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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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grau­brau­nen Pais­ley­mus­ter, mit der sich am Vor­abend zu­ge­deckt zu ha­ben sie sich vage er­in­ner­te, und ver­such­te da­bei in­ner­lich zu ent­schei­den, ob sei ran­ge­hen soll­te oder nicht. Im­mer­hin war dies eine frem­de Woh­nung, und wenn je­mand von der Prä­fek­tur dran sein soll­te, wür­de das nur zu un­säg­li­chen – und voll­kom­men un­be­grün­de­ten – Ge­rüch­ten führen.
    Die Wöl­fin hass­te sich für die­se früh­mor­gend­li­che Ent­schei­dungs­leg­asthe­nie, die sie ein­fach nicht los wur­de. Doch ehe sie sich mit sich selbst auf eine Vor­ge­hens­wei­se in Sa­chen Te­le­fon ei­ni­gen konn­te, sprang der An­ruf­be­ant­wor­ter des Woh­nungs­in­ha­bers an.
    „Hal­lo, hier ist Mafro. Aber das wisst ihr ja. Wer stört?“
    Um Gez­as schlaf­trun­ke­ner Ver­wir­rung die Kro­ne auf­zu­set­zen, war es die­sel­be Stim­me, die ei­ni­ger­maßen auf­ge­regt ant­wor­te­te:
    „Geza? Ich mei­ne: Frau Wolf? Sind Sie da? Mafro hier, also ... Ma­xi­me Fron­zac. Ich hat­te eben ge­ra­de die Ge­richts­me­di­zin in der Lei­tung – es hat an­schei­nend neue Ent­wick­lun­gen ge­ge­ben. Tref­fen Sie mich doch in der Pa­tho­lo­gie. Das ist im Kel­ler der Prä­fek­tur. Noch ein Tipp: Brin­gen Sie ein paar fri­sche Croissants aus der Bras­se­rie bei mir un­ten an der Ecke mit.
Le Gril­lon
heißt sie. Ra­phaël liebt die Din­ger, und sie ma­chen den al­ten Gries­gram im­mer viel zu­gäng­li­cher. Ach, und falls sie noch nicht auf sein soll­ten: Spu­ten Sie sich. Sie wis­sen ja, wie man sagt – der frühe Vo­gel fängt den Wurm, Frau Dok­tor.“
    Klick.
    Fron­zac hat­te gnä­di­ger­wei­se auf­ge­legt.
    „Der frühe Vo­gel ... kann mich mal“, brumm­te Geza vor sich hin und raff­te sich end­lich auf. Ein zwin­kern­der Blick an sich her­un­ter brach­te die Er­kennt­nis, dass sie fast voll­stän­dig be­klei­det ge­schla­fen hat­te. Nur ihr Hoo­die fehl­te – es lag zum im­pro­vi­sier­ten Kis­sen zu­sam­men­ge­knüllt auf der Arm­leh­ne der durch­ge­le­ge­nen Couch, wo sich zwei Mi­nu­ten zu­vor noch ihr Kopf be­fun­den hat­te –, und ihre dicken Stie­fel konn­te sie durch die of­fe­ne Tür des Wohn­zim­mers drau­ßen im Flur ne­ben der Kom­mo­de mit der pseu­do­an­ti­ken Vase ste­hen se­hen, in die Fron­zac beim Heim­kom­men im­mer sei­ne Schlüs­sel zu wer­fen pfleg­te.
    Geza gähn­te aus­gie­big und schlurf­te auf Socken tap­sig Rich­tung Ba­de­zim­mer, da schrill­te das Te­le­fon er­neut. Ge­nervt nahm sie den Hö­rer ab.
    „Ich bin schon un­ter­wegs! Was ist denn noch?“, bell­te sie hin­ein, ganz ihr char­man­tes, aus­ge­gli­che­nes Mor­gen-Ich.
    „Mit … mit wem spre­che ich denn bit­te?“, frag­te eine halb ir­ri­tier­te, halb ein­ge­schüch­ter­te Stim­me, die Gez­as Ein­schät­zung nach ei­ner ziem­lich jun­gen Frau ge­hören muss­te.
    „Dr. Geza Wolf – und mit wem habe ich bit­te das Ver­gnü­gen?“
    „Mein Name ist Zoë Io­nes­co. Ist Mafro da? Ich mei­ne, Ma­xi­me Fron­zac?“
    „Nein, Mon­sieur Fron­zac ist …“, setzte Geza an.
    „Ach, ist ja auch egal.“
    Wie­der das Klicken in der Lei­tung. Geza seuf­zte tief. Sie freu­te sich jetzt schon dar­auf, Fron­zac von die­sem An­ruf zu be­rich­ten – und zu hören, was er ihr so Drin­gen­des zu sa­gen hat­te. Die Du­sche wür­de war­ten müs­sen.

    17.2.2011, 11:38
    Pré­fec­ture de Po­li­ce
    Rue de la Cité, Pa­ris
    Die Tüte mit den Croissants vor die Brust ge­presst, die beim Eins­tei­gen ins noch warm ge­we­sen wa­ren, eil­te Geza Wolf den lan­gen, in ste­ri­lem Weiß ge­flies­ten Kor­ri­dor im Kel­ler der Prä­fek­tur ent­lang.
    Sie hass­te ge­richts­me­di­zi­ni­sche In­s­ti­tu­te, die mit ih­nen ver­bun­de­nen An­blicke und Ge­rüche ab­grund­tief. Der Ge­stank des To­des hing an Or­ten wie die­sen un­ab­än­der­lich in der Luft. Geza ging mit ziem­li­cher Si­cher­heit da­von aus, dass ih­nen Ra­phaël Zach, der Pa­tho­lo­ge, ir­gend­ei­nen er­gän­zen­den Be­fund an der Lei­che der Ste­war­dess wür­de zei­gen wol­len, und sie konn­te sich vor dem Früh­stück wahr­lich Schö­ne­res vors­tel­len.
    Aber Fron­zac hat­te bei ih­rem ein­sei­ti­gen Te­le­fonat nicht

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