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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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vor? Dann war er wie­der bei ihr, ganz dich an ih­rem Ge­sicht, und um­wickel­te mit bru­ta­len, of­fen­bar ge­üb­ten Hand­grif­fen ih­ren Kopf auf Stirn­höhe mit dem Kle­be­band. Es saß so fest, dass es ihre Li­der fi­xier­te und sie die Au­gen nicht mehr zu schlie­ßen ver­moch­te. Zoë schrie gel­lend um Hil­fe.
    Nie­mand kam.
    „Ja, schrei ru­hig. Hier drau­ßen kann dich nie­mand hören.“ Er trat hin­ter sie, und Zoë spür­te, wie er ih­ren Kopf in die Hän­de nahm und leicht dreh­te. Sie soll­te sich of­fen­bar einen Ein­druck von ih­rer Um­ge­bung ver­schaf­fen.
    Es war tat­säch­lich tiefs­te Nacht, wie Zoë jetzt lang­sam re­gis­trier­te, doch ein Auto, den Um­ris­sen nach zu ur­tei­len ein Ge­län­de­wa­gen, park­te in der Nähe; sein Fern­licht war ein­ge­schal­tet und tauch­te die oh­ne­hin un­wirk­li­che Sze­ne­rie in grell­wei­ße Zwil­lings­licht­ke­gel.
    Der obe­re Rand ei­nes Stein­bruchs ir­gend­wo mit­ten im Wald, Rot­s­and­s­tein und Na­del­bäu­me.
    Böse ki­chernd ließ er sie los und ging zum Wa­gen hin­über. Kurz­zei­tig ver­schluck­te ihn die Nacht, als er hin­ter die Schein­wer­fer trat. Dann kam er wie­der zum Vor­schein, in der Hand einen Leicht­me­tall-Ba­se­ball­schlä­ger. Er trat auf Da­ni­el­le zu, de­ren Ge­sicht zu ei­ner Mas­ke des Ent­set­zens wur­de. „Nein“, fleh­te sie. „Bit­te nicht …“
    Vin­ce lach­te wie­der sein ge­häs­si­ges La­chen. Das Licht der Au­to­schein­wer­fer blinkt auf dem Alu­mi­ni­um des Ba­se­ball­schlä­gers.
    „1. Mo­ses 37, 20“, in­to­nier­te er fei­er­lich. Zoë hat­te das Ge­fühl, sie wer­de sich je­den Au­gen­blick vor Angst in die Hose ma­chen. „So kommt nun und lasst uns ihn er­schla­gen und in eine Gru­be wer­fen und sa­gen, ein bö­ses Tier habe ihn ge­fres­sen, so wird man se­hen, was sei­ne Träu­me sind. Du wur­dest ge­rich­tet und für schul­dig be­fun­den des Ehe­bruchs, Da­ni­el­le Kahn.“
    Locker aus dem Hand­ge­lenk schlug er zu. Mit ei­nem dump­fen Kra­chen traf der Hieb den Kör­per der Ge­fes­sel­ten, der am Seil ein Stück zu­rück­ge­schleu­dert wur­de.
    Zoë schmeck­te Gal­le im Mund. „B… bit­te … auf­hören …“, wim­mer­te Da­ni­el­le Kahn nach ei­ni­gen Se­kun­den und ver­such­te, wie­der Bo­den un­ter den Füßen zu be­kom­men.
    „Ah, und am Ende fle­hen sie alle um Ver­ge­bung“, höhn­te Vin­ce. „Be­reust du, was du ge­tan hast, du Schlan­ge?“
    Da­ni­el­le Kahn brach­te ir­gend­wie ein Nicken zu­stan­de. Zoës Au­gen brann­ten – weil sie sie nicht schlie­ßen konn­te und we­gen der Trä­nen. Sie wein­te um die­se arme, ge­pei­nig­te Frau und um sich selbst. Nie zu­vor im Le­ben hat­te sie der­art ab­grün­di­ge Angst emp­fun­den.
    Plötz­lich merk­te sie, dass Vin­ce ganz dicht vor ihr stand.
    „Siehst du auch gut hin, Zoë? Ja? Das ist gut. Denn du bist die Zeu­gin mei­ner Ra­che. Ich wer­de die­ser Frau jetzt sehr, sehr weh­tun – aber sie hat es ver­dient. Und du wirst von mei­nem Han­deln im Na­men des HERRN kün­den.“
    Mil­lio­nen von Ge­dan­ken ras­ten durch Zoës Kopf. Warum hat­te sie nicht be­harr­li­cher ver­sucht, Mafro zu er­rei­chen?
    „Sie hat ge­sün­digt wi­der die Ge­bo­te des Herrn“, fuhr Vin­ce in sei­nem selt­sam ver­zück­ten Sings­ang fort. „Nun aber, nun ist es Zeit für das Straf­ge­richt!“
    Mit weit aus­grei­fen­den Schrit­ten kehr­te er zu sei­nem Op­fer zu­rück
    „Bit­te …. nicht“, fleh­te die ge­fes­sel­te Frau.
    „Das ge­fällt mir. Ja, komm, fleh noch ein we­nig um dein wert­lo­ses Le­ben!“ Er hol­te weit aus und traf Da­ni­el­le Kahns rech­te Schul­ter. Zoë hör­te Kno­chen bre­chen; die Ge­fol­ter­te schrie gel­lend.
    „Be­reust du, was du ge­tan hast?“, wie­der­hol­te Vin­ce ganz dicht an ih­rem Ohr.
    „Ja, oh ja, ich be­reue es, es war falsch, ich wer­de es nie wie­der tun … hören Sie … ich be­reue …“, stam­mel­te sie. Sie woll­te nur noch, dass die­ser Alb­traum hier ein Ende hat­te, dass der Schmerz auf­hör­te.
    Ja – das muss­te es sein. Ein Alb­traum. Das al­les war si­cher nur ein Alb­traum. Sie lag si­cher da­heim in ih­rem Bett in ih­rer Stadt­vil­la und wür­de gleich

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