Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
Feldzug gegen Sade 138. Die gute Nachricht ist, daß wir wahrscheinlich nicht in den Kampf gehen werden, nicht sofort. Die schlechte Nachricht ist, daß wir ein Ziel sein werden.«
    Das löste eine gewisse Bewegung aus, aber niemand sagte etwas oder wandte den Blick von mir. Gute Disziplin. Oder vielleicht nur Fatalismus; ich wußte nicht, wie realistisch ihre Zukunftserwartungen waren.
    »Wir haben Befehl, einen Schlüsselplaneten des Sade-138-Kollapsars zu finden und dort einen Stützpunkt zu errichten. Dann haben wir den Stützpunkt besetzt zu halten, bis wir abgelöst werden. Das wird wahrscheinlich zwei bis drei Jahre dauern.
    Während dieser Zeit werden wir sehr wahrscheinlich das Ziel von Angriffen sein. Wie die meisten von Ihnen wahrscheinlich wissen, hat unsere Aufklärung ein den feindlichen Bewegungen von Kollapsar zu Kollapsar zugrundeliegendes Muster aufgedeckt. Wir hoffen, daß es gelingen wird, dieses komplizierte Muster durch Zeit und Raum zurückzuverfolgen und den Heimatplaneten der Taurier zu finden. Einstweilen können wir jedoch nur Kommandotruppen entsenden, um die gegnerische Expansion zu behindern. In einer größeren Perspektive ist dies der Inhalt unserer Befehle. Wir werden eines von mehreren Dutzend Kommandos sein, welche diese Absperrfunktion an den Grenzen des Gegners übernehmen werden. Ich werde keine Gelegenheit haben, oft genug oder eindringlich genug darauf hinzuweisen, wie wichtig diese Mission ist.
    Wenn wir die Expansion des Gegners eindämmen können, wird es uns vielleicht möglich sein, ihn einzuschließen und den Krieg zu gewinnen.«
    Am besten, bevor wir alle totes Fleisch wären. »Machen Sie sich von Anfang an klar, daß es im Krieg keine Gewißheiten gibt: Es ist möglich, daß wir am Tage unserer Landung angegriffen werden, es ist aber auch möglich, daß wir den Planeten zehn Jahre lang besetzt halten und dann nach Haus zurückkehren werden.« Möglich war es schon, aber kaum wahrscheinlich. »Was immer geschieht, jeder von uns wird jederzeit einsatzbereit sein. Während der Reise werden wir ein festes Programm zur Körperertüchtigung und Wiederauffrischung der in Ihrer Ausbildung erworbenen Kenntnisse absolvieren. Besonderer Nachdruck wird dabei auf den Konstruktionstechniken liegen – wir werden den Stützpunkt und seine Verteidigungseinrichtungen in der kürzestmöglichen Zeit errichten müssen.« Mein Gott, ich begann wie ein Offizier zu tönen, »Irgendwelche Fragen?« Es gab keine. »Dann möchte ich Ihnen Kommandantin Antopol vorstellen. Darf ich bitten?«
    Sie gab sich kaum Mühe, ihre Langeweile zu verbergen, als sie diesem Saal voller Fußvolk die Eigenschaften und Fähigkeiten der ›Masaryk II‹ erläuterte. Ich hatte das meiste von dem, was sie sagte, bei den Zwangslektionen im Behälter gelernt, aber zum Schluß kam sie mit einer Information heraus, die mich aufmerken ließ.
    »Sade 138 wird der entfernteste Kollapsar sein, den der Mensch jemals erreicht hat. Er befindet sich nicht in der eigentlichen Galaxis, sondern gehört zur größeren der beiden Magellanschen Wolken, einige hundertfünfzigtausend Lichtjahre entfernt.
    Unsere Reise wird vier Simultansprünge erfordern und etwa vier Monate subjektiver Zeit dauern. Diese Manöver werden uns bis zum Zeitpunkt unserer Ankunft ungefähr dreihundert Jahre hinter dem kalendarischen Zeitablauf hier auf Sterntor zurückbleiben lassen.«
    Und wenn ich überlegte, würden weitere siebenhundert Jahre verstreichen, bis ich zurückkehrte.
    Nicht daß es einen Unterschied machen würde; Marygay war so gut wie tot, und es gab keinen anderen lebenden Menschen, der mir etwas bedeutete.
    »Lassen Sie sich von diesen Zahlen nicht zu Selbstzufriedenheit verleiten. Auch der Gegner ist an Sade 138 interessiert; es ist nicht auszuschließen, daß wir alle am gleichen Tag dort eintreffen werden. Die Mathematik der strategischen Situation ist sehr kompliziert, aber Sie dürfen es mir glauben: Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben. Major, haben Sie noch etwas?«
    Ich stand auf. »Nun …«
    »Aaacht-unk!« brüllte Hilleboe. Ich mußte lernen, das zu erwarten.
    »Nur daß ich die Offiziere anschließend zu einer kurzen Besprechung bitte. Die Unteroffiziere sind verantwortlich, daß die Truppe morgen früh um vier Uhr marschbereit ist. Bis dahin kann jeder frei über seine Zeit verfügen. Weggetreten.«

    Ich lud die Offiziere in mein Quartier ein und brachte eine Flasche echten französischen Kognak zum Vorschein. Sie hatte

Weitere Kostenlose Bücher