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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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unseres Heimatrumpfes. Ich sehe, Ihr tragt zwei unserer Klingen und möchte bitten, sie mir zurückzugeben. Du auch, Mopher. Und die übrigen. Alle Schwerter zurück. Und die Rüstungen auch. Was ist mit dem Rest? Müssen wir die Kälbchen schik- ken, um sie auszupacken?«
    Mopher wirkte beschämt. »Allerdings. Wir überfielen diese Gäste, in der Annahme, Sumpfgeziefer vor uns zu haben. Sie überzeugten uns vom Gegenteil. Umift, Ior, Wetch und Strote müssen ausgezogen werden. Sie taugen nur noch als Brennstoff.«
    Die Erwähnung von Brennstoff in diesem Zusammenhang erklärte mir, warum der Rauch aus den Schornsteinen so besonders abscheulich war, und warum alles an Bord von einem leicht klebrigen, öligen Film überzogen zu sein schien.
    Drejit Uphi zuckte die Schultern. »Meine Glückwünsche, edle Herren. Ihr seid gute Fechter. Jene Krieger waren erfahren und klug.« Er sprach so höflich, wie er nur konnte, aber es bestand kein Zweifel, daß er überaus verärgert war, sowohl über Mopher wie auch über uns.
    Man dachte nicht daran, von Bek seine Pistole abzunehmen, und so fühlte ich mich ein wenig sicherer, als wir, nachdem Mopher seine Rüstung abgelegt hatte, unter der er ein schmutziges Baumwollwams und -hosen trug, dem Kesselbewahrer zu den oberen Stockwerken des Stadtschiffes folgten.
    Der ganze Rumpf war dicht bevölkert, ähnlich wie eine mittelalterliche Stadt, mit Leuten in jeder Gasse, auf jedem Laufgang und Plankensteg, die Lasten trugen, sich gegenseitig zuriefen, feilschten, tratschten und stritten. Sie waren alle schmutzig, alle sehr blaß und irgendwie kränklich, und natürlich war kein einziges Kleidungsstück frei von der Asche, die überall herabrieselte und in demselben Maße unsere Atemwege verklebte, wie sie unsere Haut bedeckte. Als wir schließlich wieder in die Nachtluft hinaustraten und auf einer langen Brücke etwas überquerten, das ich an Land als einen Marktplatz bezeichnet haben würde, rangen wir beide nach Atem und wischten uns die tränenden Augen und die laufenden Nasen. Mopher bemerkte unsere Ungelegenheiten und lachte.
    »Früher oder später gewöhnt der Körper sich daran«, sagte er. »Seht mich an! Man sollte kaum glauben, daß ich inzwischen den halben Unrat des Schiffes in meinen Lungen herumtrage!«
    Und er lachte wieder.
    Ich klammerte mich an das Geländer der Brücke, die im Wind schwankte und unter den Bewegungen des immer noch in Fahrt befindlichen Schiffes erbebte. Oben in den Rahen sah ich Gestalten, die unablässig bei der Arbeit waren, während andere die Taue hinauf- und hinunterschwärmten, allesamt beleuchtet von plötzlichen Wolken feuriger Asche aus den Schornsteinen. Die größeren Teile, bemerkte ich jetzt, wurden von Drahtnetzen um die Schlote aufgefangen und blieben entweder rund um die Öffnung liegen oder fielen wieder hinein.
    Von Bek schüttelte den Kopf. »So erbärmlich und baufällig das Ganze auch sein mag, ist es doch ein Wunder verrückten Maschinenbaus. Ich nehme an, das alles wird mit Dampf betrieben.«
    Mopher hatte seine Bemerkung mitangehört. »Die Folfeg sind berühmt für ihre wissenschaftlichen Geräte«, sagte er. »Mein Großvater war ein Folfeg, vom Ankerplatz Verwundeter Flußkrebs. Er machte die Kessel der Leuchtenden Mooseidechse, die versuchte, Ilabarn Kreym über den Rand zu folgen. Als das Schiff wieder auftauchte, war, wie jeder in Maaschanheem weiß, kein einziges Mitglied der Besatzung mehr am Leben - aber ihre Maschinen waren noch intakt. Diese Maschinen brachten sie zurück zum Verwundeten Flußkrebs. In den Tagen des Großen Schiffskrieges eroberten sie vierzehn feindliche Ankerplätze, darunter Das Zerissene Banner, Der Treibende Farn, Der Befreite Hummer, Der Jagende Hai und Der Zerbrochene Spieß, und die dazugehörigen Schiffe außerdem.«
    Von Bek war neugieriger als ich. »Wonach benennt ihr eure Ankerplätze?« erkundigte er sich. »Wenn ich recht verstehe, sind das die Streifen festen Landes, zwischen denen eure Schiffe segeln.«
    Wieder wirkte der Kesselbewahrer verwirrt. »Ganz genau, Herr. Die Ankerplätze erhalten ihre Namen danach, womit sie auf der Karte die meiste Ähnlichkeit haben. Nach ihrer Form, Herr.«
    »Natürlich«, meinte von Bek und hielt sich wieder das Taschentuch vor den Mund, so daß seine Stimme gedämpft klang. »Verzeihen Sie meine Einfältigkeit.«
    »Ihr dürft uns jede Frage stellen«, erklärte Mopher, der sich sichtlich Mühe gab, ein freundlicheres Gesicht aufzusetzen, »denn

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