Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert
»Wir haben unser Zeichen.«
»Aber der Gral«, meinte Hitler, »er ist die Quelle unserer Macht ...«
»Wir werden ihn wiederfinden«, beruhigte ihn Goebbels. Er klang träumerisch. Ich hatte den Eindruck, daß er nicht den geringsten Wert darauf legte, uns oder den Gral jemals wieder zu Gesicht zu bekommen. Wir bedrohten die eigentümliche Gewalt, die er über seine Genossen hatte, besonders über Hitler. Von den drei Männern in dem Gewölbe war nur Goebbels aufrichtig froh, uns gehen zu sehen.
Wir schlossen die Tür hinter uns. Wir hätten sie verriegelt, hätten wir gewußt, wie.
»Jetzt«, sagte ich, »müssen wir so schnell wie möglich zu dem Raum zurück, aus dem wir kamen. Ich vermute, daß wir dort den Rückweg ins Reich des Chaos finden.«
Wie in Trance hielt von Bek den Kelch in beiden Händen, und obwohl er mit uns ging, war seine ganze Aufmerksamkeit ausschließlich auf den Gral gerichtet.
Alisaard betrachtete ihn liebevoll und hielt ihn sanft beim Arm.
Diesmal wichen die SS-Männer, die uns entgegenkamen, geblendet zurück. Wir erreichten unser Ziel ohne Schwierigkeiten. Ich drehte den Griff der Tür, und sie öffnete sich in die Dunkelheit. Vorsichtig trat ich ein, gefolgt von Alisaard, die wiederum von Bek führte, der den Blick nicht von dem Gralskelch wandte. Ein Ausdruck verzückter Hingabe stand auf seinem Gesicht. Aus irgendeinem unbekannten Grund war ich darüber beunruhigt.
Dann hatte Alisaard die Tür geschlossen, und das Leuchten des Grals erfüllte den Raum. Wir alle waren dunkle Schatten in seinem Licht.
Allerdings zählte ich jetzt drei Schatten, außer meinem eigenen!
Der kleinste davon schob sich dichter an mich heran. Er grinste zu mir hinauf und grüßte.
Jermays der Krüppel hatte die Rüstung eines Maaschanheemers wieder mit seinem alltäglichen Gewand vertauscht. »Ich stelle fest, daß ihr kürzlich erlebt habt, was mir ganz vertraut ist.« Er verbeugte sich. »Und nun wißt, wie angenehm und wie enttäuschend es sein kann, als Geist zu leben!«
Ich nahm seine dargebotene Hand. »Warum seid Ihr hier, Jermays? Bringt Ihr Neuigkeiten aus Maaschanheem?«
»Ich stehe zur Zeit im Dienst der Ordnung. Ich bringe eine Botschaft von Sepiriz.« Sein Gesicht verdunkelte sich. Er fügte langsam hinzu: »Ja, und Nachrichten aus Maaschanheem. Schlechte Nachrichten.«
»Adelstane?« Alisaard trat vor. Sie strich sich einzelne Haarsträhnen aus ihrem lieblichen Gesicht. »Ist Adelstane gefallen?«
»Noch nicht«, antwortete der Zwerg bedrückt, »aber man hat Maa- schanheem aufgegeben. Die Überlebenden haben sich in die Bärenfestung gerettet. Aber Sharadim sendet sogar die größten Schiffe durch die Säulen des Paradieses, um sie zu verfolgen! Kein Reich ist von Invasionen unberührt. Überall herrscht Gewalt. Die Blutweiner in Rootsenheem sind unterworfen, schwören dem Chaos Treue oder werden getötet. Dasselbe gilt für Fluugensheem und natürlich auch für Draachenheem. Gheestenheem ist verlassen, bis auf Sharadims Truppen. Die Menschen sind besiegt. Die Alten und die Bärenprinzen leisten weiterhin Widerstand, aber Adelstane ist nicht mehr sehr viel länger zu halten, fürchte ich. Ich komme gerade von dort. Die Lady zu halten, fürchte ich. Ich komme gerade von dort. Die Lady Phalizaarn, Prinz Morandi Pag und Prinz Groaffer Rolm senden euch ihre besten Wünsche und beten für euren Erfolg. Wenn Sharadim oder ihr Geschöpf das Drachenschwert vor euch erreichen, kann es nicht mehr lange dauern, bis das Chaos seine Grenzen niederreißt und Adelstane überschwemmt wird. Außerdem werden die Frauen der alten Rasse nie wieder mit dem Rest ihres Volkes vereint sein ...«
Ich war entsetzt. »Aber wißt Ihr etwas über Sharadim und ihren toten Bruder?«
»Ich habe nichts gehört, außer daß sie aus dem Reich des Chaos zurückgekommen sind, ohne ein geplantes Vorhaben zu Ende führen zu können.«
»Dann müssen wir versuchen, auch zum Chaos zurückzukehren«, sagte ich. »Wir haben den Kelch, von dem Sepiriz gesprochen hat. Jetzt suchen wir das gehörnte Pferd. Aber wie finden wir den Rückweg, Jermays? Wißt Ihr es?«
»Aber ihr seid schon dort«, erwiderte Jermays der Krüppel einigermaßen erstaunt und öffnete die Tür. Tageslicht strömte herein und ein satter, exotischer Geruch, und beschattet von dunklen, fleischigen Blättern führte ein Pfad in einen Tropenwald.
Wir traten hinaus, und im selben Augenblick waren Jermays, die Tür und jede Spur der Nürnberger
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