Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
der Produktion und Verteilung von Lebensmitteln zusammenhängt. Der Wiederaufbau der Städte stellte die Planer vor die Aufgabe, menschenfreundliche und zugleich raumsparende Städte zu entwerfen.«
    Er erwähnte verschiedene größere und kleinere Orte – jeder wollte wissen, wie es in seiner Heimatstadt aussah –, und im großen und ganzen hörte es sich viel besser an, als wir erwartet hatten.
    In Beantwortung einer unhöflichen Frage sagte der Feldwebel, daß er Kosmetika nicht etwa deshalb verwende, weil er homosexuell sei; alle täten es. Ich beschloß, daß ich ein Außenseiter sein und einfach mein Gesicht tragen würde.
    Wir wurden mit den Überlebenden der ›Hoffnung der Erde II‹ zusammen an Bord dieses Schiffs gebracht, während Analytiker und Experten der verschiedensten Fachrichtungen den Schaden untersuchten, welchen die ›Anniversary‹ davongetragen hatte. Der Kommandant sollte ein Anhörungsverfahren über sich ergehen lassen, aber soviel wir erfuhren, dachte man nicht daran, ihn vor ein Kriegsgericht zu stellen.
    Auf dem Rückflug zur Erde herrschte eine entspannte Atmosphäre, und mit der Disziplin nahm man es nicht so genau. In sieben Monaten las ich dreißig Bücher, lernte Go spielen, gab einen Kurs in elementarer Physik und wuchs noch mehr mit Marygay zusammen.

7
    Ich hatte nicht viel darüber nachgedacht, aber natürlich waren wir auf der Erde Berühmtheiten. Bei der Ankunft begrüßte der Generalsekretär jeden von uns persönlich – er war ein sehr alter, winziger schwarzer Mann namens Yakubu Ojukwu –, und der abgesperrte Landeplatz wurde von Hunderttausenden, vielleicht Millionen von Schaulustigen umdrängt.
    Der Generalsekretär hielt der Menge und den Berichterstattern eine Ansprache, dann verbreiteten unsere ranghöchsten Offiziere die Banalitäten, welche man von ihnen erwartete, während wir anderen mehr oder weniger geduldig in der tropischen Hitze ausharrten.
    Wir nahmen einen großen Hubschrauber nach Jacksonville, wo der nächste internationale Flughafen war. Die Stadt selbst war in der Art wiederaufgebaut worden, die Siri geschildert hatte. Man mußte beeindruckt sein.
    Zuerst sahen wir sie als einen isolierten grauen Berg von unregelmäßiger Kegelgestalt, der aus dem Dunst am Horizont aufragte und langsam größer wurde. Er erhob sich aus einem scheinbar endlosen Flickenteppich aus bestellten Feldern, und Dutzende von Straßen und Bahnlinien liefen konzentrisch auf ihn zu. Das Auge sah diese Straßen, feine weiße Fäden, auf denen winzige Käfer dahinkrochen, doch das Gehirn weigerte sich, die Information in eine Schätzung der Größe des Berges zu integrieren. Er konnte einfach nicht so groß sein.
    Wir kamen näher und näher – Aufwinde gestalteten den Flug ein wenig unruhig – , bis das Gebäude schließlich eine hellgraue Wand zu sein schien, die auf einer Seite unser gesamtes Gesichtsfeld ausfüllte. Wir kamen näher und konnten winzige Punkte sehen, die Menschen waren. Ein solcher Punkt stand auf einem Balkon und winkte vielleicht herüber.
    »Näher können wir nicht herangehen«, sagte der Pilot über eine Bordsprechanlage, »ohne in das Lenksystem der Stadt einbezogen zu werden und obendrauf zu landen. Der Flughafen liegt im Norden.« Er legte die Maschine auf die Seite und drehte ab, durch den riesenhaften Schatten der Stadt.
    Der Flughafen war kein großes Wunder, zwar größer als alle, die ich früher gesehen hatte, aber konventionell im Entwurf: ein zentrales Abfertigungsgebäude wie eine Radnabe, von der kilometerlange Zubringerbahnen für Passagiere und Gepäck wie Speichen in alle Richtungen zu den Halteplätzen der Flugzeuge führten. Wir umgingen die ganze Prozedur, landeten in der Nähe eines Langstreckenflugzeugs der Swissair und gingen vom Hubschrauber zum Flugzeug. Unser Weg war abgesperrt, und wir sahen uns von einer jubelnden Menge umgeben. Bei vier oder fünf Millionen Menschen, die Unterstützung bezogen, konnte es nicht allzu schwierig sein, zu jedem derartigen Anlaß eine Menschenmenge zusammenzutrommeln.
    Ich befürchtete, daß wir weitere Ansprachen würden über uns ergehen lassen müssen, aber man führte uns gleich an Bord der Maschine. Stewards und Stewardessen brachten uns belegte Brote und Getränke, während die Menge sich allmählich verlief … Und es gibt keine Worte, nach zwei Jahren wiederaufbereiteter Scheiße eine frische Semmel, Fleischsalat und ein kaltes Bier zu beschreiben.
    Der Generalsekretär erläuterte, daß

Weitere Kostenlose Bücher