Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
Ich erkenne Euer Gesicht nach Bildern aus der Literatur, die hier über Euch im Umlauf ist. Alle haben von Euren Taten gegen die Räuber aus Tynur gelesen. Von Eurer Suche nach der Alten Hündin und ihrem Kind. Vom Geheimnis der Wilden Stadt, das Ihr gelöst habt. Und vieles, vieles mehr. Für die Maaschan- heemer seid Ihr ein genauso großer Held, Euer Hoheit, wie bei Euren eigenen Draachenmenschers. Ich kann nicht sagen, welch tiefe Freude ich empfinde, Euch hier bewirten zu dürfen, ohne dabei einen Vorteil für dieses Schiff oder mich selbst zu erhoffen. Nochmals möchte ich Euch versichern, daß wir uns nur zu geehrt fühlen, Euch bei uns zu haben.«
    Ich konnte mir kaum das Lächeln verkneifen über die unbeholfenen und einigermaßen abstoßenden Versuche dieses unangenehmen, kleinen Mannes, gute Manieren an den Tag zu legen. Da er wohl nichts anderes von mir erwartete, entschloß ich mich für einen arroganten Tonfall.
    »Wie nennt Ihr mich also, Herr?«
    »Oh, Euer Hoheit!« wand er sich. »Aber Ihr seid Prinz Flamadin, Erwählter Fürst der Valadek, und ein Held in allen Sechs Reichen des Rades!«
    Wie es schien, hatte ich endlich meinen Namen herausgefunden. Und wieder, fürchte ich, wurde mehr von mir erwartet, als ich geben
    mochte oder wünschte.
    Von Bek gab sich sardonisch. »Auch vor mir habt Ihr dieses große Geheimnis verborgen, Prinz Flamadin.«
    Ich hatte ihn bereits über mein Schicksal aufgeklärt. Jetzt warf ich ihm einen bösen Blick zu.
    »Nun, edle Herren, müßt Ihr meine Gäste sein, bei einem Festmahl, das ich für Euch vorbereiten ließ«, sagte Kapitänbaron Armiad, und deutete mit seiner runden Kappe zum entgegengesetzten Ende der Halle, wo eine Wand langsam in die Höhe glitt und den Blick auf einen hellerleuchteten Raum freigab, in dem ein großer Eichentisch mit einer Vielzahl scheußlich aussehender Speisen gedeckt war.
    Wieder vermied ich es, von Bek in die Augen zu sehen und betete, daß wir wenigstens ein oder zwei Happen ausfindig machen würden, die einigermaßen genießbar waren.
    »Wie ich sehe, gute Herren«, meinte Armiad, während er uns zu unseren Plätzen führte, »habt Ihr Euch entschlossen, auf unserem Schiff zu reisen, und Ihr seid auf dem Weg zum Großen Treffen.«
    Da ich mehr als neugierig war, herauszufinden, was genau sich hinter diesem Begriff verbarg, nickte ich zustimmend.
    »Ich muß annehmen, daß Ihr auf ein neues Abenteuer aus seid«, sagte Armiad. Sein riesiger Hut wippte gefährlich, als er sich neben mir niederließ. Wenngleich nicht ganz so aufdringlich, unterschied sich sein Geruch nicht sehr von dem seiner Untergebenen.
    Ich wußte, daß dies ein Mann war, der gute Manieren nicht nur generell mißachtete, vielmehr war er kaum mit den üblichen Regeln vertraut. Außerdem war ich überzeugt, daß er, wenn er nicht glaubte, es sei seinen Zwecken dienlicher, uns als Gäste zu behandeln, uns fröhlichen Gemüts die Kehle durchgeschnitten und unsere sterblichen Überreste in seinen Kesseln und Kochern verfeuert hätte. Ich war erleichtert, daß er mich als diesen Prinz Flamadin erkannt oder mich mit ihm verwechselt hatte, und faßte den Entschluß, seine Gastfreundschaft so wenig wie möglich in Anspruch zu nehmen.
    Während wir aßen, fragte ich ihn, wie lange es dauern würde, bis wir den Ort des Großen Treffens erreichten.
    »Noch zwei Tage, mehr nicht. Oder ist Euch daran gelegen, dort zu sein, bevor all die anderen eintreffen? Wenn ja, können wir unsere Geschwindigkeit erhöhen. Es ist lediglich eine Frage mechanischer Regulierung und Brennstoffzufuhr ...«
    Ich schüttelte hastig den Kopf. »Zwei Tage sind ausgezeichnet. Und kommt jeder zu diesem Treffen?«
    »Abgesandte aller Sechs Reiche, wie Ihr wißt, Euer Hoheit. Was irgendwelche unerwarteten Besucher betrifft, läßt sich jetzt natürlich noch nichts sagen. Wie Ihr wißt, haben wir in Maaschanheem das Große Treffen abgehalten, ob die Reiche zusammenkamen oder nicht. Jedes Jahr, seit dem Friedensschluß, als die Schiffskriege endlich vorüber waren. Es werden viele kommen, alle unter dem Schutz des Waffenstillstands, natürlich. Selbst Sumpfgeziefer, diese schrecklichen Abtrünnigen ohne Schiff oder Ankerplatz können teilnehmen, ohne in die Kessel zu wandern. Ja, es wird sich eine große Menge Volk versammeln, alles in allem. Und ich werde dafür sorgen, daß Euer Hoheit einen bevorzugten Platz zwischen den vornehmsten Schiffen bekommt. Niemand wird es wagen, sich Euch zu widersetzen. Der

Weitere Kostenlose Bücher