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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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wir haben Namen ausgetauscht, und nur was heilig ist, darf an Euch nicht weitergegeben werden.«
    Inzwischen waren wir an das Ende der Brücke gelangt und standen vor einem Fallgitter aus Eisen, durch das wir eine schattige Halle sehen konnten, in der Laternen brannten. Auf Mophers Ruf hob sich das massive Tor, und wir gingen hindurch. Die Halle war luxuriöser ausgestattet, als alles, was wir bis jetzt zu Gesicht bekommen hatten, und außerdem bemerkte ich jetzt den feinen Schleierstoff vor dem Fallgitter. Nur sehr wenig der allgegenwärtigen Asche war in diesen Teil des Schiffes eingedrungen.
    Jetzt ertönte ein Trompetenstoß (ein ziemlich unangenehmes Quietschen), und von einer nur schwach beleuchteten Galerie über unseren Köpfen verkündete eine Stimme:
    »Heil unseren geehrten Gästen. Mögen sie am heutigen Abend mit dem Kapitänbaron speisen und bei uns bleiben bis zum Großen Treffen.«
    Von dem Sprecher war kaum etwas zu sehen, aber offenbar war er nur ein Herold. Unsere Aufmerksamkeit richtete sich auf eine breite, offene Treppe am anderen Ende der Halle, wo ein kleiner, untersetzter Mann aufgetaucht war, mit dem Gesicht eines Preisboxers und dem Auftreten eines aggressiven Menschen, der sich bemüht, ein normalerweise aufbrausendes Temperament im Zaum zu halten.
    Er drückte eine runde Kappe an seine Brust, die der kunstvollste rotblau-goldene Brokatstoff deckte, und seine dicken Beine umflatterten
    Hosen, deren Säume mit dicken Kugeln aus verschiedenfarbigem Filz beschwert waren. Auf seinem Kopf thronte einer der absonderlichsten Hüte, der mir bei all meinen Wanderungen durch das Multiversum untergekommen war, und es war kein Wunder, daß er sich entschieden hatte, nicht diesen für die rituelle Bedeckung des Herzens zu nehmen. Der Hut war mindestens einen Meter hoch und erinnerte auffallend an ein altmodisches Ofenrohr, jedoch mit schmalerer Krempe. Ich nahm an, daß er von innen versteift war, aber trotzdem zeigte er die bedenkliche Tendenz, sich nach allen möglichen Richtungen zu neigen, und seine Farbe war ein so grelles Senfgelb, daß ich fürchtete, davon geblendet zu werden. Ich mußte mir die größte Mühe geben, mein Lachen zu unterdrücken.
    Der Träger dieser Gewandung aber hielt sie offenbar nicht nur für durchaus passend, sondern auch für recht eindrucksvoll. Am Fuß der Treppe blieb er stehen, vollführte eine kleine Geste der Begrüßung und wandte sich dann an Mopher Gorb. »Du kannst gehen, Kesselbewah- rer. Und ich bin sicher, du bist dir bewußt, daß du für diese Fahrt der Verantwortung der Brennstoffbeschaffung enthoben bist. Es zeugt für ein schlechtes Urteilsvermögen, unsere Gäste mit Sumpfgeziefer zu verwechseln. Und du hast dabei noch gute Arbeitskräfte verloren.«
    Mopher Gorb verneigte sich tief. »Ich nehme die Strafe an, Kapitänbaron.«
    Das Schiff erbebte plötzlich und schien tief in seinem Innern zu seufzen und zu stöhnen. Während der nächsten Augenblicke waren wir damit beschäftigt, nach allem zu greifen, was sich als Halt anbot, bis der Boden unter unseren Füßen sich wieder ruhig verhielt. Sogleich fuhr Mopher Gorb fort. »Ich werde meine Kessel dem übergeben, der zu meinem Nachfolger bestimmt ist, und bete, daß sie brauchbares Geziefer für unsere Kocher fangen.«
    Wenn ich auch nicht ganz begriff, was er damit meinte, spürte ich doch wieder den gleichen Brechreiz wie vorhin.
    Mopher Gorb schlurfte unter dem geöffneten Fallgitter hindurch, das hinter ihm rasch wieder herabgelassen wurde, und der Kapitänbaron stolzierte auf uns zu, während der große Hut auf seinem Kopf nach allen Seiten Verbeugungen vollführte.
    »Ich bin Armiad-naam-Sliforg-ig-Vortan, Kapitänbaron dieses Schiffes, Verantwortlicher für Die Greifende Hand. Ich fühle mich hochgeehrt, Euch und Euren Freund willkommen heißen zu dürfen.« Seine Worte waren ausschließlich an mich gerichtet und hatten einen unangenehm schmeichlerischen Klang. Meine Verwunderung über sein Verhalten war so offensichtlich, daß er lächelte. »Wisset, Herr, daß die Namen, die Ihr meinem Kesselbewahrer genannt habt, bestimmt nur einige wenige Eurer Titel waren, denn Ihr würdet Euch nicht herablassen, jemandem wie ihm Euren wahren Rang und Namen mitzuteilen. Allerdings, als Kapitänbaron ist es mir erlaubt, nicht wahr, Euch mit dem Namen anzureden, der uns am geläufigsten ist, wenigstens hier in unserem Maaschanheem.«
    »Ihr kennt meinen Namen, Kapitänbaron?«
    »Oh, natürlich, Euer Hoheit.

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