemerkung fand den Beifall seiner Kameraden, der sich in einem Chor von Schnarch- und Grunzlauten äußerte. Bei ihnen allen hatte die Parteinahme für die Sache des Chaos Spuren an Gesicht und Körper hinterlassen. Ich fragte mich, ob sie diese Veränderungen bemerkt hatten oder ob ihre Gehirne genauso davon betroffen waren wie ihre äußere Erscheinung. Einige von ihnen waren kaum noch zu erkennen. Graf Perichosts schmales, unangenehmes Gesicht hatte jetzt bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem ausgehungerten Hamster. Ich hätte gerne gewußt, wie lange, relativ gesehen, sie sich schon hier befanden.
    »Und was ist diese kostbarste Beute, die man sich nur denken kann?« fragte von Bek. Wieder redeten wir, in der Hoffnung, daß die nächste Veränderung der Landschaft uns zum Vorteil gereichte.
    »Das wißt Ihr genau!« brüllte Armiad, dessen Rüssel vor Wut zuckte und sich rot färbte. »Denn auch Ihr seid auf der Suche danach. Versucht nicht, das zu leugnen!«
    »Aber wißt Ihr, worum es sich handelt, Kapitänbaron Armiad?« stichelte Alisaard. »Hat die Kaiserin Euch ins Vertrauen gezogen? Ziemlich unwahrscheinlich, denn als sie letztens von Euch sprach, nannte sie Euch ein erbärmliches Werkzeug. Auch sagte sie, man würde sich Eurer entledigen, sobald Ihr Euren Zweck erfüllt hättet. Ist er jetzt erfüllt, was denkt Ihr, Herr Kapitänbaron? Oder hat man Euch gegeben, was Ihr immer so gerne haben wolltet? Werdet Ihr endlich von Euren Standesgenossen respektiert? Jubeln sie ihrem Königadmiral zu, wann immer sein Schiff vorüberfährt? Oder schweigen sie, weil die Grimmiger Schild noch genauso schmutzig und abstoßend ist wie je, aber inzwischen eines der letzten Schiffe, die noch durch Maaschanheem rollen?«
    Sie verspottete ihn. Sie reizte ihn. Und stellte ihn auf die Probe. Ich merkte, daß sie dabei war, herauszufinden, wie Sharadims Anweisungen gelautet hatten. Und aus Armiads Zurückhaltung ließ sich ersehen, daß ihm befohlen worden war, uns lebend

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