Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
– für den Fall, dass die Regierung oder die Mafia zwei und zwei zusammenzählt.«
»Unser Plan besteht darin, die Entwicklung der Dinge zu beobachten und entsprechend zu handeln.«
»Zumindest sollten wir uns trennen«, sagte Asher. »Wenn wir alle an einem Ort bleiben, machen wir es ihnen zu leicht.«
Amelia legte mir eine Hand auf den Arm. »Wir bilden am besten Zweiergruppen und verteilen uns – und es wäre günstig, wenn wenigstens einer in jedem Team Spanisch spricht!«
»Ich würde nicht allzu lange damit warten«, meinte Belda. »Wer immer uns diese Typen mit den Kanonen auf den Hals gehetzt hat, verfolgt seine eigenen Pläne.«
Marty nickte nachdenklich. »Ich bleibe hier. Alle anderen rufen an, sobald sie eine neue Unterkunft haben. Wer spricht ausreichend Spanisch, um Zimmer und Mahlzeiten zu bestellen?« Das waren mehr als die Hälfte. Es dauerte keine Minute, bis sich die entsprechenden Gruppen zusammengefunden hatten. Marty öffnete eine dicke Brieftasche und legte einen Stapel mexikanisches Geld auf den Tisch. »Nehmt euch jeder mindestens fünfhundert Pesos.«
»Diejenigen unter uns, die einigermaßen gut zu Fuß sind, sollten mit der U-Bahn fahren«, schlug ich vor. »Ein Pulk von Taxis wäre ziemlich auffällig und ließe sich gut verfolgen.«
Amelia und ich holten unsere noch nicht ausgepackten Reisetaschen und waren als erste draußen. Die U-Bahn-Station befand sich einen Kilometer entfernt. Ich wollte ihre Tasche tragen, aber sie meinte, das sei in Mexiko ebenfalls auffällig. Normalerweise müsste sie meine Tasche tragen und zwei Schritte hinter mir gehen.
»Zumindest bekommen wir auf diese Weise eine kleine Atempause und können an dem Artikel weiterarbeiten. Was natürlich reine Zeitverschwendung sein kann, wenn das Jupiter-Projekt am 14. September immer noch läuft.«
»Ich habe mich schon heute vormittag ein wenig damit beschäftigt.« Sie seufzte. »Peter fehlt mir an allen Ecken und Enden.«
»Ich hätte nie gedacht, dass ich dir darin zustimmen würde.«
sie sollten bald gemeinsam mit dem Rest der Welt entdecken, dass Peter noch am Leben war. Allerdings war er nicht in der Lage, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Die Polizei auf St. Thomas verhaftete einen Mann mittleren Alters, der in der Morgendämmerung auf dem Marktplatz umherirrte. Da er schmutzig und unrasiert war und lediglich Unterwäsche trug, dachten sie zuerst, er sei betrunken. Auf der Wache stellte sich dann heraus, dass er zwar nüchtern, aber geistig verwirrt war. Hochgradig verwirrt. Er glaubte, er befände sich im Jahr 2004 und sei zwanzig Jahre alt.
In seinem Nacken fand man einen Anschluss, so frisch, dass noch Blut daran klebte. Jemand war in sein Gehirn eingedrungen und hatte ihm die letzten vierzig Jahre gestohlen.
Was man seinen Gedanken entnommen hatte, bestätigte natürlich den Inhalt des Artikels. Innerhalb weniger Tage hatte die frohe Botschaft alle höheren Rängen des Gotteshammers erreicht: Der Plan des Herrn sollte sich erfüllen, gerechterweise durch das gottlose Werk von Wissenschaftlern. Nur wenige Menschen wussten um den glorreichen Untergang und Neuanfang, den Gott für den 14. September beschlossen hatte.
Ein Verfasser des Artikels konnte keinen Schaden mehr anrichten; sein Gehirn ähnelte einer Blackbox. Die Mitglieder der Jury, die das Werk rezensiert hatten, waren ebenfalls ausgeschaltet, teils durch ›Unfälle‹, teils durch ›Krankheiten‹. Eine Mitverfasserin fehlte noch, zusammen mit dem Agenten, den man auf sie angesetzt hatte.
Da die Frau bisher nicht aufgetaucht war, um die Welt zu warnen, ging man davon aus, dass beide tot waren. Offensichtlich hatten die Autoren nicht genau gewusst, wie viel Zeit ihnen noch blieb, ehe der Prozess nicht mehr umkehrbar war.
Das mächtigste Mitglied des Gotteshammers war General Mark Blaisdell, Staatssekretär in der Forschungsabteilung des Verteidigungsministeriums. Es überraschte kaum, dass er mit seinem Erzrivalen, Martys General Roser, flüchtig bekannt war. Sie nahmen ihre Mahlzeiten im gleichen Speisesaal des Pentagon ein – der genau genommen ›Offiziersmesse‹ hieß, auch wenn dieser Begriff nicht ganz passend für einen Salon mit Mahagonivertäfelung und einem weiß gekleideten Kellner für jeweils zwei Gäste erschien.
Blaisdell und Roser mochten einander nicht, obwohl das beide so gut verbargen, dass sie gelegentlich Tennis oder Billard zusammen spielten. Als Roser ihn jedoch einmal zu einer Partie Poker einlud,
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