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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Grimmige Schild gehört Euch!«
    »Ich bin Euch sehr zu Dank verpflichtet, Kapitänbaron.«
    Diener kamen und gingen und hielten uns scheußliche Gerichte unter die Nase, die abzulehnen anscheinend durchaus in Ordnung war, denn niemand wirkte beleidigt. Ich stellte fest, daß von Bek sich gleich mir mit einem Salat aus einigermaßen schmackhaften Sumpfpflanzen behalf.
    Von Bek meldete sich erstmals zu Wort. »Vergebt mir, Kapitänbaron. Wie Seine Hoheit zweifellos angedeutet hat, befinde ich mich in einem Zustand, der zu einem teilweisen Verlust meines Gedächtnisses führte. Von welchen anderen Reichen, außer diesem hier, ist die Rede?«
    Ich bewunderte seine Direktheit und seine Art, sich so auszudrücken, daß eine peinliche Situation vermieden wurde.
    »Wie Seine Hoheit weiß«, erklärte Armiad mit schlecht verhehlter Ungeduld, »sind wir Sechs Reiche, die Reiche des Rades. Da ist Maa- schanheem, wo wir uns jetzt befinden. Außerdem Draachenheem, wo Prinz Flamadin regiert (wenn er nicht gerade auf Abenteuerfahrt ist!)«, ein Nicken in meine Richtung, »und Gheestenheem, das Reich der
    Kannibalischen Geisterfrauen. Die anderen drei Reiche sind Bargan- heem, Sitz der geheimnisvollen Bärenprinzen, Fluugensheem, dessen Bevölkerung von der Fliegenden Insel beschützt wird, und Rootsen- heem, dessen Krieger eine Haut von leuchtendem Blut haben. Natürlich gibt es da noch das Reich der Mitte, aber von dort kommt niemand, noch reist jemand dorthin. Wir nennen es Alptroomensheem, das Reich der Alptraumsümpfe. Ist Eure Erinnerung jetzt wieder zurückgekehrt, Graf von Bek?«
    »Vollkommen, Kapitänbaron. Ich danke Euch für Eure Mühe. Selbst zu den besten Zeiten habe ich ein miserables Namensgedächtnis, fürchte ich.«
    Erleichtert, oder so kam es mir wenigstens vor, richtete ###sich der Kapitän seine streitsüchtigen, angestrengt höflichen Augen wieder auf mich. »Und wird Eure Verlobte sich bei dem Treffen zu uns gesellen, Euer Hoheit? Oder bleibt die Prinzessin Sharadim zurück, um das Reich zu schützen, während Ihr auf Abenteuer auszieht?«
    »Aha«, sagte ich, wie vor den Kopf geschlagen und unfähig, meine Verwirrung zu verbergen. »Die Prinzessin Sharadim. Ich weiß noch nichts Genaues.«
    Und irgendwo konnte ich sogar jetzt im Hintergrund meines Be- wußtseins jenen verzweifelten Gesang hören.
    - SHARADIM! SHARADIM! DER FEUERDRACHE MUSS BEFREIT WERDEN!
    Wenig später schützte ich Müdigkeit vor und bat Kapitänbaron Ar- miad, mir meine Unterkunft zeigen zu lassen.
    In meinem Quartier gesellte sich von Bek zu mir, dessen Zimmer neben den meinen lagen. »Sie scheinen sich nicht wohl zu fühlen, Herr Daker«, sagte er. »Befürchten Sie, daß der Betrug entdeckt werden könnte, und daß der wirkliche Prinz bei diesem ihrem Großen Treffen auftaucht?«
    »Oh«, meinte ich, »ich hege kaum Zweifel, daß ich der richtige Prinz bin, mein Freund. Was mich erschreckt ist, daß der einzige Name, der mir seit meiner Ankunft in dieser Welt einigermaßen vertraut klingt, der Frau gehört, mit der ich anscheinend verlobt bin.«
    Von Bek sagte: »Das sollte Ihnen einige Peinlichkeiten ersparen,
    wenn Sie ihr schließlich gegenüberstehen.«
    »Vielleicht«, stimmte ich zu, aber innerlich war ich tief beunruhigt, ohne sagen zu können, warum. In dieser Nacht schlief ich nur wenig. Ich hatte gelernt, den Schlaf zu fürchten.

Kapitel drei
    Am nächsten Morgen hatte ich keine Schwierigkeiten aufzustehen. Die Nacht war erfüllt gewesen mit Visionen und Halluzinationen, mit den singenden Frauen, den verzweifelten Kriegern, Stimmen, die nicht nur Sharadim riefen, sondern auch mich - bei tausend verschiedenen Namen.
    Von Bek kam herein, als ich gerade letzte Hand an mein Äußeres legte. Wieder machte er eine Bemerkung darüber, wie krank ich aussah. »Sind diese Träume ein dauernder Bestandteil des Lebens, das Sie mir beschrieben haben?«
    »Nicht dauernd«, erwiderte ich, »aber häufig.«
    »Ich beneide Sie nicht, Herr Daker.«
    Von Bek hatte neue Kleider erhalten. Er bewegte sich unbeholfen in dem weichen Lederhemd, den dazu passenden Hosen, dem dickeren Lederwams und den hohen Stiefeln. »Ich sehe aus wie irgendein Räuber in einem Sturm und Drang-Stück«, sagte er. Er fand sich mit einer Art grimmiger Belustigung in seine Lage, und ich muß zugeben, daß ich froh über seine Gesellschaft war. Sie bildete ein wohltuendes Gegengewicht zu meinem schicksalsschwangeren Vorahnungen und Träumen.
    »Diese Kleider«, fuhr er

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