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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Öffentlichkeit seine Meinung zu äußern?«
    »Mag sein«, stimmte sie zu, »aber er ist als Feigling bekannt. Außerdem wurmt es ihn, daß die anderen Kapitänbarone nichts mit ihm zu tun haben wollen. Sie laden ihn nicht zu Festen ein. Sie kommen nicht zu Besuch auf dieses Schiff. Kaum, daß wir bei den SchiffsZusammenkünften geduldet werden! Alles, was uns geblieben ist, ist das jährliche Große Treffen, wenn alle sich versammeln müssen und keine Ausnahmen erlaubt sind. Aber selbst dann bezeugen uns die anderen Schiffe nur die allernötigste Höflichkeit. Der Grimmige Schild steht in dem Ruf, ein barbarisches Fahrzeug zu sein, würdig unserer dunkelsten Vergangenheit, sogar noch vor dem Krieg der Schiffe. All das hat Armiad angerichtet, weil er sich auf ein veraltetes Gesetz berief. Weil er, wie wir alle glauben, seinen Herrn ermordete. Wenn er noch mehr Verbrechen an seinen eigenen Leuten verübte - zum Beispiel versuchte, die Verwandten des alten Kapitänbarons, zu denen ja auch wir gehören - , aus dem Weg zu räumen, würden sich seine Chancen, jemals in die Reihen der anderen Edelleute aufgenommen zu werden, noch mehr verringern. Seine Bemühungen, ihre Achtung zu erringen, waren so lächerlich und stupide, wie seine Machenschaften und Pläne durchschaubar. Mit jedem Versuch, sie für sich zu gewinnen - mittels Geschenken, Beweisen seiner Tapferkeit, mit Beispielen seiner entschlossenen Politik, wie zum Beispiel der Sache mit dem Sumpfge- ziefer - treibt er sie weiter von sich weg.« Bellanda lächelte. »Das zu beobachten ist eines der wenigen Vergnügen, die uns an Bord von Der Grimmige Schild noch geblieben sind.«
    »Und ihr habt keine Möglichkeit, euch seiner zu entledigen?«
    »Nein, Prinz Flamadin. Denn nur ein Kapitänbaron kann einen Zweikampf auf Leben und Tod fordern.«
    »Können die anderen Kapitänbarone euch nicht gegen ihn beistehen?« wollte von Bek wissen.
    »Das Gesetz verbietet es ihnen. Es ist Teil des großen Friedensschlusses, als die Schiffskriege endlich vorüber waren. Es verbietet, sich in die inneren Angelegenheiten eines anderen Schiffes einzumischen.« Letzteres kam von einem stotternden Arbrek. »Wir sind stolz auf dieses Gesetz. Aber es ist gerade jetzt nicht zum Vorteil der Grimmiger Schild.«
    »Jetzt begreift Ihr wohl«, meinte Bellanda mit einem kleinen Lächeln, »warum Armiad so um Euch bemüht ist. Wir hörten, daß er beinahe vor Euch auf dem Boden kriecht, Prinz Flamadin.«
    »Ich muß zugeben, es ist nicht gerade die angenehmste Erfahrung meines Lebens. Warum tut er das, wenn er es nicht einmal für nötig hält, sein eigenes Volk anständig zu behandeln?«
    »Er hält uns für schwächer als sich selbst. Ihr seid stärker, nach seiner Sicht der Dinge. Aber der wirkliche Grund für seine Bemühungen um Eure Anerkennung liegt darin, möchte ich schwören, daß er hofft, die anderen Kapitänbarone beim Großen Treffen zu beeindrucken. Mit dem berühmten Prinzen Flamadin von den Valadek an seiner Seite, während wir zum Großen Treffen segeln, ist er sicher, daß sie ihn als einen der ihren anerkennen müssen.«
    Von Bek war höchlichst belustigt. Er platzte beinahe vor Lachen. »Und das ist der einzige Grund?«
    »Der Hauptgrund jedenfalls«, bestätigte sie und stimmte in seine Fröhlichkeit ein. »Er ist ein einfältiger Bursche, nicht wahr?«
    »Je einfältiger sie sind, desto gefährlicher können sie werden«, warf ich ein. »Ich wünschte, Bellanda, wir könnten euch behilflich sein, sein Joch abzuschütteln.«
    »Wir können nur hoffen, daß ihm früher oder später ein Unglück zustößt«, sagte sie. Ihre Worte klangen aufrichtig. Offenbar hatte sie nicht vor, die Anzahl der Morde an Bord ihres Schiffes weiter zu vergrößern.
    Ich war Bellanda dankbar für ihre Erklärungen, und ich beschloß, ihre Hilfe noch etwas mehr in Anspruch zu nehmen. »Ich hörte von Ar- miad letzte Nacht«, wagte ich mich behutsam vor, »daß ich, wenigstens für manche, so eine Art Volksheld bin. Er sprach von Abenteuern, an die ich mich nicht mehr recht erinnern kann. Wißt Ihr, was er meinte?«
    Sie lachte wieder. »Ihr seid bescheiden, Prinz Flamadin. Oder Ihr spielt den Bescheidenen mit viel Charme und Talent. Bestimmt ist Euch bekannt, daß in Maaschanheem und sicherlich auch in anderen Reichen des Rades jeder Geschichtenerzähler von Euren Abenteuern weiß. Überall in Maaschanheem werden Bücher angeboten, und nicht alle stammen sie von unseren Druckerei-Schiffen, in

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