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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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würden.
    Aber nun hatte sie es getan, und aus irgendeinem Grund fühlte ich mich am Boden zerstört. Noch vor einem knappen Jahr hätte ich jede Gelegenheit ergriffen, um mit Sara zu ficken, eingeklinkt oder nicht. Was gab mir also das Recht, gekränkt zu sein, weil sie genau das Gleiche getan hatte? Sie lebte jetzt seit Wochen enger mit Peter zusammen als die meisten verheirateten Paare. Sie hielt große Stücke auf ihn, und wenn er sie ficken wollte – warum hätte sie Nein sagen sollen?
    Dabei wurde ich den Verdacht nicht los, dass der Wunsch von ihr ausgegangen war. Zumindest hatte sie es mit Hingabe genossen, das war deutlich gewesen. Und ihr verzückter Gesichtsausdruck verfolgte mich.
    Ich trank das Bier leer und wechselte zu Eiskaffee, der selbst mit drei Zuckerwürfeln wie kalte Batteriesäure schmeckte.
    Wusste sie, dass ich sie gesehen hatte? Ich hatte die Tür automatisch zugezogen, aber vielleicht erinnerten sie sich gar nicht, dass sie einen Spalt offen gestanden war. Manchmal schlug sie von selbst zu, wenn die Klimaanlage lief.
    »Du siehst einsam aus, Soldat.« Ich trug beim Joggen meinen Militär-Trainingsanzug. Das ersparte mir die Rationsmarken, wenn ich unterwegs Durst auf ein Bier bekam. »Bist du traurig?« Sie war hübsch, blond, um die zwanzig.
    »Geht schon«, wehrte ich ab.
    Sie nahm auf dem Barhocker neben mir Platz und schob mir ihr Arbeitsbuch zu. Pseudonym Zoe, medizinische Untersuchung vom Vortag, nur eine Kunden-Unterschrift. »Ich bin nicht einfach so’ne Nutte. Ich verstehe wirklich was von Männern, und dir geht es eben nicht gut. Du siehst aus, als seist du drauf und dran, von einer Brücke zu springen.«
    »Willst du mich dran hindern?«
    »Hmm. Es gibt zu wenige Männer, um einen auf diese dumme Art zu verlieren.« Sie verschob ihre Perücke. »Zumindest zu wenige Jacks.«
    Ein schlichtes Kleid aus rohweißer Seide umspielte lose ihre zierlichen und doch athletischen Formen. Es enthüllte alles und nichts. Die Ware ist so gut, dass ich sie nicht groß anpreisen muss!
    »Meine Unterhaltungspunkte sind verbraucht«, sagte ich. »Und Barzahlung kann ich mir nicht leisten.«
    »Hey, wer redet denn vom Geschäft? Für dich mach ich’s umsonst. Hast du Kleingeld für die Steckdose?«
    Ich hatte noch zehn Dollar. »Ja, aber ich habe zu viel getrunken.«
    »Kein Problem.« Sie lächelte. Perfekte, hungrige Zähne. »Bei mir kriegt jeder sein Geld zurück, wenn’s nicht klappt. Sogar die Münze für den Anschluss.«
    »Du bist scharf auf den Kontakt?«
    »Und auf Soldaten. Ich war selber bei der Truppe.«
    »Nun hör aber auf! Dafür bist du viel zu jung.«
    »Ich bin älter, als ich aussehe. Außerdem war ich nicht lang dabei.«
    »Was ist passiert?«
    Sie beugte sich so weit vor, dass ich ihre Brüste sehen konnte. »Du hast die Möglichkeit, es rauszufinden.«
    Zwei Häuser weiter gab es einen Jack-Schuppen und kurz darauf lag ich mit dieser Fremden in der dunklen dampfigen Kabine, wo unsere Gefühle und Erinnerungen gegeneinander brandeten und sich vermischten. Ich spürte unseren Finger in unsere Vagina gleiten, schmeckte den salzigen Schweiß und die süßliche Feuchtigkeit unseres Penis, der zwischen Lippen und Zunge anschwoll, die harte Spannung unserer Brüste. Wir drehten uns so herum, dass wir zwei Münder waren, die zusammenarbeiteten. Von einem ihrer Backenzähne ging ein leises Ziehen aus. Sie hatte eine Heidenangst vor Zahnärzten und ihre schönen Vorderzähne waren alle aus Kunststoff.
    Sie hatte an Selbstmord gedacht, ohne je zur Tat zu schreiten, und unser Rhythmus stockte, als sie meine Erinnerung daran durchlebte – aber sie verstand mich! Sie hatte einen Tag als Operator verbracht, durch einen Verwaltungsirrtum einem Jäger- und Killer-Team zugewiesen. Sie sah zwei Menschen sterben und erlitt einen Nervenzusammenbruch.
    Sie hatte keine Ahnung von Naturwissenschaften oder Mathematik, und obwohl sie meine Angst vor dem Weltuntergang spürte, brachte sie ihn nicht mit meiner Arbeit, sondern mit meinem Selbstmordversuch in Verbindung. Ein paar Minuten lang unterbrachen wir das Gerammel und klammerten uns aneinander, teilten unser Leid auf einem Level, der sich schwer beschreiben lässt, losgelöst von greifbaren Erinnerungen, vermutlich Körperchemie, die zu Körperchemie sprach.
    Wir hörten das Signal, das zwei Minuten vor Ablauf der Schaltuhr ertönte, und nahmen den Rhythmus wieder auf, träge, leise Bewegungen, die uns zu einem lang anhaltenden Orgasmus

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