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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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landen, als seien sie überdimensionale Raumfähren – das heißt, wir konnten schon, aber die Strahlung würde sämtliche Menschen und Tiere töten, die sich im Umkreis von mehreren Kilometern aufhielten und nicht rechtzeitig in Deckung gingen.
    »Warten wir, bis sich alle ein paar Stunden erholt haben. Wir sollten uns in den Beschleunigungsliegen festschnallen – für alle Fälle.«
    »Kannst du die Fähre sehen?«, fragte Anita.
    »Nicht von hier aus. Aber sie muss in der Nähe sein; das Signal ist ziemlich stark.«
    »Nur eine?«, wollte Steve wissen.
    »Ich glaube schon. Wenn eine zweite im Orbit ist, sendet sie keine Funksignale aus.« Sie hangelte sich zu uns herüber. »Wir sollten zur Sicherheit alle drei Boote staffeln und die Fähre in Formation anfliegen.«
    »Einverstanden«, sagte ich. Man musste genau darauf achten, in welche Richtung der Gammastrahlen-Ausstoß ging. Wenn die drei Boote ihr Ziel parallel ansteuerten, konnte nicht viel passieren.
    »Niemand an Bord der Fähre?«, fragte Chance.
    »Zumindest antwortet niemand. Sie hätten uns sehen müssen.« Die Boote strahlten bei der Annäherung heller als Alkor. »Mag sein, dass mit unserem Funkgerät etwas nicht in Ordnung ist. Aber das glaube ich nicht. Ich fange die Trägerwelle auf und es ist die selbe Frequenz wie früher.«
    Sie schüttelte seufzend den Kopf. »Beten wir, dass es das Funkgerät ist«, murmelte sie. »Ich fange überhaupt nichts auf, auf keiner der Sendefrequenzen. Es ist, als ob…«
    »Aber wir waren doch nur vierundzwanzig Jahre unterwegs«, sagte Steve.
    Anita vollendete seinen Gedankengang. »Nicht lang genug, dass eine ganze Zivilisation aussterben könnte.«
    »So etwas kann schnell gehen«, meinte Chance. »Vor allem, wenn man kräftig darauf hinarbeitet.«
    »Ist es nicht auch möglich, dass alle den Planeten verließen?«, warf ich ein.
    »Wie denn?« Steve deutete auf den Himmelsausschnitt. »Wir nahmen das einzige Sternenschiff mit.«
    »Der Mensch sagte, es gäbe Tausende davon in Parkorbits um die Erde. Es wäre ein gewaltiges Unterfangen, aber in einem Notfall ließe sich Mittelfinger in weniger als einem Jahr evakuieren.«
    »Eine Umweltkatastrophe vielleicht«, meinte Marygay. »All diese Mutationen, das verrückte Wetter…«
    »Oder ein neuer Krieg«, ergänzte Chance. »Nicht mit den Tauriern. Aber es gibt wahrscheinlich schlimmere Gegner.«
    »Wir werden es bald erfahren«, sagte ich. »Ich nehme an, dass sie eine Botschaft hinterließen. Oder jede Menge Gebeine.«

zwanzig
    Es dauerte zehn Stunden, die drei Boote in Reichweite der Fähre zu manövrieren, die den Planeten in dreihundert Kilometern Höhe überstrich. Ich schlüpfte in einen der geräumigen Eine-Passform-für-Alle-Raumanzüge, verabschiedete mich mit einer plumpen Umarmung von Marygay und schaffte es, mit nur einem Fehlversuch von Luftschleuse zu Luftschleuse zu jetten.
    Die Anzeige dicht über meinem Auge verriet mir, dass die Luft in der Fähre in Ordnung und die Temperatur schattig, aber nicht lebensbedrohlich war. Also kletterte ich aus dem Riesenanzug und gab den beiden anderen grünes Licht. Ich hatte mich entschieden, Charlie mit nach unten zu nehmen, dazu den Sheriff – für den Fall, dass der Mensch den einen oder anderen Hinweis besser zu deuten wusste als wir. Auch Antres 906 wäre mir willkommen gewesen, doch er passte nicht in den Anzug. Hätte ja sein können, dass die Taurier eine Art Braille-Notiz hinterlassen hatten: »Tod dem Menschengesindel!«, oder so.
    Ich fragte die Fähre, was eigentlich los sei, erhielt aber keine Antwort. Das überraschte mich nicht weiter; es erforderte keinen intellektuellen Kraftakt, eine planetennahe Parkbahn einzuhalten. Aber unter normalen Umständen hätte sich der Computer automatisch in ein Gehirn auf MF eingeloggt, um meine Fragen zu beantworten.
    Ich hatte vage damit gerechnet, ein paar gruselige Skelette in den Konturensitzen vorzufinden. Aber nichts deutete auf menschliche Passagiere hin. Lediglich ein paar leere Coveralls trudelten durch die Kabine. Das ließ den Schluss zu, dass die Fähre per Autopilot vom Raumhafen gestartet war.
    Nachdem Charlie und der Sheriff an Bord gekommen waren, ihre Anzüge verstaut und sich festgeschnallt hatten, gab ich den schlichten digitalen Befehl für »Rückkehr nach Centrus« ein. (So viel zu meinem wochenlangen COBAL-Training.) Die Fähre wartete elf Minuten und senkte dann die Nase in Richtung Atmosphäre.
    Wir näherten uns dem kleinen Raumhafen

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