Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
zweiten aufschließen. Drei sichert die linke Flanke, fünf und sechs schließen zur vierten auf.«
    Kurz darauf raschelten zwei Dutzend Gestalten durch das Gras und blieben in unserer Nähe liegen. Cortez bedeutete ihnen mit Handbewegungen, ein wenig nach beiden Seiten auszufächern.
    »Gut. Wie sieht es vorn aus? Haben Sie festgestellt, wie viele es sind?«
    »Wir können acht sehen«, antwortete Potters Stimme.
    »Gut. Wenn ich den Befehl gebe, eröffnen Sie das Feuer.«
    »Feldwebel … es sind bloß Tiere.«
    »Potter, wenn Sie die ganze Zeit gewußt haben, wie ein Taurier aussieht, hätten Sie es uns sagen sollen. Wenn ich den Befehl gebe, schießen Sie.«
    »Aber wir brauchen …«
    »Wir brauchen einen Gefangenen, ja, aber wir brauchen ihn nicht vierzig Kilometer weit zu seinem Stützpunkt zu eskortieren und ihn im Auge behalten, während wir kämpfen. Klar?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Gruppe vier geht mit mir nach vorn und beobachtet. Fünf und sechs folgen in dreißig Metern Abstand.«
    Wirkrochen durch das meterhohe Gras nach vorn, wo die erste und zweite Kampfgruppe eine Schützenkette gebildet hatten.
    »Ich sehe nichts«, sagte Cortez.
    »Links voraus. Dunkelgrün.«
    Sie waren nur wenig dunkler als das Gras, aber sobald man den ersten ausgemacht hatte, konnte man sie alle sehen, wie sie sich langsam umherbewegten. Die Distanz betrug kaum sechzig Meter.
    »Feuer!« Cortez feuerte als erster, dann zuckte blendendes, grellweißes Kreuzfeuer aus zwei Dutzend Lasern hinaus, das Gras welkte schwarz und zerfiel zu Asche, und die fremden Lebewesen wälzten sich in Todeszuckungen.
    »Halt, Feuer einstellen!« rief Cortez und sprang auf. »Wir wollen, daß was übrigbleibt… Kampfgruppe zwei, mir nach.«
    Er schritt auf die qualmenden Kadaver zu, die Laserpistole im Anschlag, eine obszöne Wünschelrute, die ihn zum Schauplatz des Gemetzels zog… Ich fühlte ein Würgen in der Kehle und begriff, daß alle die schaurigen Lehrfilme, alle die scheußlichen Unfälle, die ich während der Ausbildung gesehen hatte, mich nicht auf diese jähe Realität vorbereitet hatten … daß ich einen Zauberstab hatte, den ich auf ein lebendes Wesen richten und es zu einem stinkenden, verschmorten Klumpen halbrohen Fleisches machen konnte. Ich war kein Soldat, hatte niemals einer sein wollen …
    »Gruppe sieben nach vorn.« Während wir aufstanden und auf sie zugingen, bewegte sich eines der Geschöpfe. Es war nur eine winzige, zuckende Regung, aber Cortez hatte sie gesehen und ließ mit beinahe nachlässiger Geste den Laserstrahl darüber hingehen. Er zog eine handtiefe, brodelnde Wunde über den Rumpf des Lebewesens. Es starb, wie die anderen, ohne einen Laut.
    Sie waren nicht ganz so groß wie Menschen, aber dicker. Dunkelgrünes, dichtes Fell, das bei einigen Exemplaren beinahe schwarz ausfiel, bedeckte sie; wo die Laserstrahlen sengend durch das Fleisch gefahren waren, zeigten die Felle verbrannte weißliche Locken. Die Tiere, oder was immer sie waren, schienen drei Beine und einen Arm zu haben. Der einzige Schmuck ihrer zottigen Köpfe war eine nasse schwarze Mundöffnung, angefüllt mit flachen schwarzen Zähnen. Sie waren abstoßend, aber ihr schlimmster Wesenszug war nicht eine Andersartigkeit, sondern eine Ähnlichkeit mit menschlichen Wesen … Wo die Laserstrahlen Körper aufgeschnitten hatten, ergossen sich geäderte, milchigweiße Blasen und verschlungene Organe ins verkohlte Gras, und ihr Blut war von einem dunklen, klumpig gerinnenden Rot.
    »Rogers, sehen Sie sich die genau an. Taurier oder nicht?«
    Rogers kniete neben einer der aufgeschlitzten Kreaturen nieder und öffnete eine flache Plastikschachtel, in der allerlei Sezierwerkzeug glitzerte. Sie nahm ein Skalpell heraus. Doc Wilson sah ihr über die Schulter, als sie methodisch eine netzartige Haut aufschnitt, die verschiedene Organe bedeckte.
    »Hier.« Sie hielt eine schwärzlich-faserige Masse mit zwei Fingern in die Höhe.
    »Und?«
    »Das ist Gras, Feldwebel. Wenn die Taurier das Gras essen und die Luft atmen können, dann haben sie hier einen Planeten gefunden, der bemerkenswert ihrer Heimat gleicht.« Sie warf den Klumpen fort. »Es sind Tiere, Feldwebel, gewöhnliche Tiere.«
    »Ich weiß nichts«, sagte Doc Wilson. »Nur weil sie auf allen vieren herumgehen, oder vielleicht auf allen dreien, und Gras fressen …«
    »Also, dann sehen wir uns das Gehirn an.« Rogers stand auf und ging zwischen den Kadavern umher, bis sie einen gefunden hatte, der in den

Weitere Kostenlose Bücher