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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Schattenpfad ausfindig gemacht, dessen verschwommene Umrisse sich vor uns erstreckten. Aber noch weit interessanter war der große braune Hase, der darauf entlanghoppelte.
    »Wir müssen ihm folgen«, sagte ich, während ich im nachhinein vor Entsetzen über das, was ich beinahe getan hätte, zu zittern begann. »Denkt daran, was Sepiriz uns gesagt hat. Der Hase ist unser erstes Verbindungsglied mit dem Schwert!«
    Von Bek schenkte mir einen mißtrauischen Blick. »Sind Sie wieder ganz bei Sinnen, mein Freund?«
    »Ich hoffe es«, antwortete ich. Ich ritt jetzt voran, dem Hasen nach, der uns mit charakteristischer Unbekümmertheit den Schattenpfad entlangführte.
    Bald wurde der Weg schmaler, und die Pferde stolperten über loses Geröll. Ich stieg ab und führte mein Tier am Zügel. Von Bek und Alisaard folgten meinem Beispiel.
    Der Hase schien geduldig auf uns zu warten. Dann hoppelte er unbeirrt weiter.
    Endlich verharrte das Tierchen an einer Stelle, wo der Pfad in massiven Fels hineinzuführen schien. Unter uns konnten wir ein weites Tal sehen, einen Fluß, der so breit wirkte wie der Mississippi, und eine wuchtige Festung, die ganz aus Silber zu bestehen schien. Immer noch zu Fuß, näherten wir uns dem Hasen und der Felswand. Ich streckte die Hand nach dem Tier aus, aber es sprang davon. Und dann, ganz plötzlich, stürzte ich in Schwärze, durch die niederschmetternde Leere des kosmischen Abgrunds. Und es kam mir vor, als hörte ich wieder Balarizaafs Gelächter. Waren wir doch noch in eine Falle des Erzherzogs des Chaos geraten?
    Waren wir für alle Ewigkeit zu einem Leben im Limbus verdammt?

Kapitel zwei
    Ich hatte den Eindruck, schon seit Monaten zu fallen, vielleicht seit Jahren, bis ich merkte, daß das Gefühl der Bewegung verschwunden war und ich auf festem Boden stand, wenn auch in völliger Dunkelheit.
    Von irgendwoher ertönte eine Stimme: »John Daker, sind Sie hier?«
    »Ich bin hier, von Bek, wo immer das sein mag. Und Alisaard?«
    »Bei Graf von Bek«, antwortete sie.
    Nach und nach brachten wir es fertig, uns aufeinander zuzutasten und bei den Händen zu fassen.
    »Was ist das für ein Ort?« wunderte sich von Bek. »Irgendeine Falle Balarizaafs?«
    »Kann sein«, meinte ich. »Obwohl es mir so vorkam, als hätte der Hase uns hergeführt.«
    Von Bek fing an zu lachen. »Aha, dann sind wir wie Alice in ein Karnickelloch gefallen, wie?«
    Ich mußte lächeln. Alisaard schwieg, offensichtlich verwirrt über die Bemerkung. Schließlich sagte sie: »In den Reichen des Chaos gibt es viele Stellen, und andere, an denen Welten sich willkürlich berühren. Man kann sie nicht auflisten, wie es bei unseren Toren möglich ist, aber manchmal bestehen sie jahrhundertelang an ein und demselben Ort. Es könnte sein, daß wir durch eine dieser Öffnungen in dem Gewebe gefallen sind. Wir könnten überall im Multiversum sein .«
    »Oder nirgendwo, vielleicht?« vollendete von Bek.
    »Oder nirgendwo«, stimmte sie zu.
    Ich beharrte auf der Ansicht, daß der Hase uns absichtlich hergeführt hatte. »Man sagte uns, wir würden einen Kelch finden, der Kelch würde uns zu einem gehörnten Pferd führen, und das gehörnte Pferd zu dem Schwert. Ich vertraue Sepiriz' hellseherischen Fähigkeiten. Wir sind hier, um diesen Kelch zu finden.«
    »Selbst wenn er hier wäre, der Kelch«, gab von Bek zu bedenken, »könnten wir ihn kaum sehen, nicht wahr, mein Freund?«
    Ich bückte mich und berührte den Boden. Er war feucht. Der ganze Ort hatte einen modrigen Geruch. Als ich meine Hand weitergleiten ließ, bestätigte sich meine Vermutung, daß wir auf alten, abgenutzten Steinplatten standen. »Wo immer wir sind, es wurde von Menschen erbaut«, sagte ich. »Und ich nehme an, wir befinden uns in einer Art unterirdischer Kammer. Was bedeutet, daß es Wände geben muß. Und in den Wänden entdecken wir vielleicht eine Tür. Kommt«, und ich führte sie langsam durch die Dunkelheit, bis meine Finger schließlich einen schmierigen Steinblock ertasteten. Das Zeug fühlte sich eklig an, aber ich hatte bald festgestellt, daß es sich tatsächlich um eine Mauer handelte. Wir folgten ihr, erst bis zu einer Ecke, dann zur nächsten. Das Gelaß war ungefähr sechs Meter breit. In die dritte Wand war eine hölzerne Tür mit Eisenscharnieren und einem großen altmodischen Schloß eingelassen. Ich griff nach dem Ring und drehte vorsichtig. Die Verriegelung gab nach, wie frisch geölt. Ich zog. Hinter der Tür brannte Licht. Behutsam

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