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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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vorläufig. Ehe der Große Baum seinen Beschluss fasste.«
    »Sie können das halten, wie Sie wollen«, sagte Marygay. »Wir lassen uns keine Befehle von der Erde erteilen.«
    »Von Tauriern auf der Erde«, ergänzte Max.
    »Aber das ist nicht machbar«, sagte der Sheriff. In seiner Stimme schwang eine Spur von Verzweiflung mit. »Ihr drei…«
    »Siebzehn«, korrigierte ich.
    »Und wenn schon. Auch siebzehn Leute schaffen es nicht, ein Sternenschiff zu stehlen und ins All zu steuern.«
    »Wir haben einen Plan. Lehnen Sie sich gemütlich zurück und verfolgen Sie alles mit!«
    Ein paar Leute waren hereingekommen und versammelten sich an der Zellentür. »Ihr scheint keine Hilfe zu benötigen«, stellte Jynn fest.
    »Seht euch um, ob ihr noch mehr Waffen findet«, sagte Max.
    »Es sind keine da«, erklärte der Sheriff und deutete mit dem Kinn auf mich. »Nur die Pistole hier. Für Notfälle.«
    »Wie diesen.« Max streckte die Hand aus und ich gab ihm die Pistole. Er zielte auf den Monitor über der Tastatur und drückte ab. Die Explosion hallte laut durch den kleinen Raum. Ich legte schützend eine Hand vor die Augen und sah deshalb nicht, was passierte, aber das Resultat war beeindruckend. Mehr Loch als Bildschirm.
    »Was war denn das, verdammt noch mal?«, rief jemand.
    »Ein Test.« Er gab mir die Waffe zurück. »Funktioniert.«
    »Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr ein Sternenschiff mit einer alten Pistole kapern könnt!«
    »Eigentlich müssen wir nur eine Fähre kapern«, sagte Marygay.
    Cat erschien im Eingang. Sie tauschte einen Blick mit Marygay und nickte kurz. »Wir haben ein paar von den Sachen gefunden, die sie bei Demos und Krawallen verwenden. Gasgranaten und Fußangeln.«
    »Vermutlich das gleiche Zeug, das sie in Centrus gegen uns einsetzen werden. Kann nicht schaden, wenn wir uns ebenfalls damit eindecken.«
    »Die Gasmaske wäre nützlicher«, meinte der Sheriff.
    »Was?«
    »Die Gasmaske. Sie liegt in der rechten oberen Schreibtischschublade.« Er zuckte die Achseln. »Ein wenig Kooperation wird mich nicht umbringen.«
    »Das war die Schublade, die sich nicht öffnen ließ«, sagte Cat. »Durch Daumenabdruck gesichert?«
    Er nickte. »Weil sich die Munition ebenfalls dort befindet.« Er wackelte mit dem Daumen. »Ihr könntet den Schreibtisch in die Zelle rollen. Oder meine Fesseln lösen.«
    »Es ist eine Falle«, erklärte Max. »Wahrscheinlich sendet sie ein Signal aus.«
    »Die Entscheidung liegt bei euch«, sagte der Mensch.
    »Welchen Grund hätten Sie, uns zu helfen?«, erkundigte sich Marygay.
    »Zum einen stehe ich auf eurer Seite. Ich kenne euch seit meiner Kindheit. Und weiß, wie viel euch dieses Unternehmen bedeutet.« Er sah Max an. »Außerdem haben Sie die Pistole. Zumindest einer von euch hätte keine Skrupel, sie zu benutzen.«
    Max zog ein großes Taschenmesser hervor und ließ die Klinge aufschnappen. »Ich könnte Ihnen auch den Daumen abhacken.« Er zerschnitt das Klebeband. »Bewegen Sie sich ganz langsam!«
    In der Schublade befanden sich neben der Munition und der Gasmaske auch Handschellen und Fußfesseln. Wir legten sie dem Sheriff an.
    »Der Gleiter ist da«, verkündete Po vom Eingang her.
    »Mit Fahrer?«, rief ihm Marygay zu. Er verneinte und fügte hinzu, das Autopilot-Signal sei eingeschaltet. »Dann nehmen wir Sie mit, Sheriff. Als Geisel.«
    »Wenn ihr mich gefesselt in der Zelle zurücklasst, kann ich euch nicht behindern. Das wäre mir lieber so.«
    Max packte ihn am Arm. »Uns wäre es aber lieber, wenn Sie mitkämen.«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ich. »Sie glauben, dass man uns töten wird?«
    »Sobald man sieht, dass Sie bewaffnet sind, ja. Eine Geiselnahme ändert nichts daran.«
    »Ein Grund mehr, weshalb wir euch so schätzen«, sagte Marygay. »Eure fürsorgliche Haltung…«
    »Der Mensch würde diesen Entschluss nicht allein treffen«, erklärte er. »Nicht in Centrus. Und ein Taurier könnte einfach nicht begreifen, weshalb man auf ein Einzelwesen Rücksicht nehmen sollte.«
    »Taurier haben in polizeilichen Entscheidungen ein Mitspracherecht?«
    »Das nicht. Aber es wäre keine polizeiliche Entscheidung. Beim Sternenschiff geht es um die Belange des Weltraums, und der Weltraum ist mit eine Domäne der Taurier.«
    »Um so mehr Grund, eine Geisel zu nehmen«, sagte Max.
    »Wer achtet nun das Leben geringer?«, fragte der Sheriff. »Wir oder ihr?«
    »Nicht das Leben, sondern Ihr Leben«, erklärte Max, während er ihn in Richtung Tür

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