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Der Ewige Widersacher

Der Ewige Widersacher

Titel: Der Ewige Widersacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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anderen zu lokalisieren, achtete ich doch weiterhin auch auf Sarah. Sie lebte, aber sie hatte sich verändert. Als wäre etwas in ihr erloschen. Ihr Geist schien gegen jede Wahrnehmung gesperrt zu sein, während ihr Körper noch auf die Echos dessen reagierte, was sie mit mir erlebt hatte.
    Mir kam der Verdacht, sie könnte von fern gelenkt gewesen sein, von fremdem Willen bestimmt . Und ich verknüpfte diese Vermutung mit dem, was mir der Unbekannte gesagt hatte: Ich kann mich Euch nicht zeigen ...
    Das Ergebnis ließ nur einen Schluß über die Identität, das Wesen des »Unsichtbaren« zu. In mir wuchs nicht allein Wut, sondern auch ein Ekelgefühl von der Art, wie manche Menschen es unbekanntem Kleingetier gegenüber empfanden.
    »Wie kannst du es wagen -!« Mein Stimme dröhnte durch die Gänge und Höhlen, ließ den Fels zittern und knirschen und Staub aus Ritzen und Klüften wölken.
    »Zieht keine voreiligen Schlüsse!« kam es sogleich zurück - und hörbar ohne Furcht.
    »Du riskierst deine Unsterblichkeit, verdammter Kretin!« Ich verhielt kurz und verbesserte mich dann: »Ach was, du hast sie schon verspielt, Bastard!«
    Ich sprang auf. Vergessen war Sarah. Ich wollte diesen elenden Vampir, der sich erdreistete, sich mit mir anzulegen, finden und die Wände mit seinem schwarzen Blut streichen!
    »Ihr mißversteht -«, kam es aus dem Dunkel irgendeines Stollens.
    »Ach? Wie könnte ich deinen Frevel mißverstehen?« Wider meinen Willen klang ich nicht mehr ganz so zornerfüllt wie eben noch.
    »Ich habe Euch einen Handel anzubieten«, erwiderte der andere.
    Ich hielt inne. Von einem Handel hatte Sarah schon gesprochen, erinnerte ich mich. Aber welcher Art sollte ein Handel sein, den ICH mit einem Vampir schließen könnte?
    »Lächerlich!« grollte ich. »Was könntest du mir bieten?«
    »Ich zeige es dir, wenn du es möglich machst, daß ich mich dir nähern kann, ohne -«
    Er mußte nicht zu Ende sprechen. Ich wußte, was er meinte - was er fürchtete! Meinen ... Gestank, den nur Vampire wahrnehmen. Er schlägt sie in die Flucht, und zu keinem anderen Zweck umgab ich mich damit. Weil ich das Gewürm nicht einmal in meiner Nähe wissen wollte.
    Aber dieses Exemplar der Alten Rasse hatte etwas geradezu Unmögliches geschafft - er hatte mich neugierig gemacht.
    »Nun gut, was hätte ich schon zu verlieren«, gab ich mich gelangweilt. »Tritt hervor aus deinem Loch.«
    Ich ließ die Poren meiner Haut die unsichtbare Aura des Verder-bens um mich herum gleichsam einsaugen. Ein Hauch davon mochte noch immer in der Luft hängen, für den Vampir schlimmer als der Verwesungsgeruch der Toten - die ich wiederum weniger erbärmlich fand als den elenden Blutsauger, der nun zögernd aus einem der Gänge kam.
    »Also«, begann ich ohne Umschweife, »wie sieht der Pakt aus, der dir vorschwebt?«
    Der Vampir, eine ausgezehrt wirkende und zerlumpte Gestalt, hielt Abstand. Er musterte mich mißtrauisch, sog witternd den Atem ein und verzog das Gesicht.
    »Strapaziere meine Geduld nicht über Gebühr«, mahnte ich ihn drohend.
    »Nein, gewiß nicht«, beeilte er sich zu sagen. »Ich - weiß um etwas, das für Euch von Interesse ist.«
    »Wie kannst du da so sicher sein?«
    »Nun, laßt mich erst vorbringen, was ich im Gegenzug von Euch erwarte.«
    Ich nickte, und Gadar schilderte mir in allzu langen Worten seinen Werdegang. Immer flammender wurde sein Ton, als er auf seinen Haß gegenüber der Alten Rasse zu sprechen kam, womit der Narr mir fast schon sympathisch wurde. Aber nur fast eben ...
    »Und was habe ich mit all dem zu schaffen?« wollte ich schließlich wissen.
    »Ihr könnt mir helfen, mich an meinem einstigen Volk zu rächen«, erklärte er, und sein verschlagenes Lächeln schürte mein Mißtrauen.
    »Wie willst du das wissen?« fragte ich lauernd.
    Er antwortete nicht gleich, schien seinen Triumph, den ich noch nicht verstand, auszukosten.
    »Ich kenne Euch«, sagte er dann, »ich weiß um Eure Natur, Euer Wesen, kurzum, wer und was Ihr seid.«
    »Woher?«
    »Ich habe Euch studiert«, meinte er. Er verfiel in gönnerhaften Ton: »Nun, nicht nur Eure Person, sondern - die anderen.«
    »Die anderen?« Ich ahnte, daß er wahrlich wußte, wovon er sprach.
    »All jene, die Ihr schon gewesen seid«, sagte er, »im Laufe der Zeit.«
    »Wie konntest du das? Du kannst nicht annähernd alt genug sein, um -«
    »Ich stamme aus Alexandria«, sagte er, »und vielleicht habt Ihr von der dortigen Schriftensammlung schon

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