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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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gelangen. Wir verfolgten sie, so weit wir konnten, ohne in den Gefahrenbereich der Granateinschläge zu kommen, doch blieb die Distanz für genaues Zielen zu groß.
    Dennoch erwischten wir sie nach und nach, und im Verlauf des Bombardements gelang es uns, vier der sieben Gebäude zu zerstören. Dann, als nur noch zwei Taurier übrigblieben, schleuderte eine in der Nähe detonierende Granate einen der Überlebenden bis auf wenige Meter vor eine Türöffnung. Er stürzte hinein, und unsere Grenadiere feuerten ihm Salven nach, aber alle lagen zu kurz oder abseits. Die Explosionen machten einen Höllenlärm, doch wurde er plötzlich von einem ungeheuren Seufzen übertönt, als ob ein Berg ausatmete, und wo das Gebäude gestanden hatte, erhob sich eine dichte, zylindrische Rauchwolke, die sich hoch oben in der Stratosphäre verlor, gerade wie mit dem Lineal gezogen. Der andere Taurier war am Fuß der Rauchsäule gewesen; ich konnte Stücke von ihm umherfliegen sehen. Eine Sekunde später traf uns eine Druckwelle, und ich wurde von den Beinen gerissen und nach mehreren Saltos in den Leichenhaufen der Taurier geschleudert.
    Ich rappelte mich auf und geriet vorübergehend in Panik, als ich sah, daß mein Anzug über und über blutig war. Als ich verspätet begriff, daß es nur das Blut der Fremden war, fühlte ich mich erleichtert, aber unrein.
    »Fangt den Bastard! Haltet ihn!« In der allgemeinen Verwirrung war der gefangene Taurier freigekommen und rannte, die Deckung des hohen Grases zu gewinnen. Eine Kampfgruppe rannte ihm nach, konnte sein Tempo aber nicht halten. Dann kam die zweite Kampfgruppe von der anderen Seite und schnitt ihm den Weg ab. Ich trottete hinüber, um das Spektakel aus der Nähe zu betrachten.
    Vier Mann waren auf ihm und hielten ihn nieder, und ein paar Dutzend von der Verfolgungsjagd schnaufende Infanteristen standen im Kreis herum und sahen dem Ringkampf zu.
    »Verteilt euch, verdammt noch mal! Es könnten noch tausend von ihnen hier in der Nähe sein und darauf warten, daß wir uns alle an einer Stelle versammeln.« Wir gingen murrend auseinander. In unausgesprochener Übereinstimmung waren wir alle überzeugt, daß es auf dem Planeten keine weiteren lebenden Taurier gebe.
    Cortez ging auf den Gefangenen zu, während ich mich mit den anderen zurückzog. Plötzlich fielen die vier Männer, die den Taurier in seiner Blase niederhielten, übereinander. Obwohl ich bereits ein gutes Stück entfernt war, konnte ich den Schaum aus der Mundöffnung des Fremden kommen sehen. Seine Blase war geplatzt. Selbstmord.
    »Verdammte Scheiße!« stieß Cortez hervor. »Geht runter von diesem Bastard.« Die vier Männer erhoben sich und traten zurück, und Cortez zerschnitt das Ungeheuer mit seinem Laser in ein Dutzend zitternde, qualmende Fleischklumpen. Ein herzerwärmender Anblick.
    »Dann werden wir uns eben einen anderen suchen«, erklärte er. »Alle Kampfgruppen zurück in Keilformation. Wir greifen die Blume an.«
    Nun, er hatte das Sagen, und so griffen wir die Blume an, der offensichtlich die Munition ausgegangen war (sie rülpste noch immer, aber es kamen keine Blasen mehr), und wie sich herausstellte, war das Gebäude leer. Wir stürmten mit schußbereiten Waffen Rampen hinauf und hinunter und schlichen durch Korridore, als ob wir Kinder wären, die Soldat spielen. Es war niemand zu Hause.
    Genauso verhielt es sich beim Sendegebäude, der ›Salami‹ und zwanzig anderen Gebäuden im zentralen Teil des Stützpunkts. Auch die vierundvierzig Hütten des äußeren Rings, die intakt geblieben waren, enthielten keine Taurier. So hatten wir zahlreiche Gebäude und Anlagen erobert, deren Zweck uns in fast allen Fällen unverständlich blieb, waren aber in der Hauptsache, nämlich der Gefangennahme eines lebendigen Tauriers als Untersuchungsobjekt für die Xenologen, erfolglos geblieben. Natürlich konnten sie an Stücken und Teilen alles haben, was ihr Herz begehrte. Das war immerhin etwas.
    Nachdem wir die Basis bis zum letzten Quadratkilometer durchkämmt hatten, traf eine Aufklärungsmaschine mit der Forschungsmannschaft ein, den Wissenschaftlern. Cortez sagte: »In Ordnung, Leute, laßt gut sein«, und der hypnotische Zwang fiel von uns ab.
    Zuerst war es ziemlich schrecklich. Sensible Typen wie Debby Hollister und Marygay Potter wurden beinahe verrückt, als die Erinnerungen an hundertfachen blutigen Mord über sie hereinbrachen. Cortez befahl jedem, eine Beruhigungstablette zu nehmen, und diejenigen

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